Sonny Rollins
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Theodore Walter (Sonny) Rollins (* 7. September 1930 in New York City) ist ein US-amerikanischer Tenorsaxophonist.
Sonny Rollins ist einer der einflussreichsten Jazz-Saxophonisten. Er startete zunächst als Pianist, wechselte dann zum Altsaxophon und kam 1946 zum Tenorsaxophon. 1949 nahm er mit Babs Gonzalez seine erste Schallplatte auf. Im gleichen Jahr folgten Aufnahmen mit J. J. Johnson und Bud Powell. In der Anfangszeit seiner Karriere arbeitete Sonny Rollins am häufigsten mit Miles Davis zusammen, mit dem er seit 1951 auch zusammen aufnahm. 1954 erschienen auf einer Davis-Aufnahme drei Rollins-Kompositionen, die zu Jazz-Standards werden sollten: Airegin, Doxy und Oleo. Außerdem entstanden zahlreiche Aufnahmen mit dem Pianisten Thelonious Monk.
Wie viele Jazz-Musiker in den 1950ern war Sonny Rollins drogenabhängig. Nach dem Entzug 1955 spielte er bis 1957 im Quintett zusammen mit Clifford Brown und Max Roach. Nach einem kurzen Gastspiel im Miles Davis Quintett trat er im folgenden meist unter eigenem Namen auf, häufig im Trio ohne Klavier. 1956 erschien mit Saxophone Colossus eine seiner bedeutendsten Aufnahmen, u. a. mit dem Calypso St. Thomas, der zum Jazzstandard wurde.
In den 1950ern galt Sonny Rollins als talentiertester Nachwuchssaxophonist. Er gewann 1957 den Kritiker-Poll des einflussreichen Down-Beat-Jazzmagazins und galt einige Zeit als der neben John Coltrane vielversprechendste Tenorsaxophonist.
In der Zeit zwischen 1959 und 1961 zog er sich jedoch aus der Öffentlichkeit zurück, da er nach eigener Aussage zu viel in zu kurzer Zeit erreicht hatte. In dieser Zeit übte er häufig auf der Williamsburg Bridge in New York City. Die erste Aufnahme nach seinem Comeback nannte er in Anspielung darauf The Bridge. Bis 1966 arbeitete er viel mit Jim Hall, Don Cherry und Paul Bley zusammen. Dann zog er sich wieder zurück, diesmal bis 1972. Seine Schallplatten der 70er und 80er Jahre, bei denen er sich oft am Klang der Fusion-Welle orientierte, konnten jedoch qualitativ oft nicht an seine früheren Aufnahmen anknüpfen.
Seit den 90er Jahren hat er sich jedoch zu einem der herausragendsten Solisten des klassischen Modern Jazz entwickelt und gilt vielen als einer der größten noch lebenden Jazzmusiker, der diese Stilrichtung noch persönlich geprägt hat. Seine Spielweise ist kraftvoll, manchmal fast derb, jedoch immer sehr melodisch und von einem lakonischen, zynischen Humor durchsetzt. Er veröffentlicht weiterhin Aufnahmen und tritt regelmäßig auf.
2004 erhielt Sonny Rollins einen Grammy für sein Lebenswerk. Am 25. Januar 2007 wurde in Stockholm bekanntgegeben, dass Rollins, „seit über 50 Jahren eine der kraftvollsten und persönlichsten Stimmen des Jazz“, den Polar-Musikpreis des Jahres 2007 erhalten wird. Die Preisverleihung findet am 21. Mai statt.
[Bearbeiten] Diskografie (Auswahl)
- Sonny Rollins Plus 4; Prestige/OJC 1956
- Tenor Madness; Prestige/OJC 1956
- Saxophone Colossus; Prestige/OJC 1956
- Tour de Force; Prestige/OJC 1956
- Way Out West; Contemporary/OJC 1957
- The Sound Of Sonny; Riverside/OJC 1957
- Newk’s Time; Blue Note 1957
- A Night At The Village Vanguard; 2 CDs, Blue Note 1957
- Freedom Suite; Riverside/OJC 1958
- The Bridge; Bluebird/RCA 1962
- Alfie; Impulse! 1966
- East Broadway Rundown; Impulse! 1966
- Horn Culture; Milestone 1973
- G Man; Milestone 1987
- Global Warming; Milestone 1998
- This Is What I Do; Milestone 2000
- Without a Song: The 9/11 Concert; Milestone 2005
- Sonny Please; Doxy Records 2006
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Sonny Rollins im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sonny Rollins feiert 75. Geburtstag ( 7. September 2005)
- Sonny Rollins Official Website
- Sonny Rollins Biografie und Konzertkritik in cosmopolis.ch
- Sonny Rollins Audio-Interview 2006
Personendaten | |
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NAME | Rollins, Theodore Walter |
ALTERNATIVNAMEN | Rollins, Sonny |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Tenorsaxophonist |
GEBURTSDATUM | 7. September 1930 |
GEBURTSORT | New York City |