Tanguy – Der Nesthocker
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Tanguy – Der Nesthocker |
Originaltitel: | Tanguy |
Produktionsland: | Frankreich |
Erscheinungsjahr: | 2001 |
Länge (PAL-DVD): | ca. 109 Minuten |
Originalsprache: | Französisch |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Étienne Chatiliez |
Drehbuch: | Étienne Chatiliez, Laurent Chouchant |
Produktion: | Charles Gassot |
Musik: | Pascal Andreacchio |
Kamera: | Philippe Welt |
Schnitt: | Catherine Renault |
Besetzung | |
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Tanguy – Der Nesthocker ist ein Spielfilm des französischen Filmregisseurs Étienne Chatiliez aus dem Jahr 2001. Die Komödie erzählt die Geschichte eines achtundzwanzigjährigen Mannes, der partout nicht von Zuhause ausziehen will. Die Idee zu dem Film stammte von der Regisseurin Yolande Zauberman und wurde von Les Productions du Champ Poirier, TF1 Films Productions, TPS Cinéma und der Téléma produziert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
„Du bist so süß, wenn du willst kannst du dein ganzes Leben bei uns bleiben“. Dies versprechen die frisch gebackenen Eltern Edith und Paul ihrem Sohn, nicht ahnend, dass dieser das Angebot wahrnimmt, und achtundzwanzig Jahre später ist er noch immer da. Die mittlerweile von ihrem Sohn genervte Mutter geht bereits in psychische Behandlung und bekommt jedes Mal Schluckauf-Attacken, wenn man sie darauf anspricht, wann ihr Sohn endlich auszieht.
Edith und ihr Ehemann Paul verlieren schließlich die Geduld und versuchen, den Dauerstudenten mit abstrusen Methoden aus der gemeinsamen Wohnung zu ekeln. Tanguy reagiert jedoch auf die Stromausfälle, verschimmelnde Filmabfälle hinter dem Regal oder beim Waschen eingegangenen Hemden mit asiatischer Gelassenheit und hat immer einen konfuzianischen Spruch parat. Nachdem der Nesthocker so weit geht, sich auch noch vor Gericht ein Bleiberecht zu erzwingen, gerät er ohne es zu ahnen in einen psychologischen Kleinkrieg mit seinen verzweifelten Eltern. Während Edith aber mittlerweile resigniert die Anwesenheit ihres Sohnes erträgt, reagiert Paul mit Wutausbrüchen und versucht sogar zwei Schläger anzuheuern, die seinen Sohn endgültig aus dem Haus vertreiben sollen.
Als sich Tanguy schließlich doch dazu bereiterklärt auszuziehen, erleidet der junge Mann am ersten Abend in den eigenen vier Wänden einen Erstickungsanfall, dem kurze Zeit später ein weiterer folgt. Tanguy kehrt wieder zurück zu seinen Eltern. Den erneuten Spannungen enzieht er sich wenig später, indem er heimlich nach China übersiedelt. Monate später setzt Tanguy seine Eltern, zu der inzwischen die gebrechliche Großmutter Odile eingezogen ist, über seinen Aufenthaltsort in Kenntniss. Er lebt mit seiner schwangeren chinesischen Freundin Mei Lin im Haushalt deren Eltern in Peking. Während Mutter, Vater und Großmutter die chinesische Hauptstadt erkunden, wundern sich alle über die noch andauernde Schwangerschaft von Mei Lin. Der Geburtstermin ist schon längst überfallig und wie auch Tanguy nicht das Elternhaus verlassen wollte, so scheint auch sein Kind länger als nötig im Bauch der Mutter verbleiben zu wollen.
[Bearbeiten] Kritiken
- „Stehen und fallen tut Chatiliez' Film mit seinen perfekten Darstellern: Hélène Duc, stellt als abgeklärte Großmutter die "Affenliebe" ihre Sohns Paul nachhaltig in Frage, während Eric Berger als Tanguy seinen Part mit einer dermaßen enervierenden Selbstgefälligkeit spielt, dass man sich nur noch die Haare raufen möchte. Den Vogel schießen freilich Sabine Azéma und André Dussolier ab [...]: Mit sichtlicher Freude spielen sie die Parts der diabolischen Eltern, die sich zunächst für ihre Gehässigkeit und die seelischen Abgründen schämen, dann aber mehr und mehr Spaß am Ersinnen immer neuer Bosheiten gewinnen.“ (film-dienst[1])
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Étienne Chatiliez' Komödie war 2002 bei der Verleihung des Césars, dem wichtigsten französischen Filmpreis, in zwei Kategorien nominiert. André Dussollier (nominiert als bester Hauptdarsteller) musste sich als gestresster Vater Michel Bouquet (Vater töten!) geschlagen geben, während Titelheld Eric Berger in der Kategorie bester Nachwuchsdarsteller Robinson Stévenin (Mauvais genres) unterlag.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Filmkritik von Hans Messias im film-dienst 11/2002