Statolith
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Statolithen, Otolithen („Ohrsteine“) oder Statoconia sind mikroskopische Körnchen aus hartem Material (Kalk, Stärke), die in Einzellern und Sinnesorganen der höheren Lebewesen gefunden werden. Durch ihr Gewicht ermöglichen sie dem Organismus, Beschleunigungen und die Schwerkraft wahrzunehmen. Sie sind also ein Bestandteil des Lage- bzw. Gleichgewichtssinns.
Statolithen können bei Einzellern in Statocysten frei beweglich liegen (dann nehmen sie den tiefsten Punkt des Raumes ein und drücken auf die jeweils an dieser Stelle befindlichen Sinneszellen), oder sie können an den Härchen der Sinneszellen befestigt sein (und so die Richtung zum Erdmittelpunkt anzeigen). Dabei werden Druck- und Zugkräfte wahrgenommen. Die Reflexe, die durch die Schweresinnorgane ausgelöst werden, führen dazu, dass das Lebewesen seine Normallage im Raum aufrechterhalten kann.
Bei Säugetieren enthalten die Strukturen Utriculus und Sacculus - zwei Aussackungen des häutigen Labyrinths - im Innenohr Statolithen aus Kalziumkarbonat, den sogenannten Gehörsand, in einer gelartigen Matrix. An diesen Gelklumpen (Otoconia) kleben die Tasthärchen von Sinneszellen in der Höhlenwand. Relativbewegungen der Statolithen übertragen sich auf die Härchen und erzeugen Sinnesreize. Wenn dieses Gleichgewichtsorgan beschädigt ist, können die Patienten mit geschlossenen Augen nicht mehr stehen und gehen.
Bei Fischen sind die Otolithen meist nur wenige mm lang und bestehen aus Aragonit. Sie können zur Altersbestimmung benutzt werden, da sie eine Zwiebelschalenstruktur mit Tagesringen beim Wachstum bilden. Sie sind größer als beim Menschen, so dass Fische ein besseres Gleichgewichtsempfinden haben.
In Pflanzen stellen Amyloplasten in der Kalyptra (Wurzelhaube) Statolithen dar die der Pflanze helfen die Wurzeln zum Erdmittelpunkt wachsen zu lassen (Die Neigung zum Erdmittelpunkt zu wachsen hängt von der Art der Wurzel und ihrer Ordnung ab)
