Tarasp
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | |
---|---|
![]() |
|
Basisdaten | |
Kanton: | Graubünden |
Bezirk: | Inn |
BFS-Nr.: | 3745Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 7553 |
Koordinaten: | 814707 / 183346 Koordinaten: 46° 46' 0" N, 10° 15' 0" O46° 46' 0" N, 10° 15' 0" O |
Höhe: | 1'403 m ü. M. |
Fläche: | 46.99 km² |
Einwohner: | 306 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.tarasp.ch |
Karte | |
Tarasp ist eine Gemeinde im Kreis Sur Tasna, Bezirk Inn des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die am Inn gelegene Gemeinde besteht aus 11 Fraktionen. Darunter gehören Fontana GR (1403 m ü.M.) und Vulpera (1280 m ü.M.) sowie Sparsels zu den wichtigsten. Die weiteren Fraktionen sind Aschera, Avrona, Chaposch, Chants, Florins, Nairs, Sgnè und Vallatscha.
Auf Gemeindegebiet liegen die Gipfel: Piz Pisoc (3173 m ü.M.), Piz Plavna Dadora (2981 m ü.M.) und Piz Zuort (3119 m ü.M.).
Im Gegensatz zu allen anderen Ortschaften des Unterengadins sind die elf Ortsteile von Tarasp Streusiedlungen.
[Bearbeiten] Bevölkerung
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
Nach einem bedeutenden Bevölkerungszuwachs bis ins frühe 19. Jahrhundert verlor die Gemeinde zwischen 1835 und 1900 massiv Bewohner (1835 403, 1900 278 Einwohner = -31.02%). Dies trotz touristischen Einrichtungen wie Bäderhäusern und Hotels. Bis 1930 wuchs die Bevölkerung leicht an - zwischen 1950 und 1960 sogar stark (1950-1960:+28.99%). Nach dem dann erreichten Höchststand von 396 Personen kam es zu einer zweiten großen Abwanderungswelle bis 1990 (1960-1990:-39.14%).
[Bearbeiten] Sprachen
Trotz jahrhundertelanger österreichischer Herrschaft sprach die Bevölkerung bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs beinahe geschlossen Vallader , eine bündnerromanische Mundart (1880 92.2%, 1910 86.71%). Dieser Anteil sank dann in der Zwischenkriegszeit geringfügig auf 1941 79.4%. Seither wächst der Anteil der Deutschsprachigen unaufhaltsam. Dennoch waren die Romanischsprachigen noch 1970 mit 155 Personen (oder 45.32%) eine relative Mehrheit. Seit 1980 sind die Deutschsprachigen in der Überzahl . Doch halten Gemeindeverwaltung und Schule weiterhin zum Romanischen. 1990 konnten sich noch 57.7%, im Jahr 2000 noch 46.6% der Bevölkerung in dieser Sprache verständigen. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen in Tarasp GR | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 138 | 47,10 % | 125 | 51,87 % | 172 | 52,44 % |
Rätoromanisch | 129 | 44,03 % | 102 | 42,32 % | 126 | 38,41 % |
Italienisch | 8 | 2,73 % | 8 | 3,32 % | 8 | 2,44 % |
Einwohner | 293 | 100 % | 241 | 100 % | 328 | 100 % |
Nebst Deutsch und Romanisch gehört Portugiesisch mit 3.35% Anteil zu den drei häufigst verwendeten Sprachen.
[Bearbeiten] Religionen und Konfessionen
Die Bewohner von Tarasp sind Katholiken in einem sonst reformiert geprägten Gebiet. Dies ist eine Folge der Geschichte.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Herren von Tarasp errichteten bereits im 11. Jahrhundert Siedlungen. Nach dem Aussterben dieses adligen Geschlechts übernahm bald die Tiroler die Regentschaft. Seit 1464 gehörte der Ort den Habsburgern , welche bis 1803 diverse Adelsgeschlechter mit der Lehnsherrschaft ausstatteten. So verblieb die Herrschaft Tarasp bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 in habsburgisch-österreichischem Besitz. Damals kam sie zur Helvetischen Republik und anschließend zur Schweiz.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die Gemeinde wird von dem in seinen Grundzügen aus dem 11. Jahrhundert stammenden Schloss Tarasp überragt. Es zählt zu den imposantesten Schlössern Graubündens. Schloss Tarasp wurde um 1900 von Karl August Lingner, dem Erfinder von Odol, erworben und im Stile des Historismus renoviert. Er vermachte es dem Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, und so befindet es sich noch heute im Besitz der Erben aus dem Haus Hessen-Kassel.
[Bearbeiten] Galerie
[Bearbeiten] Weblinks
- Touristische Website von Tarasp
- Artikel Tarasp im Historischen Lexikon der Schweiz
- Artikel Vulpera im Historischen Lexikon der Schweiz
- Steuerbares Panorama: Rund um das Märchenschloss Tarasp
Ardez | Ftan | Fuldera | Guarda | Lavin | Lü | Müstair | Ramosch | Samnaun | Sta. Maria V.M. | Scuol | Sent | Susch | Tarasp | Tschierv | Tschlin | Valchava | Zernez
Kanton Graubünden | Bezirke des Kantons Graubünden | Gemeinden des Kantons Graubünden