Reinbek
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Stormarn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 31′ N, 10° 15′ O53° 31′ N, 10° 15′ O | |
Höhe: | 27 m ü. NN | |
Fläche: | 31,23 km² | |
Einwohner: | 25.688 (30. Sep. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 823 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 21465 | |
Vorwahlen: | 040, 04104 | |
Kfz-Kennzeichen: | OD | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 62 060 | |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile 22 Gemeindebezirke |
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Adresse der Stadtverwaltung: |
Hamburger Straße 5-7 21465 Reinbek |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Detlef Palm |
Reinbek, in der südlichen Geest Schleswig-Holsteins gelegen, ist eine Stadt mit ca. 26.000 Einwohnern im östlichen urbanen Randbereich Hamburgs und gehört damit zur Metropolregion Hamburg.
Die Ost- und Südgrenze Reinbeks bildet die zum Mühlenteich aufgestaute, naturgeschützte Bille. Die zwischen den Ortsteilen liegenden Flächen werden zum Teil noch landwirtschaftlich genutzt. Geprägt vom angrenzenden Sachsenwald, bietet Reinbek ein grünes, erholsames Stadtbild. Zu Reinbek gehören die Stadtteile Alt-Reinbek, Hinschendorf, Schönningstedt, Neuschönningstedt, Ohe mit Büchsenschinken und das jüngere Neubaugebiet Krabbenkamp. Der nächstgrößere direkt angrenzende Ballungsraum ist der Hamburger Stadtteil Bergedorf.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Hauptartikel: Geschichte der Stadt Reinbek
Von der Besiedlung des heutigen Reinbeker Gebietes in bereits vorgeschichtlicher Zeit zeugen zahlreiche Hügelgräber. Die erste urkundliche Erwähnung Reinbeks datiert allerdings erst auf das Jahr 1238 und geht auf die Gründung des gleichnamigen Zisterziensinnenklosters (siehe Kloster Reinbek) zurück. Der Ortsname stammt vermutlich von „Rainbek“ (= Bach am Feldrand). Nach der Zerstörung des Klosters (1534) gewann der Ort erst mit dem Bau der Schlossanlage (1572) wieder an Bedeutung. Die Ansiedlung von Handwerkern im späten 18. Jahrhundert brachte endlich wirtschaftliches Wachstum. Einen entscheidenden Impuls für die Entwicklung des Ortes gab jedoch der Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin (1846): Reinbek wurde vorübergehend zum Kurort und beliebten Ausflugsziel. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Ort einen verstärkten Zuzug von Flüchtlingen und durch Kriegseinwirkung obdachlos gewordenen Hamburgern. Seit den 1960er Jahren wurden mehrere Gewerbegebiete erschlossen und erweitert. Am 28. Juni 1952 erhielt Reinbek das Stadtrecht.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Parteien
Neben den etablierten Parteien CDU mit 15 Sitzen, SPD mit 9 Sitzen, Bündnis90/GRÜNE mit 4 Sitzen und FDP mit 2 Sitzen gibt es in Reinbek eine lokale Wählergemeinschaft, Forum21 mit 3 Sitzen. Insgesamt hat die Stadtverordnetenversammlung 33 Sitze.
[Bearbeiten] Bürgermeister
Amtszeit von |
bis |
Name |
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15. Dezember 1945 | 31. Januar 1946 | Wilhelm Kleist |
1. Februar 1946 | 22. September 1946 | Carl Dobbertin |
23. September 1946 | 11. November 1948 | Alwin Hemken |
12. November 1948 | 28. April 1950 | Carl Dobbertin |
28. April 1950 | 31. März 1951 | Wilhelm Kleist |
1. April 1951 | 31. Dezember 1971 | Hermann Körner |
1. Januar 1972 | 31. Januar 1990 | Günther Kock |
1. Februar 1990 | 31. Januar 1996 | Dr. Manfred Neumann |
1. September 1996 | aktuell | Detlef Palm |
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Seit 1956: Städtefreundschaft mit Täby (Schweden). Der Marktplatz in Reinbek-Klosterbergen, der Täbyplatz, ist nach der Partnerstadt benannt.
- Seit 1961: Städtefreundschaft mit Königslutter am Elm (Niedersachsen).
- Seit 1974: Patenschaft zwischen der freiwilligen Feuerwehr Ohe und der Gemeinde Padasjoki (Finnland).
- Seit 1999: Städtepartnerschaft mit Koło (Polen).
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „In Rot ein silberner Wellenbalken, begleitet von drei im Dreipaß mit den Stielen einander zugekehrten Eichenblättern, und zwar zwei oben und einem unten.“[1]
Die Blätter, in ihrer Anordnung an das Wappen der Familie Bismarck angelehnt, versteht man als Symbole für den Sachsenwald, während das Band für die Bille steht. Eine vergleichbare Symbolik findet sich auf den Wappen der Nachbarorte Wohltorf und Aumühle; die Farben Rot und Weiß entsprechen den Wappen Holsteins und Stormarns. Das Wappen wurde 1935 genehmigt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Reinbek liegt in der Metropolregion Hamburg. Von Reinbek ist die Hamburger Innenstadt mit der S-Bahn-Linie S 21 in 25 Minuten zu erreichen. Die S-Bahn verbindet Reinbek auch mit den Nachbarorten Wohltorf und Aumühle, von dort verkehren Regionalbahnen weiter nach Schwarzenbek und Büchen. Innerhalb Reinbeks fahren mehrere Buslinien, die von den zum HVV gehörenden VHH betrieben werden.
Die Fernverkehrsstraßen B 5, A 24 und A 1 führen in die Hamburger Innenstadt bzw. in Richtung Berlin, Lübeck und Bremen.
Der nächstgelegene Fernbahnhof ist Hamburg-Bergedorf, die Bahnlinie Hamburg-Berlin durchquert zwar die Stadt parallel zur S-Bahn, die Bundeshauptstadt ist aber nur über den Umweg zum Hamburger Hauptbahnhof zu erreichen.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen und Firmen
Im Juni 2005 waren in Reinbek 2.245 Gewerbebetriebe ansässig.
Reinbek zeichnet sich durch eine vielfältige, vorwiegend klein- und mittelständische Wirtschaftsstruktur aus.
Zahlreiche bedeutende Firmen haben hier ihren Sitz, wie z.B. der Rowohlt-Verlag, E. Michaelis & Co. - Papiergroßhandel, Hermal und Allergopharma, Nestlé Fürst-Bismarck-Quelle, Grossmann-Feinkost, Imparat Farbwerk, Amandus Kahl und Lutz Aufzüge (Maschinen- und Anlagentechnik), Gossler (Armaturen-Umwelttechnik) und Wollenhaupt (Teehandel).
Anfang der 1960er Jahre wurde das gemeinsame Gewerbegebiet Reinbek-Glinde erschlossen. Seitdem erfolgten immer wieder Erweiterungen und Neuausweisungen von Gewerbeflächen. Zuletzt wurde das Gewerbegebiet Steinerei vermarktet (ca. 14 ha): Zwischen 1993 und 2000 sind mehr als 30 Firmen angesiedelt worden, dadurch wurden 450 Arbeitsplätze gesichert und über 200 neu geschaffen. Aktuell stehen voll erschlossene Grundstücke im Gewerbegebiet Haidland zum Verkauf.
Die wirtschaftliche Dynamik Reinbeks zeigt sich u.a. in der Entwicklung der Gewerbebetriebe: zwischen 1994 und 2004 stieg deren Zahl um ca. 600 auf 2150 Betriebe.
Auch sind die positiven Arbeitsmarksdaten ein Beweis für die Besonderheit des Standortes. Im Geschäftsstellenbezirk der Arbeitsagentur Bad Oldesloe wird der Bezirk Reinbek im Vergleich mit anderen seit Jahren zu einem derjenigen mit den niedrigsten Arbeitslosenquoten gelistet, vergleichbar mit denen süddeutscher Wirtschaftsregionen.
In der Region Südstormarn liegen einige der Kommunen mit der höchsten Kaufkraft in Deutschland, auch Reinbek lag 2003 in der Gruppe der über 65-Jährigen mit einer Kaufkraftkennziffer von 130,6 deutlich über dem Durchschnitt (GfK Kaufkraftstudie 2003).
[Bearbeiten] Stadtleben
[Bearbeiten] Kultur
- Das Kultur- und Kongresszentrum Sachsenwald-Forum bietet ein wechselndes Programm von Tournee- und Privattheatern.
- Das gegenüber vom Schloss gelegene Museum Rade stellt die Sammlung volkstümlicher Kunst des Hamburger Schriftstellers Rolf Italiaander aus.
- Die Volkshochschule Sachsenwald hat ein umfangreiches Angebot an Kursen verschiedenster Fachrichtungen und deckt auch das Angebot für die Nachbargemeinde Wentorf mit ab. Die meisten Kurse finden im eigenen, gut ausgestatteten Haus mitten in Reinbek statt.
- Die Reinbeker Stadtbücherei bietet ein breit gefächertes Angebot aus alten wie neuen Medien und unterhält einen ständigen Bücherflohmarkt aus gespendeten und ausgemusterten Büchern.
[Bearbeiten] Bildung
In Reinbek gibt es drei Grundschulen, eine Grund- und Hauptschule sowie je eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymnasium. Außerdem gibt es eine Förderschule.
Eine Grundschule, die Hauptschule, die Realschule und die Förderschule sind zum Schulzentrum Mühlenredder zusammengefasst.
[Bearbeiten] Religion
Reinbek gehörte ursprünglich zum Kirchspiel Steinbek, bis es 1894 zu einer eigenständigen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde wurde. Die neogotische Kirche (heute Maria-Magdalenen-Kirche) wurde 1901 errichtet. 1908 gründete sich die katholische Kirchengemeinde, die 1953 die Herz-Jesu-Kirche erbauen ließ. In Reinbek sind 44% der Bevölkerung evangelisch und 9% katholisch, 26% gehören anderen Konfessionen an. 22% sind ohne Religionszugehörigkeit. Die bedeutendsten Gemeinden der Stadt sind:
- Maria-Magdalenen-Kirche (evangelisch)
- Nathan-Söderblom-Kirche (evangelisch)
- Herz-Jesu-Gemeinde (katholisch)
- Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Verschont von den Zerstörungswellen des Zweiten Weltkrieges, zeigt Reinbeks Stadtarchitektur ein kontinuierliches Bild durch die Epochen norddeutscher Baugeschichte, angefangen bei der niederländischen Renaissance und alten Bauerkaten, über großbürgerliche Villen der Kaiserzeit, Klinkerexpressionismus der Weimarer Republik und Wohngroßbauten der 1970er bis hin zu einer behutsamen Architektur der 1990er Jahre.
- Ältestes und bedeutendstes Bauwerk ist das Schloss Reinbek im Stil der niederländischen Renaissance. Herzog Adolf I. von Gottorf ließ das Schloss zwischen 1572 und 1576 in seiner heute noch vorhandenen Form errichten. Zunächst Nebenwohnsitz des Landesherren, war das Schloss in dänischer Zeit Residenz des Amtmannes und später kurzzeitig der Sitz des Landratsamtes für den Kreis Stormarn. Heute steht das originalgetreu restaurierte Gebäude für öffentliche Nutzung zur Verfügung.
- Entlang der Dänenbrücke, in unmittelbarer Nähe zum Schloss, verlief einst der Verkehr zwischen Dänemark und dem Herzogtum Sachsen-Lauenburg.
- Die Schönningstedter Mühle, erbaut 1886, wird seit der Stilllegung (1968) als Gaststätte betrieben. Sie wurde nach einem Brand (1991) wiederhergestellt.
- Der Bismarckturm Friedrichsruh auf dem Hammelsberg zwischen den Ortsteilen Krabbenkamp und Schönningstedt, in der Nähe des ehemaligen bismarckschen Guts Schönau, wurde 1903 fertiggestellt. Das 19 Meter hohe Monument entspricht dem üblichen Bismarcksäulen-Typus eines Feuerturmes, den Wilhelm Kreis 1898 entworfen hatte, und wurde aus Mitteln der deutschen Studentenschaft finanziert. Der Turm steht seit 1989 unter Denkmalschutz.
[Bearbeiten] Freizeit
- Die Wald- und Wiesenlandschaft in und um Reinbek sowie der Schlosspark laden zum Spazieren, Wandern und Radfahren ein. Auf der Bille und auf dem Mühlenteich werden Kanufahrten veranstaltet.
- Jährlich wird in Reinbek auf dem Täbyplatz oder am Waldhaus im Sommer oder im Herbst die sogenannte „Reinbeker Sommersause“ bzw. „Reinbeker Herbstsause“ gefeiert. Bei diesen Festen treten unter anderem regionale Musiker und Coverbands auf.
- Das Freizeitbad Reinbek und der angrenzende Sport-Park Reinbek bieten neben einem Hallenbad mit Außenschwimmbecken auch eine Sauna und verschiedene Sportprogramme an.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Wittko Francke (* 1940), deutscher Chemiker.
- Günter Gaus (1929 - 2004), deutscher Journalist, Publizist, Diplomat und Politiker.
- Georges-Arthur Goldschmidt (* 1929), französisch-deutscher Schriftsteller, Essayist und Übersetzer.
- Franz Heske (1892 - 1963), leitete ab 1939 das von ihm 1930 in Tharandt gegründete und auf Weisung von Reichsforstmeister Hermann Göring ins Reinbeker Schloss verlegte Institut für ausländische und koloniale Forstwirtschaft, das unter seiner Leitung in den 1950er Jahren in die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH) umgewandelt wurde.
- Rolf Italiaander (1913 - 1991), deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Forschungsreisender, Ethnograf.
- Norbert Meier (* 1958) ehemaliger Fußballspieler und Fußballtrainer.
- Thorsten Schröder (* 1967), Journalist, Moderator und seit 2000 Sprecher der Tagesschau in der ARD.
- Thomas Straubhaar (* 1957) Ökonom und Präsident des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts.
[Bearbeiten] Literatur
- Mathilde Weise-Minck: Kindertage in Reinbek, 1948, ISBN B0000BP90T (antiquarisch)
- Curt Davids: Festschrift zur 725-Jahrfeier von Reinbek, 1963, ISBN B0000BI0HE (antiquarisch)
- Walter Fink: Das Amt Reinbek, 1969, ISBN B0000BQZ5G (antiquarisch)
- Herbert Rathmann: Ich bin ein Reinbeker, 1978 (vergriffen)
- Curt Davids: Die Wassermühle in Reinbek, 1982 (vergriffen)
- Hans Heuer: Das Kloster Reinbek. Beitrag zur Geschichte der Landschaft Stormarn, 1985, ISBN 3529021865
- Dirk Bavendamm: Reinbek. Geschichte einer holsteinischen Stadt zwischen Hamburg und Sachsenwald, 1988, ISBN 3980181707
- Wolf Gütschow, Michael Zapf: Reinbek und der Sachsenwald im Wandel (Bildband, 1997), ISBN 3929229447
- Reinbek in alten Ansichten (Bildband, 1996) (vergriffen) ISBN 9028860827
- Reinbek gestern und heute (Bildband, 2000), ISBN 9028866345
- Georges-Arthur Goldschmidt: Ein Garten in Deutschland, 2000, ISBN 3250101184
- Frank Göhre: Endstation Reinbek, 2001, ISBN 3921305209
- Antje Wendt: Das Schloß Reinbek, 2002, ISBN 3529027391
[Bearbeiten] Quellen
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