Schreikranich
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schreikranich | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||
|
||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Grus americana | ||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Der Schreikranich (Grus americana) ist ein Vogel aus der Familie der Kraniche (Gruidae). Seine Brutgebiete liegen in den Feuchtgebieten der Prärien im mittleren Kanada. Er überwintert in Texas.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Erscheinungsbild und Lebensweise
Die ausgewachsenen Vögel haben ein weißes Gefieder mit einer roten Fläche auf der Kopfoberfläche und einem langen dunklen Schnabel. Sie fliegen wie alle Kraniche mit ausgestrecktem Hals; dabei kontrastieren die schwarzen Handschwingen deutlich zum sonst rein weißen Gefieder. Noch nicht ausgewachsene Vögel haben ein blassbraunes Gefieder.
Schreikraniche suchen in flachem Wasser und Feldern nach Nahrung. Zu ihrer Nahrung zählen Insekten, Wasserpflanzen und aquatische Wirbellose sowie Beeren.
[Bearbeiten] Brut- und Zuggebiet
Ihre Brutgebiete liegen alle im Wood-Buffalo-Nationalpark in Kanada sowie in dessen unmittelbarer Umgebung. Schreikraniche nisten auf dem Boden und zwar meist auf kleinen Bodenerhebungen in Sumpfgebieten. Das Weibchen legt ein bis drei Eier. Die Jungvögel werden von beiden Elternvögeln gefüttert. Normalerweise überlebt nur ein Jungvogel pro Saison.
Die Vögel überwintern im Aransas National Wildlife Refuge in Texas, das zu ihrem Schutz zum Nationalpark erklärt wurde.
[Bearbeiten] Bestandssituation
Der Schreikranich zählt zu den seltensten Vogelarten der Welt. Der Bestandsrückgang dieser Kranichart, die einst im gesamten Mittelwesten Nordamerikas verbreitet war, ist überwiegend auf den Verlust von Lebensraum zurückzuführen. 1941 bestand die freilebende Population aus nur noch 21 Vögeln. Seitdem hat die Anzahl der Vögel aufgrund der Schutznahmen etwas zugenommen. Heute geht man davon aus, dass noch etwa 330 Schreikraniche weltweit leben. 200 Vögel sind freilebende Tiere; die übrigen 130 Vögel werden in Gefangenschaft gehalten.
Eine Reihe von Versuchen wurde unternommen, die Anzahl der Schreikraniche zu erhöhen. Dazu gehörte auch der Versuch, Kanadakraniche als Zieheltern zu nutzen und ihnen in Gefangenschaft gelegte Schreikranicheier unterzulegen. Diese Versuch ist allerdings gescheitert.
In Florida existiert mittlerweile eine kleine Population von Schreikranichen, die nicht zieht. Diese Population wurde gezielt mit in Gefangenschaft aufgezogenen Vögeln eingerichtet, um das Risiko zu verringern, dass es bei einem Krankheitsausbruch oder einer Naturkatastrophe im kanadischen Brutgebiet zu einem vollständigen Verlust der wildlebenden Population kommt.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schreikranich – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Grus americana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: BirdLife International, 2006. Version vom 11. Mai 2006