Schwarza (Saale)
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Die Schwarza ist ein etwa 53 km langer, linker Zufluss der Saale in Thüringen, Deutschland. Sie ist die Flusslandschaft des Jahres 2006/2007.
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[Bearbeiten] Die Quelle
Der Fluss entspringt in der Nähe von Scheibe-Alsbach in etwa 710 m Höhe.
Das Wasser der Schwarzaquelle steigt aus einer Bruchspalte zwischen Buntsandstein und Schiefer mit einer konstanten Temperatur von 6 Grad Celsius ans Tageslicht. Sie wurde im Jahre 1855 eingefasst.
[Bearbeiten] Namensgebung
Ihren Namen hat die Schwarza (schwarzer Fluss) von der schwarzbraunen Farbe ihres dunklen Bodengrundes im Oberlauf und durch die Beschattung ihrer Ufer durch die ursprünglich sehr dichte und fast undurchdringliche Vegetation im engen Schwarzatal.
[Bearbeiten] Verlauf
Eingebettet in eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft fließt die Schwarza von ihrer Quelle in der Nähe des Rennsteigs durch enge Schluchten und weite Täler bis zur Mündung in die Saale im Rudolstädter Ortsteil Schwarza.
Das untere Schwarzatal gilt als eines der schönsten Flusstäler des Thüringer Wald bzw. desThüringer Schiefergebirges und steht seit langem unter Naturschutz.
[Bearbeiten] Hydrologie
Im Oberlauf der Schwarza und der Lichte wurden zwei Wasserbau-Großprojekte durchgesetzt: Das Pumpspeicherwerk Goldisthal befindet sich im Hauptlauf der Schwarza, die Trinkwassertalsperre Leibis-Lichte im Lauf des Zuflusses Lichte.
In ihrem Flusslauf nimmt die Schwarza 50 Zuflüsse auf, von denen Lichte, Sorbitz, Werre und Rinne die wasserreichsten sind. Eine geologische Besonderheit sind ihre Strudeltöpfe im unteren Schwarzatal. Die Schwarza ist zudem der goldreichste Fluss in Deutschland.
[Bearbeiten] Wirtschaft
An den Ufern der Schwarza gab es in früheren Zeiten Bergbau und eine bedeutende Eisenverarbeitung. Gold, Silber und Kupfer waren begehrte Metalle, welche im Bergbau und in Seifenwerken gewonnen wurden. Viele Mühlen, Pochwerke, Eisen- und Blechhämmer waren in Betrieb.
In unzähligen Meilern wurde der Holzreichtum der umliegenden Wäldern von den Köhlern zu Holzkohle verarbeitet, welche von den Glashütten und den Eisen- und Kupferschmelzen in großen Mengen verfeuert wurde. Der letzte Meiler im Schwarzatal wurde noch um 1950 an der Pocherbrücke unterhalb von Sitzendorf betrieben.
Die Harzer und Pecher lebten von der Harzgewinnung und der Pechsiederei und in Sägewerken wurden die mächtigen Tannen, Fichten, Buchen und Eichen zu Balken, Bohlen und Brettern geschnitten. Daneben gab es auch eine Vielzahl von Schachtelmachern und Schindelspaltern. Der Wald ernährte auch Vogelsteller, Kustelsteiger und Zapfenpflücker, die Holzfuhrleute und Flößer. Hirten und Schäfer hüteten ihre Herden auf die freien Flächen und Wiesen, während die armen Viehhalter auf die Waldweide angewiesen waren.
Ab dem 18. Jahrhundert wurden die Porzellanmanufakturen zum wichtigsten Erwerbszweig im Schwarzatal.
[Bearbeiten] Das Schwarzagold
Das Gold wurde im Fluss selbst oder auf den diluvialen Flussterrassen z. B. bei Sitzendorf - die erste bei ca. 30 m, die zweite bei ca. 60 m und die dritte bei ca. 120 m über der auf etwa 300 m ü. NN liegenden Talaue der Schwarza - aus dem Kies gewaschen. Seltener war der Abbau der Golderze aus den Quarzgängen im anstehendem Fels des Schwarzatales, da die Stollen und Gruben, welche mit Pickel, Feuer und Wasser in den Berg getrieben wurden, zu arbeitsintensiv waren.
In den Jahrhunderten der Goldgewinnung soll sich der Gesamtertrag auf vier Tonnen reines Gold belaufen. Das Schwarzatal kann, betrachtet man den Goldgehalt pro Tonne Abraum, durchaus mit den Goldfeldern Südafrikas mithalten.