Schloss Reinbek

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Das Schloss Reinbek im gleichnamigen Ort wurde als eine der Nebenresidenzen des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf im 16. Jahrhundert errichtet.

Das Reinbeker Schloss, Blick von Süden

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Das Schloss
- 2.1 Der Schlosspark
3 Literatur
4 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

Das Reinbeker Schloss wurde von 1572 bis 1576 im Auftrag Herzog Adolf I. erbaut. Adolf I., der als baulustiger Fürst auch die Schlösser von Husum und Tönning errichten ließ, benötigte das Schloss als repräsentativen Sitz in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Hansestädten Hamburg, Lübeck und Lüneburg. Es befindet sich ungefähr auf dem Gelände des alten Zisterzienserinnenklosters (1534 zerstört, siehe auch Kloster Reinbek). Das Schloss wurde als Nebenresidenz bei Reisen in die Nähe der Hansestädte und für kleinere Jagdgesellschaften genutzt, war aber selten über längere Zeit bewohnt. Ab 1620 wurde es durch Augusta von Dänemark im bescheidenen Umfang modernisiert, unter anderem ließ sie die Schlosskapelle (abgebrochen 1901) errichten.

Der Treppenturm im Innenhof

1647 bis 1874 war es Sitz der herzöglichen bzw. königlich dänischen Amtmänner. Da die Instandhaltungs- und Betriebskosten für das Schloss als unangemessen für einen Amtmann erschienen, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Abriss erwogen. Ein Gutachten des Regierungsbaumeisters Christian Frederik Hansen verhinderte den Abbruch jedoch. Ab 1869 war das Schloss Sitz des preußischen Landrates für den Kreis Stormarn. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es verkauft und beherbergte nacheinander ein Hotel mit Restaurant, ein Erholungsheim und die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft. 1977 bis 1987 wurde es originalgetreu restauriert und steht seitdem für die öffentliche Nutzung zur Verfügung.

Jährlich ist das Reinbeker Schloss ein Veranstaltungsort des Schleswig-Holstein Musik Festivals; jeden Sommer findet im angrenzenden Schlosspark die Kunsthandwerksmesse Werkkunst-Kunstwerk statt. Als Kulturzentrum des Kreises Storman ist es durch diverse öffentliche Veranstaltungen das ganze Jahr hindurch zugänglich.

Blick durch die Arkaden des Innenhofs

[Bearbeiten] Das Schloss

Das Schloss war zu seiner Erbauungszeit einer der modernsten Bauten des Landes. Die dreiflügelige Anlage mit dem offenen Arkadenhof stellte einen Neuanfang in der holsteinischen Baukunst dar, die eher auf den in Schleswig-Holstein verbreiteten Typus des so genannten "Mehrfachhauses", wie z. B. in Schloss Glücksburg, oder seltener auf vierflügelige, geschlossene Anlagen zurückgriff. Das Schloss ist, wie auch in Husum, im Stil der niederländischen Renaissance gestaltet. Die Fassaden sind relativ schmucklos gestaltet, auffälligste Zierde sind die Fensterläden und das Treppentürmchen im Innenhof. Die Arkaden wurden 1874 zugemauert und in den Innenhof mittig ein Vorbau mit Eingangshalle gesetzt. Bei den Restaurierungsmaßnahmen von 1977-1987 wurden diese Veränderungen entfernt und das Schloss wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt.

Im Inneren haben sich unter anderem die Balkendecken aus der Renaissance sowie verschiedene Kamine erhalten. Die größten Räume des Schlosses befinden sich im Südflügel, im Erdgeschoß der Hofsaal und darüber der Festsaal.

[Bearbeiten] Der Schlosspark

Das Schloss liegt direkt an der zum Mühlenteich aufgestauten Bille. Der umgebende Park wurde einst als Küchengarten genutzt und später in einen Landschaftspark umgewandelt. Neben schönen Alleen finden sich hier ein Heckengang und alte Baumbestände.