SIG P210
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
SIG P210 | |
---|---|
Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung: | M/49, Modèle 49 |
Entwickler: / Hersteller: |
SIG |
Produktionszeit: | 1949 bis 2006 |
Modellversionen: | P210-1 bis -8 |
Waffenkategorie: | Pistole |
Maße | |
Gesamtlänge: | 210 mm |
Gewicht: (mit leerem Magazin): |
0,885 kg |
Lauflänge: | 120 mm |
Technische Daten | |
Kaliber: | 9 mm Parabellum, 7,65 mm Parabellum, .22 lfB |
Mögliche Magazinfüllungen: | 8 Patronen |
Anzahl Züge: | 6 |
Visier: | Standvisier, Sportversionen Mikrometer |
Liste der Handfeuerwaffen |
Die Pistole SIG P210 ist ein Rückstoßlader mit einer Verriegelung im Browning-Petter-System. Im Gegensatz zu den ersten Browning-Pistolen (Typisches Beispiel Colt M1911 Govt.) geschieht die Entriegelung nicht durch eine Kette, sondern durch eine Kulisse. Untypisch für eine für das Militär gefertigte Pistole ist die extrem geringe Fertigungstoleranz und die Fertigung durch ausfräsen aus Vollmaterial. Dadurch ist sie bei Sportschützen sehr beliebt. Speziell die Versionen P210-5 HF und P210-6 HF werden mittlerweile fast nur noch für sportliche Zwecke gefertigt.
Die SIG P210 wird ab Werk in den Kalibern 9x19, 7,65 mm Parabellum und .22 lfB gefertigt. Im Gegensatz zum 9 mm und 7,65 mm-System ist die .22 lfB-Variante unverriegelt. Die 3 Systeme sind untereinander austauschbar.
[Bearbeiten] Geschichte
Nach der Entwicklung der SACM (Pistolet automatique modèle) 1935 durch den Schweizer Konstrukteur Charles Petter erwarb SIG 1937 eine Lizenz für das Browning-Petter-System, um eine neue Selbstladepistole zu entwickeln. Erst nach dem zweiten Weltkrieg auf Initiative des schweizerischen Armeekommandos, das die damalige Parabellum-Ordonnanzpistole im Kaliber 7,65 mm ersetzen wollte, wurde die Entwicklung beendet. Nach Erprobung diverser Versuchsmodelle wurde die P210-1 als Standardmodell (ursprüngliche Bezeichnung SP47/8) erstmals 1947 an die Schweizer Armee ausgeliefert. Eine erste Serie wurde an schwedische Sportschützen und an die dänische Armee geliefert. In der Schweizer Armee wurde die Pistole als Modell P49 eingeführt. Die letzte größere Bestellung durch Behörden ging im Jahr 1951 an den deutschen Bundesgrenzschutz. Erwähneswert ist die Tatsache, das zur Befreiung der Geiseln der Lufthansa-Maschine Landshut in Mogadischu durch die GSG 9 unter Führung von Ulrich K. Wegener diese Waffe (SIG P210-4) zum Einsatz kam.
[Bearbeiten] Versionen
- SIG P210-1 Die zivile Version in 9x19 und .30 Luger, mit Holzgriffschalen, fester Visierung, Schlitten und Griffstück sind poliert und brüniert.
- SIG P210-2 Die Version der Schweizer Armee in 9x19 und .30 Luger, Mit Kunststoffgriffschalen, fester Visierung, Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert.
- SIG P210-3 Die Version der Schweizer Polizeikräfte in 9x19 und .30 Luger, mit Holzgriffschalen, fester Visierung, Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert
- SIG P210-4 Die Bundesgrenzschutzausführung, in 9x19 eine abgeänderte Version der P210-2 mit Kunststoff- oder Holzgriffschalen, mit Ladeanzeiger ohne Fangriemenöse.
- SIG P210-5 Die Sportversionen mit längeren (150mm) Lauf in 9x19 und .30 Luger, Holzgriffschalen, einstellbarer Sportvisierung, verstellbarem Abzug, Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert.
- SIG P210-6 Die Sportversionen in 9x19 und .30 Luger, Holz- oder Kunststoffgriffschalen, einstellbarer oder fester Visierung, verstellbarem Abzug auf einem Standard oder Heavy Frame. Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert
- SIG P210-7 Die Ausführung in .22 LR Holz- oder Kunststoffgriffschalen, einstellbarer oder fester Visierung. Ein besonders gefertigter Schlitten, Lauf, Magazin und Federn sowie ein bearbeiter Hammer vervollständigen diese KK Ausführung. Lauf und Schlitten sind unverriegelt. Blowback.
- SIG P210-8 Eine Luxus-Sportversion mit seitlichem Magazinauslöser, Holzgriffschalen, einstellbarem Abzug, einstellbarer Sportvisierung, Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert, auf einem Heavy Frame. Von dieser Version wurden nur 250 Stück gefertigt, wobei 200 Stück im Auftrag eines arabischen Scheichs als Geschenk für seine Führungsoffiziere gekauft wurden
- SIG P210-5LS Die 2003er Version chambered in 9x19, welche über einen seitlichen Magazinauslöser, Holzgriffschalen, eine einstellbare Sportvisierung und einem längeren Schlitten und Lauf auf einem Heavy Frame verfügt. Schlitten und Griffstück sind geschlichtet und brüniert.
- SIG M/49 Die Dänische Armeeausführung in 9x19, eine besonders gekennzeichnete Version der P210-1 oder der P210-2.
Anfangs des Jahres 2006 beschloss die bisherige Herstellerfirma Swiss Arms AG, die Produktion der P210 einzustellen. Auf der Website der Swiss Arms AG ist die P210 deshalb nicht mehr zu finden.