Tanzschule
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Eine Tanzschule ist eine meist privat und kommerziell betriebene Einrichtung, die dazu dient, Tanzschülern einzeln oder in Gruppen Tänze, Tanzschritte und Tanzfiguren sowie mit dem Tanzen verbundene Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln. Das Angebot einer Tanzschule umfasst im Allgemeinen Tanzkurse, Tanzkreise, Tanzveranstaltungen und seltener auch Seminare, in denen Umgangsformen oder Rhetorik unterrichtet werden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] ADTV-Tanzschulen
Die meisten traditionellen Tanzschulen in Deutschland werden von Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes (ADTV) geleitet und weisen daher ein einheitliches Lehrangebot auf, das sich fachlich am (von ADTV selbst festgelegten) Welttanzprogramm orientiert.
Bei Tanzkursen unterscheidet man hier zwischen Grundkursen und Medaillenkursen. In den Grundkursen – meist gibt es einen A (Anfänger)- und einen B (Fortgeschrittenen)-Kurs – werden Neulinge in die soziale Welt des Tanzens eingeführt. Es werden die Grundlagen der wichtigsten modernen Gesellschaftstänze und elementare Umgangsformen auf festlichen Veranstaltungen vermittelt, die am Kursende auf dem traditionellen Abschlussball erprobt werden können. Die weiterführenden Medaillenkurse, die in den Stufen Bronze, Silber, Gold und Goldstar inhaltlich aufeinander aufbauen, widmen sich mehr den sportlichen Aspekten des Tanzens. Es werden Technik und Tanzfiguren gelehrt, dazu gibt es erste schuleninterne Tanzwettbewerbe und die Möglichkeit, die Tanzabzeichen des ADTV zu erringen.
Alternativ zu den zeitlich begrenzten Tanzkursen gibt es die Tanzkreise, die inhaltlich kontinuierlich fortgeführt werden, also in ihrem Wesen mehr der Mitgliedschaft in einem Club oder Sportverein entsprechen. In diesen können die Tanzabzeichen Supergoldstar Rang 1, Supergoldstar Rang 2 und Supergoldstar Rang 3 des ADTV abgelegt werden. Die Prüfung erfolgt in der Regel, wenn in allen Tänzen eine neue Seite erlernt wurde.
Zum regulären Angebot einer Tanzschule gehören Tanzabende (auch „Perfektionszirkel“ kurz PZ genannt) für Jugendliche und Erwachsene, auf denen die Schüler in discohafter Atmosphäre neue Tanzpartner kennenlernen und das Gelernte üben können. Darüber hinaus gibt es unregelmäßig stattfindende Veranstaltungen wie die Abschlussbälle (in vielen Tanzschulen auch „Premierenbälle“ genannt) und die Abnahmen der Tanzabzeichen.
Weitere unregelmäßige Veranstaltungen sind Spezialkurse und Workshops, in denen meist Mode- und Partytänze gelehrt werden. Spezialkurse entsprechen in ihrer Struktur den anderen Kursen, Workshops sind auf ein oder zwei Tage begrenzte intensive Lehrangebote.
Einige Tanzschulen ergänzen ihr Lehrangebot um Seminare und Workshops zu Themen wie Rhetorik oder Umgangsformen.
[Bearbeiten] BDT-Tanzschulen
Außer dem ADTV gibt es in Deutschland den Berufsverband Deutscher Tanzlehrer (BDT) mit rund 120 Tanzschulen. Er wurde am 5. Januar 1991 als alternatives Modell zu den damals bestehenden drei Verbänden gegründet. In den ersten Jahren kamen vorwiegend Kolleginnen und Kollegen aus diesen Berufsverbänden zum BDT.
Von Anfang an hatte der BDT seine Schwerpunkte anders gesetzt als die drei anderen Verbände. Besonders in Bezug auf Verbandsstruktur, Ausbildung, Fortbildung, Rahmenbedingungen für Tanzturniere etc. ging und geht der BDT seinen eigenen Weg. Nachdem die Vereinigung Deutscher Tanzschulen (VDT) in den ADTV integriert wurde, und die Sezession moderner Tanzlehrer (SMT) sich dem BDT anschloss, existieren zur Zeit nur noch der ADTV und der BDT.
Im Laufe der Jahre kristallisierte sich im BDT vor allem das Interesse vieler Kollegen heraus, außer dem üblichen Angebot von Grund– und Medaillenkursen von Bronze bis Goldstar und dem Erwerb des BDT-Tanzabzeichens ein vom Deutscher Tanzsportverband (DTV) unabhängiges Turnierangebot im Bereich der Standard– und Lateinamerikanischen Tänze, Discofox und vor allem Videoclip Dancing zu schaffen. Vorschläge zu einem entbürokratisierten Durchführungsmodus in Abläufen und Organisation fanden bei den BDT Verantwortlichen und den Mitgliedern nur offene Ohren und so beschloß die Mitgliederversammlung im April 1993 einstimmig die Gründung des Deutschen Amateur Turnieramtes (DAT) als Erweiterung des Tanzschulangebotes.
[Bearbeiten] Freie Tanzschulen
Freie Tanzschulen verknüpfen Tradition und Moderne. Sie wollen sich deutlich von den „traditionellen“, angeblich verstaubten, langweiligen und konservativen Tanzschulen abheben. In der Regel orientiert sich der Tanzunterricht an den Turniertänzen, auch wenn natürlich langsam angefangen wird. Viele der Tanzlehrer kommen daher auch aus dem Turniersport. Das Angebot der freien Tanzschulen in Deutschland ist sehr vielfältig.
[Bearbeiten] Spezielle Tanzschulen
Spezielle Tanzschulen widmen sich ausschließlich einer (seltener auch zwei) der Tanzformen Ballett, Salsa, Tango Argentino, Steptanz, Flamenco, Capoeira, Samba oder Gogodance. Auch hier finden sich Tanzkurse und Workshops im Lehrangebot, das durch die Spezialisierung einerseits weniger breit gefächert, andererseits aber auch kompetenter und intensiver ist. Eine Vermittlung von Umgangsformen oder sozialen Fertigkeiten findet hier nicht statt, oft wird das Lehrangebot aber um Lehrangebote ergänzt, die thematisch mit dem Spezialgebiet verwandt sind, z. B. Perkussion und Salsa.