SM U 38
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SM U 38 | ||
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Technische Daten | ||
U-Boot Typ: | Zweihüllen-Hochsee-Boot U 31-U 41 | |
Verdrängung: | 680 Tonnen (über Wasser) 870 Tonnen (unter Wasser) |
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Länge: | 64,70 m | |
Breite: | 6,32 m | |
max. Tauchtiefe: | 50 m | |
Antrieb: | Dieselmotoren 2 x 925 PS E-Maschinen 2 x 550 PS |
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Bewaffnung | 2 Bugrohre/2 Heckrohre/ 6 Torpedos 1 x 10,5 cm (Artillerie) |
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Besatzung: | 4 Offiziere 35 Mannschaften |
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Geschwindigkeit: | 16,5 Knoten (über Wasser) 9,5 Knoten (unter Wasser) |
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Einsätze: | 21 Feindfahrten | |
Erfolge: | 137 Schiffe mit insgesamt 299.985 BRT (Kriegsschiffe ausgenommen) | |
Verbleib: | Am 23. Februar 1919 an Frankreich ausgeliefert, im Juli1921 in Brest abgewrackt |
SM U 38 war ein deutsches U-Boot der Kaiserlichen Marine. Es wurde am 12. Juni 1912 in Auftrag gegeben und in der Germaniawerft Kiel auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 9. September 1914, die Auslieferung am 15. Dezember 1914.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 4. August 1915 lief U 38 von Helgoland zu seiner sechsten Feindfahrt aus. Es war, zusammen mit U 27, für eine Sonderaufgabe vorgesehen. An der Nordküste von Wales sollten drei deutsche Kriegsgefangene an Bord genommen werden. Sie waren aus ihrem Lager bei Denbigh, nur 65 Kilometer von der Küste entfernt, entflohen. Die ganze Aktion war seit längerer Zeit, über einen geheimen Nachrichtenaustausch mit dem Führer der Unterseeboote (F.d.U), Fregattenkapitän Hermann Bauer, vorbereitet worden. In der Nacht vom 14. zum 15. August 1915 sollten die Kapitänleutnante von Hennig (Kommandant von U 18) und Tholens (Erster Offizier der SMS Mainz), nebst einem Heeresoffizier, von einem U-Boot aufgenommen werden. Am Abend des 13. August trafen sich U 38 und U 27 in der Liverpool Bay. Beide Kommandanten vereinbarten, dass U 38 die Aufgabe durchführen sollte. U 27 (Kapitänleutnant Bernhard Wegener) lief nach Süden, durch den St. George's Channel, um weiter Handelskrieg zu führen. Sechs Tage später fiel es, westlich der Scilly-Inseln, der U-Boot-Falle HMS Baralong zum Opfer.
Zur vereinbarten Zeit wartete U 38 vergeblich vor der nordwalisischen Küste bei Great Ormes Head. In der nächsten Nacht unternahm Kapitänleutnant Max Valentiner einen zweiten Versuch, der ebenfalls fehlschlug. Erst zwölf Jahre später stellte sich heraus, dass die drei deutschen Offiziere zur richtigen Zeit am Treffpunkt waren. Ein ins Meer ragender Felsen teilt den Strand bei Great Ormes Head in zwei Buchten. Das U-Boot hatte unglücklicherweise vor der anderen Bucht gewartet, als vor der, wo sich die drei Flüchtlinge aufhielten. Obwohl beide Parteien nur knappe hundert Meter voneinander entfernt waren und mehrfach Lichtsignale gaben, konnten sie sich nicht sehen. Noch in derselben Nacht wurden die drei Deutschen wieder eingefangen. U 38 setzte nun die Fahrt fort. Am 29. August lief es wieder ein und hatte insgesamt 22 Dampfer, fünf Fischdampfer sowie drei Segler mit 74.194 BRT versenkt. Es war die erfolgreichste Feindfahrt in den Gewässern um Großbritannien.
Die siebte Fahrt (20. Oktober - 11. November 1915) führte U 38, auf einen Antrag des Kommandanten, ins Mittelmeer. Diesmal wurden 14 Schiffe mit 47.460 BRT versenkt. Die nächsten Operationen erfolgten von den Stützpunkten Cattaro und Pola aus. Danach wurde es zur Mittelmeer-Division nach Konstantinopel verlegt. Von dort aus machte das Boot im Sommer1916 zwei Fahrten im Schwarzen Meer, die aber ohne Erfolg blieben. Die 13. Feindfahrt führte U 38 am 7. September 1916 wieder nach Cattaro zurück, wobei weitere 24 Schiffe mit 50.113 BRT versenkt werden konnten. Auf dem nächsten Einsatz stieß das Boot bis in den Atlantik vor. Auf der Reede von Funchal (Madeira) wurde das französische Kanonenboot Surprise versenkt. Um Brennstoff zu sparen, hatte Valentiner sein Boot zeitweise von der norwegischen Prise Solvang schleppen lassen. Am 23. Dezember 1916 lief U 38 wieder in Cattaro ein. Außer der Surprise hatte es 13 Handelsschiffe mit 31.710 BRT versenkt. Kapitänleutnant Max Valentiner wurde drei Tage später mit dem Pour le Merite ausgezeichnet. Nach der 18. Fahrt gab er das Kommando über U 38 im September 1917 ab. Er hatte mit diesem Boot 134 Handelsschiffe mit 290.282 BRT sowie ein Kriegsschiff mit 627 t versenkt.
U 38 machte bis Kriegsende noch drei weitere Feindfahrten. Auf 21 Feindfahrten wurden insgesamt 137 Handelsschiffe mit 299.985 BRT, sowie ein Kriegsschiff mit 627 t, versenkt. Lediglich U 35 und U 39 waren noch erfolgreicher gewesen.
[Bearbeiten] Opfer von U 38 (Auswahl)
- Der Liniendampfer Armenian (8825 BRT)
- Mit U 20 zusammen der Pferde-Transporter Anglo-Californian (7333 BRT)
- Der französische Truppentransporter France IV (4025 BRT)
- Das italienische Passagierschiff Ancona (8210 BRT)
- Der Liniendampfer Persia (7974 BRT)
- Die Clan Macfarlane (4823 BRT)
- Die Glengyle (9395 BRT)
- Die Coquet (4396 BRT)
- Der japanische Liniendampfer Yasaka Maru (10.932 BRT)
- Der französische Liniendampfer Ville de la Ciotat (6390 BRT)
- Das französische Kanonenboot Surprise (627 t)
- Am 4. Dezember 1917 den französischen Dampfer Dacia versenkt.
[Bearbeiten] Kommandanten von U 38
- Max Valentiner (5. Dezember 1914 - 15. September 1917)
- Wilhelm Canaris (16. September 1917 - 15. November 1917)
- Hans Heinrich Wurmbach (16. November 1917 - 18. Januar 1918)
- Clemens Wickel (19. Januar 1918 - 11. November 1918)
[Bearbeiten] Literatur
- Bodo Herzog/Günter Schomaekers: Ritter der Tiefe - Die erfolgreichsten U-Bootkommandanten der Welt. Verlag Welsermühl, Wels und München 1976, ISBN 3-85339-136-2
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906-1966. Manfred Pawlak Verlags GmbH, Herrschingen 1990, ISBN 3-88199-687-7
- Max Valentiner: 300.000 Tonnen versenkt! - Meine U-Boots-Fahrten. Berlin-Wien 1917
- Max Valentiner: U 38 - Wikingerfahrten eines deutschen U-Bootes. Berlin 1934
- Max Valentiner: Der Schrecken der Meere - Meine U-Boot-Abenteuer. Amalthea-Verlag, Leipzig 1931
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.uboat.net/wwi/boats/index.html?boat=38 (engl.)
- http://www.uboat.net/wwi/types/index.html?type=U+31 (Typbeschreibung U31, engl.)
- http://www.max-valentiner.dk