Suzanne Valadon
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Suzanne Valadon, eigentlich Marie-Clémentine Valadon, (* 23. September 1865 in Bessines-sur-Gartempe, Haute-Vienne, † 7. April 1938 in Paris) war eine französische Malerin.
[Bearbeiten] Biografie
Marie-Clémentine Valadon Valadon wurde 1865 als Tochter einer Wäscherin geboren. Seit ihrer frühen Kindheit interessierte sie sich für die Malerei. Mit Kreide malte sie männliche Aktbilder auf Steine, bis sie vertrieben wurde. Kleine Jungen ihres Alters standen ihr Modell. Ihre Mutter schalt sie häufig für ihre Neigungen.
Suzanne Valadon war kein Einzelkind; jedoch hatte die Mutter alle ihre Kinder außer Suzanne weggegeben. Die Gründe dafür waren Armut und der von ihr miterlebte Krieg. Wer ihr Vater war, erfuhr Suzanne Valadon nie.
Später arbeitete Suzanne neben ihrer Tätigkeit als Näherin und Akrobatin als Modell für berühmte Maler wie Renoir (von dem sie Maria genannt wurde), Degas, Puvis de Chavannes und Henri de Toulouse-Lautrec. Mit den meisten von ihnen hatte sie Affären. Es ist zu vermuten, dass die älteren unter ihnen dabei eine Vaterfigur für Suzanne darstellten.
Die Liebesaffäre mit Henri de Toulouse-Lautrec wurde für Suzanne Valadon eine ganz besondere. Er war es auch, der ihr ihren Künstlernamen gab, da Maria seiner Ansicht nach ein viel zu braver Name sei, wo er sie doch so leidenschaftlich und wild kenne. Die Beziehung der beiden endete, als Suzanne drohte, sich umzubringen, wenn Toulouse-Lautrec sie nicht heirate. Er tat es nicht, und die Beziehung zerbrach.
Suzanne, die auch der "Kobold der Butte" (frz. butte - Hügel, gemeint ist der Montmartrehügel) genannt wurde, hatte während ihrer Beziehung mit Henri de Toulouse-Lautrec begonnen zu zeichnen. Henri de Toulouse-Lautrec schickte sie mit ihren besten Zeichnungen zu seinem großen Idol, dem Maler Degas. Der fast blinde, menschenscheue Maler und große Künstler fand sofort Gefallen an Suzannes Zeichnungen. Die beiden wurden sehr gute Freunde; eine Freundschaft, auf die Henri de Toulouse-Lautrec sehr lange mit Eifersucht reagierte.
Ihr Sohn Maurice wurde am 26. Dezember 1883 in Paris geboren. Wer sein Vater war, ist nicht bekannt. (Der Kunstkritiker Miguel Utrillo adoptierte ihn, und er nahm dessen Namen an, s. Maurice Utrillo.) Als Maurice noch klein war, wurde er von Suzannes Mutter erzogen. Suzanne kümmerte sich wenig um ihn; und schon als Jugendlicher wurde er Alkoholiker. Maurice Utrillo wurde später ein berühmter Maler.
1893 hatte Suzanne Valadon eine kurze Liebesaffäre mit dem Komponisten Eric Satie. Dieser machte ihr noch in der Nacht ihres Kennenlernens einen Heiratsantrag, den sie jedoch ablehnte. Einige Monate später trennten sich die beiden wieder. Suzanne liebte ihn sehr, und bis zu seinem Tode bedeutete er ihr viel, genau wie Henri de Toulouse-Lautrec.
1896 heiratete Suzanne Valadon den Bankier Paul Moussis, der sehr reich war und Suzanne ein gesichertes Leben bot; ein Leben, das sie langweilte. Sie entfernte sich immer weiter von Moussis, und als sie eines Tages in Paris André Utter, einen jungen Maler, kennen lernte, trennte sie sich von Paul und nahm ihren Sohn mit. Bei der Trennung war Suzanne bereits 42 Jahre alt. Die Jahre sah man ihr nicht an; sie wirkte wesentlich jünger. Lange weigerte sie sich, André Utter zu heiraten; sie hegte mittlerweile einen Groll gegen die Ehe an sich. Erst als ihr Geliebter in den Krieg zog, fasste sie den Entschluss, ihn einen Tag vor seiner Abreise zu heiraten. Sie blieben verheiratet bis zu ihrem Tod, waren am Ende jedoch nur noch Freunde. Suzanne hatte sich -- nicht zuletzt aufgrund seiner Eifersucht -- von ihm getrennt; später hatte sie einen jüngeren Freund namens Gazi.
Mit der Zeit hatte Suzanne Valadon aufgehört zu zeichnen und sich verstärkt der Farbe gewidmet. Sie malte eine ganze Reihe von Selbstportraits, Bilder von Blumen und Motive mit Mutter und Kind. Fast 500 Gemälde sowie etwa 300 Zeichnungen und Drucke hinterließ sie bei ihrem Tod. Insbesondere das Motiv von Adam und Eva faszinierte sie, und sie interpretierte es neu. Sie zeigte beide vollkommen nackt, musste wegen öffentlicher Proteste aber eine Ranke um Adams Hüfte schlingen.
Suzanne Valadon wurde schon zu Lebzeiten als "größte Malerin ihrer Zeit" gehandelt. Sie war die erste und in den Augen vieler auch die beste. Suzanne Valadon verkehrte auf dem Montmartre in Paris in den Kreisen der Bohemiens und verachtete zeitlebens die reiche Bevölkerung. Sie verschwendete ihren Reichtum; sie war arm geboren und starb arm, aber glücklich: Während sie an einem Gemälde arbeitete, erlitt sie einen Herzschlag. Diesem erlag sie kurze Zeit später im Krankenhaus.
[Bearbeiten] Literatur
- Sigismund, Ursula: Suzanne Valadon, Modell und Malerin. Darmstadt: Kranichsteiner Literaturverlag, 1997, 264 S., ISBN 3929265060
- Diamand Rosinsky, Thérèse: Suzanne Valadon. Paris: Flammarion, 2005, 368 S., ISBN 2080684655 (französisch)
- Doll, Valeska: Suzanne Valadon (1865-1938). Identitätskonstruktion im Spannungsfeld von Künstlermythen und Weiblichkeitsstereotypen. Herbert Utz Verlag, München 2001, ISBN 3-8316-0036-8
[Bearbeiten] Weblinks
- http://perso.wanadoo.fr/bessines87/suzanne%20valadon.html (französisch)
- http://peternad.club.fr/peintres/valadon01.htm (französisch)
- http://www.rosadoc.be/site/main fr/valadon.htm (französisch)
Personendaten | |
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NAME | Valadon, Suzanne |
ALTERNATIVNAMEN | bürgerlich: Marie-Clémentine Valadon |
KURZBESCHREIBUNG | französische Malerin |
GEBURTSDATUM | 23. September 1865 |
GEBURTSORT | Bessines-sur-Gartempe, Haute-Vienne |
STERBEDATUM | 7. April 1938 |
STERBEORT | Paris |