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Surfbrett

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kind mit Surfbrett
Kind mit Surfbrett

Ein Surfbrett ist ein aus einem schwimmfähigen Material hergestelltes Brett, das als Sportgerät dient.

Es gibt unterschiedliche Bauarten, zum Wellenreiten oder zum Windsurfen. An jedem Surfbrett ist mindestens eine Finne angebracht, die mittig auf der Rumpfseite des Hecks befestigt ist und der Richtungsstabilität dient. Wellenreitbretter haben heute üblicherweise 3 Finnen. Windsurfbretter der Longboardklasse und Anfängerbretter haben ein bewegliches Schwert nahe der Mitte des Brettes, außerdem besitzt jedes Windsurfbrett einen Schiene zur Befestigung des Mastfußes.

Die Größe eines Surfbrettes wird üblicherweise in Feet (Fuß) und Inch (Zoll) angegeben, beim Windsurfen sind auch Zentimeter üblich. Charakteristisch bei Windsurfbrettern ist das Volumen (welches den statischen Auftrieb angibt) in Litern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Windsurfen

Beim Windsurfen unterscheidet man die Brettarten nach dem Einsatzbereich:

  • Wave: Wavebretter gibt es im Bereich von ca. 65 bis 95 Litern. Sie sind klein, wendig, und bieten im Normalfall nicht genügend statischen Auftrieb, um das Gewicht des Surfers und des Riggs zu tragen (Sinker). Dieser fehlende Auftrieb wird aber durch den hydrodynamischen Auftrieb beim Fahren wieder ausgeglichen, zumal Wavebretter einige Erfahrung im Windsurfen voraussetzen. Erreicht wird die hohe Drehfreudigkeit, neben dem geringen Volumen, durch eine ausgeprägte Bug- und Heckaufbiegung (Scoop und Rocker) sowie eine runde Outline.
  • Freeride: Freeridebretter erfreuen sich großer Beliebtheit bei den meisten Gelegenheits- und Hobbysurfern, da sie unkompliziertes Handling bieten und leicht zu halsen sind. Mit Brettvolumina, die zwischen 85 und 150 Litern liegen, decken sie den größten Bereich bei den Windsurfbrettern ab und werden von Surfern jedes Alters und Gewichtes gefahren. Ihr Einsatzzweck ist hauptsächlich "normales" Fahren, ob zur Entspannung oder um das einzigartige Gefühl des "Dahingleitens" zu erleben.
  • Freestyle: Diese Bretter zeichnen sich durch hohe Drehfreudigkeit und Manövrierbarkeit aus und liegen im Volumenbereich von ca. 95 bis 120 Litern. Sie werden vornehmlich zum Ausführen von speziellen Manövern wie diversen Sprüngen, Rotationstricks und Segeltricks benutzt.
  • Freemove: Bretter dieser Kategorie verbinden Eigenschaften von Wave-, Freestyle- und Freeridebrettern und verstehen sich als eine Art "Allrounder". Ihre Volumina liegen circa zwischen 85 und 105 Litern, und gehören damit meist auch zu den Sinkern.
  • Formula: Formulabretter sind im Vergleich zu den obigen Brettarten breiter und voluminöser, sind auf Geschwindigkeit und "Höhe laufen" optimiert und kommen im professionellen Wettkampf öfter vor als im Hobbybereich. Merkmale der Brettkonstruktion sind hohe Kippstabilität bei gleichzeit relativ wenig Reibung: Der Surfer verlagert das Gewicht derart, dass nur eine Hälfte des Brettes Wasserkontakt hat, verringert somit also die Reibung, und kann trotzdem bei Halsen und Wenden leichter das Gleichgewicht halten.
  • Speed: Die speziellen Bretter dieser Kategorie finden im Hobbybereich weniger Verbreitung und werden zumeist von Profis (z.B. Finian Maynard, Bjorn Dunkerbeck) eingesetzt um neue Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Gekennzeichnet sind die Bretter durch eine äußerst geringe Breite von ca. 25-35 cm, geringem Volumen (Sinker) und einer geringen Bug- und Heckaufbiegung. Diese Bretter werden auch als "Needle" bezeichnet.
  • Einsteigerbretter: Diese Surfbretter zeichnen sich durch großes Volumen (über 140 Liter) und große Breite aus. Oft besitzen sie auch ein Schwert, um die Kippstabilität zu erhöhen und ein Abtreiben des Surfanfängers zu vermeiden.
  • Tandembretter: Diese selten anzutreffenden Bretter besitzen zwei Schienen zur Mastfußbefestigung und ermöglichen dadurch die Montage von zwei Segeln. Dies erfordert vor allem bei Wendemanövern die synchrone Ausführung beider Surfer.

[Bearbeiten] Wellenreiten

Beim Wellenreiten werden grundsätzlich zwei verschiedene Brettarten unterschieden: das Longboard und das Shortboard (auch Funboard genannt). Von einem Longboard spricht man normalerweise, wenn die Länge 8 Fuß überschreitet. Kürzere Surfbretter werden als Shortboard bezeichnet.

  • Beim Longboard werden zusätzlich diejenigen unter 9 Fuß oft auch als Malibu bezeichnet. Longboards sind meist relativ dick und haben eine gerundete Spitze, auch Nase genannt. Einsteiger und leicht Fortgeschrittene sollten zum Malibu (Funboard) greifen, mit dem das „Erwischen“ der Welle und das Halten des Gleichgewichts am leichtesten ist. Ein Malibu sollte so lange benutzt werden, bis parallele Fahrten zur Welle und einfaches Wenden keine Probleme mehr darstellen. Man kann natürlich auch beim Longboard bleiben. Historisch gesehen wurden bis in die 1960er Jahre ausschließlich Longboards gesurft, deshalb gilt Longboardsurfen als Old School und wird meist mit Stilbewußtsein betrieben. Der beliebteste Trick des Longboardes ist der Hang Ten, auch Nose Ride genannt, wobei alle zehn Zehen über die Spitze des Brettes ragen. Bekannte Longboarder sind Joel Tudor aus den USA und Bonga Perkins aus Hawaiʻi.
  • Das Shortboard ist nur für Könner geeignet. Es gibt verschiedenste Formen davon. Wer den Fehler macht, zu früh umzusteigen, bremst sich selbst aus – auch wenn ein Shortboard attraktiv aussieht und sich leichter tragen lässt. Es gibt Shortboards mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften.
    • Es gibt Mini-Malibus, die kürzer als 8 Fuß sind, von der Form aber einem Longboard gleichen. Sie sind wendiger als eigentliche Malibus und auch für Anfänger geeignet.
    • Evolution Boards sind für Anfänger gedacht, um einen Einstieg mit Shortboards zu erleichtern. Diese sind breiter, länger und dicker als normale Shortboards von der Form her aber ähnlich mit spitz zulaufender Nose.
    • Standard Shortboards haben eine Länge zwischen 6 Fuß und 7 Fuß und werden je nach Können und Erfahrung eingesetzt. Diese werden von Fortgeschrittenen eingesetzt und die meisten Wettkämpfe werden mit dieser Art bestritten.
    • Noch kürzere Surfbretter werden Fish (Fisch), Frog (Frosch) oder Egg (Ei) genannt. Ein Fishboard findet seinen Einsatz v.a. bei auflandigem Wind und kleinen bis kopfhohen Wellen.
  • Eine Sonderform bildet die Kategorie Guns (Gewehr) deren Länge von 7 Fuß bis ca. 12 Fuß gehen kann. Diese sind sehr schlank und spitzig gestaltet und werden für sehr große Wellen verwendet. Die geringe Breite ermöglicht hohe Tempi und aufgrund der Länge bei den hohen Tempi liegen sie auch stabiler im Wasser.

Das Kernmaterial bei Surfbrettern ist Hartschaum. Die Beschichtung ist meist aus Glasfaser in Polyester oder Expoxydharz. Neuerdings wird bei Wellenreitbrettern ein Kern verwendet, der in der Mitte eine heliumgefüllte Blase enthält, was das Gewicht der Surfbretter zusätzlich reduziert. Um die Längsstabilität zu gewährleisten wird längs ein dünnes Stück Holz eingebaut, der Stringer.

Da diese Art Surfbretter keine Fußschlaufen haben, gibt es verschiedene Surfwachse, um ein besseres Stehen auf dem nassen Board zu gewährleisten, welches auf die Standfläche des Surfbretts aufgetragen wird. Je nach Wassertemperatur gibt es verschiedene Sorten mit den Bezeichnungen Cold (bis 14 °C), Cool (13 bis 20 °C), Warm (19 bis 26 °C) und Tropic (ab 24 °C Wassertemperatur).

[Bearbeiten] Bodyboard

Ein Bodyboard (oder auch Boogieboard) ist eine Art kurzes Surfbrett zum Wellenreiten. Im Gegensatz zum Surfbrett liegt man jedoch auf einem Bodyboard. Es gibt auch die "Drop-Knee"-Variante, wobei man mit einem Fuss steht und mit einem Knie auf dem Board kniet. Selten wird auch ganz auf dem Bodyboard gestanden. Erfunden von Tom Morey in den 1970ern , der mit seiner Firma (morey-boogie) 25 Jahre ein Patent darauf hatte, inzwischen gibt es auch jede Menge anderer Hersteller. Es gibt einfache Anfängerboards für Kinder bis hin zu Professional Boards, die bis zu 400 Euro kosten. Es besteht aus Schaumstoff bzw. Hartschaum Polyethylen oder Polypropylen bei den stabileren mit Stringern eingelassene verstärkungen aus Graphit oder Karbon ähnlich wie beim Surfbrett. Es kann in fast allen Wellen von 0,5 - 8 Meter benutzt werden, vor allem für steile Beach- und Reefbreaks mit schnell brechenden Wellen wie z.B. in Puerto Escondido in Mexiko. In Deutschland eignet sich die Nordsee auf Sylt bei Westerland und Wenningstedt am besten zum Bodyboarden. In Westerland ist auch Bodyboardausrüstung erhältlich. Andere beliebte Bodyboardreviere in Europa sind Peniche und Ericeira in Portugal und die Nordküsten von Lanzarote und Fuerteventura. In Portugal und weiten Teilen Lateinamerikas ist das Bodyboard durchaus beliebter als das Surfbrett.

Zum erfolgreichen Bodyboarden braucht man spezielle, kurze Schwimmflossen, die unter Markennamen wie Churchill oder Redley in Surfshops erhältlich sind. Diese Flossen werden zum Erlangen der Welle mit kurzen, kräftigen Stößen bewegt. Die Vorteile von Bodyboards sind die schnelle Erlernbarkeit, der einfache Transport und die fehlende Verletzungsgefahr durch das Board selbst.

Wichtiger Protagonist des Bodyboardens ist der Hawaiier Mike Stewart, der als Junge Nachbar von Tom Morey war und insgesamt 11 Weltmeistertitel im Bodyboarden gewann. Er galt Anfang der 1990er Jahre als einer der besten Wellenreiter ungeachtet der Ausrüstung und gewinnt heute noch im Alter von 42 Jahren Wettkämpfe. Eine jüngere Generation um den aktuellen (2006) Weltmeister Jeff Hubbard konzentriert sich auf Aerials (Luftsprünge), wobei Drehungen bis zu 720 Grad in der Luft erreicht werden.

[Bearbeiten] Kitesurfen

Beim Kitesurfen unterscheidet man zwischen Directional-Boards und Bi-Directional-Boards:

  • Ein Directional-Board besitzt 2-3 Fußschlaufen und kann, nur in eine Richtung gefahren werden. Möchte man in die andere Richtung fahren, muss man entsprechend umsteigen. Dies ist grundsätzlich während der Fahrt möglich (Halse), allerdings setzt dies etwas Geschick voraus. Alternativ muss die Fahrt unterbrochen und das Brett gedreht werden. Der große Vorteil dieses Typs ist, dass es mehr Volumen und daher mehr Auftrieb auf dem Wasser besitzt und dadurch für Anfänger besser geeignet ist (da man bei Lenkbewegungen nicht sofort untergeht). Auch die größeren Finnen ermöglichen ein leichteres und Fehler verzeihendes Fahren.
  • Ein Bi-Directional-Board besitzt 2 Fußschlaufen und ist (fast) symmetrisch gebaut. Daher kann in beide Richtungen ohne Fußwechsel gefahren werden. Da dieser Typ weniger Volumen und kleinere Finnen besitzt, muss schneller und mehr über die Kante gefahren werden als bei Directionals. Beinahe jeder Fortgeschrittene fährt diesen Board-Typ.
  • Ein Waveboard besitzt wie das Bi-Directional 2 Fußschlaufen ist aber extra für das Kitesurfen in der Welle hergestellt. Vorteil ist, dass es sich leichter in die Welle hinein drehen lässt.

[Bearbeiten] Siehe auch

Segeln, Windsurfen, Kitesurfen, Wellenreiten, Brettsport

[Bearbeiten] Weblinks

  • Literatur über Surfbrett in Bibliothekskatalogen: DNB, GBV
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