Siegfried Fleissner

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Siegfried Fleissner (* 16. Juni 1943 in Reichenberg (heute Liberec), damals Böhmen) ist ein deutscher Kommunalpolitiker der SPD.

Von 1991 bis 1999 war Siegfried Fleissner Bürgermeister der Stadt Minden (Westfalen).

[Bearbeiten] Leben und Beruf

Am Ende des Zweiten Weltkriegs kam Siegfried Fleissner als Flüchtling aus dem damaligen Reichenberg mit seinen Eltern nach Minden. Siegfried Fleissner machte am Besselgymnasium in Minden sein Abitur und studierte dann Lehramt für die Sekundarstufe II. In Minden war er als Lehrer zunächst am Caroline von Humboldt-Gymnasium und später am Weserkolleg und Abendgymnasium in der Erwachsenenbildung tätig.

Siegfried Fleissner ist verheiratet und hat drei Kinder. Er ist der Schwager der ehemaligen Bundesministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn (SPD).

[Bearbeiten] Politik

Siegfried Fleissner war von 1977 bis zum 30. September 1999 für die SPD Mitglied des Rates der Stadt Minden und dort in führenden Ämtern seiner Fraktion und als Vorsitzender des Schulauschusses und des Planungs- und Umweltauschusses tätig. Von 1984 bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister im Jahr 1991 war er Vorsitzender der SPD-Fraktion.

[Bearbeiten] Öffentliche Ämter

Nach dem Rücktritt von Bürgermeister Heinz Röthemeier (SPD) wurde Siegfried Fleissner am 9. Oktober 1991, nach einer Kampfkandidatur innerhalb des SPD Stadtverbandes gegen den Stadtverordneten und späteren SPD Fraktionsvorsitzenden Reinhard Kreil, von der Stadtverordnetenversammlung zum Bürgermeister der Stadt Minden gewählt. Die Amtszeit von Siegfried Fleissner war geprägt durch den Abzug der alliierten Truppen aus Minden und den sich daraus ergebenen Problemen hinsichtlich der Nutzung der Liegenschaften.

In seiner zweiten Amtsperiode ab 1994 sah sich Siegfried Fleissner mit zwei sog. politischen Affären konfrontiert, die am 9. Oktober 1997 zu einem Abwahlantrag des Rates der Stadt Minden führten. Der Abwahlantrag scheiterte, da die SPD Fraktion geschlossen gegen den Antrag stimmte und die notwendige Zweidrittelmehrheit nicht zustande kam.

Vor der Kommunalwahl 1999 musste sich Bürgermeister Siegfried Fleissner einer Mitgliederbefragung innerhalb des SPD Stadtverbandes Minden stellen, um als Kandidat der SPD in die erste Direktwahl eines Bürgermeisters in Minden gehen zu können. Seine Gegenkandidaten waren die Vorsitzende des SPD Ortsvereins Stemmer Susanne Fabry, der damalige Stadtdirektor der Stadt Minden Heinrich Sieling (SPD) und der spätere Bürgermeister der Stadt Bückeburg Reiner Brombach (SPD). Siegfried Fleissner konnte sich in der Abstimmung knapp gegen seine Gegenkandidaten durchsetzen.

Das Ergebnis der Kommunalwahl 1999 war eine schwere Niederlage für die Mindener SPD bei den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung und der direkten Bürgermeisterwahl. Siegfried Fleissner wurde in der Stichwahl mit nur 41,3 % gegen 58,7 % seines Konkurrenten Reinhard Korte (CDU) nicht in das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters der Stadt Minden gewählt. Er schied daraufhin am 30. September 1999 aus allen politischen Ämtern aus.