Schloss Rantzau
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Schloss Rantzau ist ein Schloss und eine ehemalige Domkurie in Lübeck. Das Schloss befindet sich in der Kapitelstraße/Ecke Parade unweit des Lübecker Doms.
Als sich das Domkapitel 1803 auflöste, ging diese Domkurie in den Besitz der Stadt über. Der letzte Inhaber dieser Kurie war bis 1804 der preußische Kammerherr Freiherr Franz Ludwig von Höveln. 1805 wurde die Kurie für 34.000 Mark an den Notar Nicolaus Heinrich von Evers verkauft, der sie später seinen Sohn, dem Lübecker Bürgermeister Christian Nicolaus Evers, vererbte. Auch die Königin von Schweden wohnte während ihrer Amtszeit gelegentlich in dieser ehemaligen Kurie.
1857 verkaufte der Bürgermeister das Gebäude an Graf Kuno von Rantzau-Breitenburg. Dieser ließ es 1858 im neugotischen Stil umbauen und aus der ehemaligen Domkurie wurde somit das Schloss Rantzau. 1870 bis 1871 stellte er es als Lazarett für die verwundeten Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges zur Verfügung, ehe es 1875 erneut verkauft wurde und im Jahr 1900 für 115.000 Mark wieder im Besitz der Hansestadt gelangte.
Seit Ende der 1950er Jahre befand sich bis Ende der 1990er in Schloss Rantzau der Dienstsitz des Amtes für Denkmalpflege. Als Sitzungssaal dient ein Rokokosaal aus dem Jahr 1762 im ersten Stock. In diesem befinden sich Stuckkaturen von Johann Nepomuk Metz. Nach grundlegender Renovierung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beherbergt das Gebäude heute die Intendantur des Schleswig-Holstein Musik Festivals.
Koordinaten: 53° 51' 46" N, 10° 41' 8" O