Schopfkasarka
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schopfkasarka | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||
|
||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Tadorna cristata | ||||||||||
(Kuroda, 1917) |
Die Schopfkasarka (Tadorna cristata), auch als Korea-Brandente oder Hauben-Brandente bezeichnet, ist eine vermutlich ausgestorbene Kasarka aus der Gattung Tadorna. Ihre ursprüngliche Heimat war die Amurregion, das nordöstliche China, Nord- und Südkorea, möglicherweise auch die japanische Insel Hokkaido. Darstellungen der Schopfkasarka in der japanischen und chinesischen Malerei lassen darauf schließen, daß die Art früher häufiger war und höchstwahrscheinlich auch in menschlicher Obhut gehalten wurde. Sie wird auch in einem alten japanischen Werk über Ornithologie erwähnt. Ab 1877 wurde sie auch in der westlichen Welt bekannt und einige Wissenschaftler wie z. B. Philip Lutley Sclater nahmen an, dass es sich um eine Hybride aus Rostgans und Sichelente handeln könnte. Diese Theorie wurde bereits 1917 in der wissenschaftlichen Erstbeschreibung vom japanischen Ornithologen Nagamichi Kuroda verworfen; allerdings ging man ihr auch nie ernsthaft durch Versuchskreuzungen nach.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale und Aussehen
Die Länge betrug 58 cm, die Flügelspannweite 35 cm. Der Schwanz war ca. 11,7 cm lang. Von den anderen Kasarka-Arten waren sie vor allem durch ihre Scheitelhaube zu unterscheiden. Das Männchen hatte eine grüne Haube mit einem grauen Gesicht und einem schwarzen maskenartigen Augenstreif, das Weibchen eine schwarze Haube mit einem weissen Gesicht und einem schwarzen Unteraugenband. Das Gefieder war metallisch-grün mit weißen Unterschwingen und schwarzen Handschwingen. Der Rücken des Männchens war grau, der des Weibchens graubraun. Die Unterschwanzdecken zeigten einen ockergelben Ton. Der Bauch war dunkelbraun mit feinen hellbraunen diagonal verlaufenden Linien. Der Schnabel und die Beine waren fleischrot gefärbt.
[Bearbeiten] Aussterben
In den Jahren 1877, 1913 und 1916 wurden die Schopfkasarkas insgesamt dreimal geschossen. Diese Exemplare (zwei Weibchen und ein Männchen) befinden sich heute in den Museumskollektionen von Kopenhagen und Tokio. Am 16. Mai 1964 fanden russische Studenten drei Exemplare (ein Männchen und zwei Weibchen) in der Region Primorje (auf der Insel Bolshoi Pelis in der Bucht Peter des Großen im Japanischen Meer in der Nähe von Wladiwostok) und skizzierten sie. Ab den 1970er Jahren gab es nur noch vereinzelte unbestätigte Berichte über Sichtungen (zuletzt 1985). In den 1980er Jahren setzte der chinesische Forstminister einen Preis für denjenigen aus, der einen Beweis für die weitere Existenz dieser Vogelart erbringen konnte. Bisher ohne Erfolg. Von der IUCN wird er als „kritisch gefährdet“ (critically endangered) gelistet.
[Bearbeiten] Literatur
- Errol Fuller (2000). "Extinct Birds", Oxford University Press, ISBN 0-8160-1833-2
- David Day (1981). "The Doomsday Book of Animals" , Ebury Press, London, ISBN 0670279870
[Bearbeiten] Weblinks
- Birdlife factsheet (englisch)
- Crested Shelduck (englisch)
- Tadorna cristata in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 9. Mai 2006