Teresa Carreño
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María Teresa Carreño (* 22. Dezember 1853 in Caracas; † 12. Juni 1917 in New York) war eine venezolanische Pianistin und Komponistin.
Carreño erhielt die erste Ausbildung in Caracas von ihrem Vater, einem venezolanischen Politiker. 1862 emigrierte die Familie in die USA, wo Teresa in New York Unterricht bei Louis Moreau Gottschalk erhielt. In Paris hatte sie Klavierunterricht bei Anton Rubinstein und dem Chopin-Schüler Georges Matthias. Bereits 1865-66 gab sie Konzerte in Europa. Sie galt bald als bedeutendste Pianistin ihrer Zeit und wurde als Walküre am Klavier berühmt.
1873 bis 1875 war sie mit dem Komponisten Émile Sauret verheiratet, 1876 bis 1885 mit dem italienischen Bariton Giovanni Tagliapietra. Mit Tagliapietra leitete sie eine italienische Oper in Caracas, in der sie auch als Sängerin auftrat. Aus dieser Ehe ging 1882 die Tochter Teresita Tagliapietra-Carreño hervor, die ebenfalls eine bedeutende Pianistin wurde.
In dritter Ehe war sie 1892 bis 1895 mit Eugen d’Albert verheiratet, mit dem sie in ihrer Villa Teresa in Kötitz bei Coswig (Sachsen) lebte. Mit ihm hatte sie zwei weitere Töchter, Eugenia und Hertha. Seit 1902 war sie mit Arturo Tagliapietra, dem Bruder ihres zweiten Ehemannes, verheiratet und lebte, wenn sie nicht auf Reisen war, in Berlin am Kurfürstendamm. Neben ihren Konzertreisen durch Europa, Amerika und Australien trat sie als Komponistin von brillanten Klavierstücken hervor und komponierte auch ein Streichquartett.
Teresa Carreño hat am 2. April 1905 insgesamt 18 Stücke für das Reproduktionsklavier Welte-Mignon aufgenommen, darunter eine damals und heute als phantastisch gespielt empfundene Aufnahme der Waldsteinsonate von Beethoven. Ihre Tochter Teresita spielte 1906 ebenfalls für Welte-Mignon Aufnahmen ein.
Die Universitätsbibliothek Freiburg und das Augustinermuseum in Freiburg besitzen mehrere 1905 von ihr eingespielte Notenrollen für die Welte-Mignon-Reproduktionsklaviere mit Werken von Schumann, Liszt, Chopin und Beethoven sowie eigene Kompositionen. Im April 1983 wurde in Caracas das nach ihr benannte Teatro Teresa Carreño eröffnet.
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Maria Breithaupt, Die natürliche Klaviertechnik der Meisterin Teresa Carreño, Kahnt: Leipzig 1905.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Teresa Carreño im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einträge zu Teresa Carreño im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Werkverzeichnis
- Teresa Carreño & Eugen d’Albert Gesellschaft Coswig e.V.
- Villa Teresa - Die klassische Zeit 1891-95 (mit Bildern)
- Welte-Mignon-Portal für mechanische Musikinstrumente
Personendaten | |
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NAME | Carreño, Teresa |
ALTERNATIVNAMEN | Carreño, Maria Teresa |
KURZBESCHREIBUNG | venezolanische Komponistin |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1853 |
GEBURTSORT | Caracas |
STERBEDATUM | 12. Juni 1917 |
STERBEORT | New York City |