Staatstrauer
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Die Staatstrauer ordnet eine zentrale staatliche Stelle nach dem Tod einer für den Staat außergewöhnlich wichtigen (Amts-)Person oder nach einem großen Unglück oder Attentat, bei dem viele Bürger ihr Leben auf tragische Weise verloren, an. Als Ausdruck der Staatstrauer wird die Trauerbeflaggung angeordnet und öffentliche Feiern werden meist abgesagt.
Die Staatstrauer wird in Abhängigkeit der Bedeutung der Person oder des Ereignisses in unterschiedlicher Länge, meist über ein, drei oder sieben Tage angeordnet.
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[Bearbeiten] Anordnung der Staatstrauer
[Bearbeiten] Deutschland
In Deutschland ist der Bundespräsident als Staatsoberhaupt im Einvernehmen mit der Bundesregierung bevollmächtigt die Staatstrauer anzuordnen.
[Bearbeiten] Einige Staatstrauern in der Vergangenheit
[Bearbeiten] Deutschland
- 3. Oktober 1988 dreitägige Staatstrauer nach dem Tod des mehrfachen Ministers und Vizekanzlers Franz Josef Strauß
- 3. Juni 1998 dreitägige Staatstrauer nach dem ICE-Unglück in der Nähe von Eschede (Niedersachsen), bei dem 101 Menschen ums Leben kamen
- 20. Januar 2005 Staatstrauer aus Anlass des Erdbebens im Indischen Ozean (Tsunami) 2004, vgl. taz vom 6.01.2005
[Bearbeiten] Österreich
- 7. Juli 2004 dreitägige Staatstrauer nach dem Tod von Bundespräsident Thomas Klestil am 6. Juli 2004.
[Bearbeiten] Irak
- 3. März 2004 dreitägige Staatstrauer nach einer Anschlagsserie in Bagdad und dem Wallfahrtsort Kerbela während des Aschura-Festes, bei dem 271 Menschen ums Leben kamen.
[Bearbeiten] Mazedonien
- 27. Februar 2004 dreitägige Staatstrauer wegen des Todes des amtierenden Präsidenten Boris Trajkovski durch einen Flugzeugabsturz
[Bearbeiten] Spanien
- 11. März 2004 dreitägige Staatstrauer wegen der Madrider Zuganschläge
[Bearbeiten] Vereinigte Arabische Emirate
- 2. November 2004 Staatstrauer nach dem Tod des Präsidenten Said bin Sultan al-Nahayan, der seit Staatsgründung 1971 ununterbrochen sein Amt ausübte. Die arabischen Staaten, fast alle moslemischen Länder im Nahen Osten und Nordafrika, sowie Indien schlossen sich der Staatstrauer an.
[Bearbeiten] Hawaii
- 26. Juni 1997 Staatstrauer am Tage des Todes und der Seebestattung des Sängers Israel Kamakawiwo'ole.
Siehe auch: Staatsakt, Trauerkultur