The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy
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The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy (übersetzt Die Israel-Lobby und die amerikanische Außenpolitik) ist eine kontroverse politikwissenschaftliche Arbeit von John Mearsheimer, Politologie-Professor der Universität Chicago, und Stephen Walt, Dekan der Kennedy School of Government der Harvard-Universität. Das 2006 veröffentlichte Papier erregte Aufmerksamkeit, weil es im Kern die These entwickelt, dass die Nahostpolitik der USA nicht dem nationalen Interesse der USA selber entspreche, sondern primär den Wünschen der "Israel-Lobby", einer "losen Koalition von Einzelpersonen und Organisationen, welche aktiv daran arbeiten, die US-Außenpolitik in eine pro-Israel-Richtung zu steuern". Die Arbeit wurde ursprünglich im Jahre 2002 von der Zeitschrift "The Atlantic Monthly" in Auftrag gegeben, welche dann aber den Abdruck verweigerte. Im März 2006 wurde der Text schließlich im "London Review of Books" abgedruckt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Mearsheimer und Walt argumentieren, dass "keine andere Lobby es geschafft habe, die US-Außenpolitik so stark vom nationalen Interesse abzulenken, während sie gleichzeitig die Amerikaner davon überzeugt hat, dass US- und israelische Interessen praktisch identisch" seien. Sie werfen der Lobby vor, die Debatte über das Thema zu kontrollieren und Kritik gegenüber Israel zum Schweigen zu bringen, so etwa über eine Gesetzesvorlage des Kongresses, welche in die Hochschulpolitik eingreift (U.S. congress Bill H.R. 509).
[Bearbeiten] "Die Lobby"
Die Arbeit beschreibt die pro-israelische Lobby wie folgt:
- Die Lobby ist keine einheitliche Bewegung mit einer zentralen Führung; und deren einzelne Mitglieder stimmen in ihren Ansichten nicht immer überein.
- "Die Lobby beinhaltet auch prominente Evangelikale wie Gary Bauer, Jerry Falwell, Ralph Reed und Pat Robertson, wie auch Dick Armey und Tom DeLay [...] alle glauben, Israels Wiedergeburt sei die Erfüllung einer biblischen Prophezeiung und sie unterstützend die expansionistischen Absichten Israels - etwas anderes zu tun, glauben sie, wäre Gottes Willen entgegengesetzt."
- "Nicht alle jüdischen Amerikaner sind Teil dieser Lobby - weil Israel kein hervorstehendes Thema für viele von ihnen ist."
- "Viele der Hauptorganisationen in der Lobby, wie das American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) und die Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations werden von Hardlinern geführt, welche die expansionistische Politik der Likud-Partei unterstützen - inklusive der Ablehnung des Oslo-Friedensprozesses."
- "Es besteht nichts missbräuchliches darin, dass amerikanische Juden und deren christliche Mitstreiter die US-Politik beeinflussen wollen; die Aktivitäten der Lobby bilden auch keine Verschwörung - zum größten Teil tun die Personen und die Gruppen dieser Lobby nur, was andere Interessenverbände auch tun - jedoch viel effizienter."
- "Obwohl Neokonservative und andere Lobbyführer begierig auf dem Einmarsch im Irak bestanden - die Mehrheit der amerikanischen jüdischen Gemeinschaft tat dies nicht."
- "Was notwendig ist, ist eine aufrichtige Diskussion des Einflusses dieser Lobby und eine offene Debatte über die Interessen der USA im Nahen Osten. Israels Wohlergehen ist eine dieser Interessen, aber die andauernde Besetzung des Westjordanlandes zum Beispiel nicht."
- "Der Kern der Lobby besteht aus amerikanischen Juden, welchen in ihrem täglichen Leben einen bedeutenden Einsatz erbringen, so dass die US-Außenpolitik den israelischen Interessen nützt."
- "Die Lobby will natürlich keine offene Debatte, weil dies dazu führen könnte, dass Amerikaner das Ausmaß der pro-israelischen Unterstützung in Frage stellen könnten.
- "die Lobby beobachtet auch, was Professoren schreiben und lehren"; ein Hinweis auf die Organisation "Campus Watch", welche von Neokonservativen gegründet wurde. Sie analysiert nach eigenen Angaben Nahost-Studien, "mit dem Ziel, sie zu verbessern".
- "Wäre da nicht die Fähigkeit der Lobby, das amerikanische politische System zu manipulieren, wäre die Beziehung zwischen Israel und den Vereinigten Staaten viel weniger intim als sie heute ist."
- "Im Endeffekt ist es die AIPAC - ein de-facto-Agent einer fremden Regierung - welche den US-Kongress im Würgegriff hält."
- "Die Lobby hat auch signifikante Macht über die Exekutive. Diese Macht leitet sich teilweise davon ab von dem Einfluss, den jüdische Wähler in Präsidentschaftswahlen besitzen."
- "Nicht überraschend, dass amerikanische jüdische Persönlichkeiten sich oft mit israelischen Regierungsstellen beraten, so dass letztere ihren Einfluss in den USA maximieren können."
- "Vielleicht der verstörendsten Aspekt der Kampagne gegen anti-israelische Kritik an Colleges ist der Einsatz jüdischer Gruppen, den Kongress dazu zu bringen, Gesetze zu erlassen, welche den Professoren vorschreiben, was sie über Israel sagen dürfen" - wieder ein Hinweis auf die Gesetzesvorlagen H.R. 3077 und 509 des Kongresses.
[Bearbeiten] US-Unterstützung für Israel
- Wirtschaft: Israel ist der größte Empfänger amerikanischer Hilfe seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Summe der direkten Hilfe an Israel beläuft sich auf mehr als 140 Milliarden US-$ (Geldwert von 2003). Heute erhält Israel rund 3 Milliarden Dollar pro Jahr in direkten Hilfszahlungen, was ein Fünftel es amerikanischen Entwicklungshilfe-Budgets ausmacht. Dabei ist zu beachten, dass Israel eine wohlhabende Industrienation ist, mit einem Pro-Kopf-Einkommen, welches sich mit Südkorea oder Spanien messen kann. Israel ist dazu der einzige Empfänger von US-Hilfe, welcher über die Verwendung des Geldes keine Rechenschaft ablegen muss - dies heißt, es ist praktisch unmöglich zu verhindern, dass Israel das Geld entgegen den von Amerika vorgesehenen Zwecken verwendet.
- Diplomatie: Seit 1982 haben die USA 32 Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, welche Israel kritisierten, mit einem Veto verhindert - dies ist mehr als alle Vetos der anderen ständigen Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrates zusammen. Die USA blockiert auch den Einsatz arabischer Staaten, das israelische Atomwaffenarsenal durch die IAEA überwachen zu lassen.
[Bearbeiten] Israel als strategisches Gut und die moralische Grundlage für Unterstützung
Die Autoren erklären: "Diese außerordentliche Großzügigkeit wäre verständlich, wäre Israel von vitalem strategischem Interesse oder falls zwingende moralische Gründe für diese Unterstützung existierten. Aber beide Möglichkeiten sind nicht überzeugend". Die Verfasser erläutern die folgenden Punkte:
[Bearbeiten] Israel als strategisches Gut
- "Israel zu unterstützen ist nicht billig, und trotzdem kompliziert es Amerikas Beziehungen zur arabischen Welt."
- Der erste Golfkrieg [von 1991] enthüllte die Verletzlichkeit dieser Beziehung - Israel war eine strategische und politische Bürde.
- "Tatsächlich: Israel ist eine unnötige Verpflichtung im Krieg gegen den Terrorismus und bei den Aktionen gegen Schurkenstaaten."
- Noch wichtiger sei die Erklärung, Israel und die USA seien vereint durch eine gemeinsame terroristische Bedrohung - doch hier würde die Ursache mit der Wirkung verwechselt, sagen die Autoren - "die USA haben ein Terrorismus-Problem, weil sie so eng mit Israel verbündet sind, und nicht umgekehrt herum".
- Betreffend die sogenannten "Schurkenstaaten" im Mittleren Osten (besonders Iran): "Diese sind keine besondere Bedrohung für die US-Interessen, außer insofern sie eine Bedrohung für Israel sind".
- "Ein letzter Grund, Israels strategischer Wert in Frage zu stellen besteht darin, dass sich dieses Land nicht wie ein loyaler Partner verhält." Einige Stimmen fühlen sich etwa an Jonathan Pollard, ein jüdischer Spion in den USA, erinnert.
[Bearbeiten] Moralische Gründe
- "Es gibt eine gut begründete moralische Rechtfertigung, Israel in seiner Existenz zu unterstützen - aber diese Existenz ist nicht in Gefahr."
- "Im Gegensatz zur verbreiteten Ansicht besaßen die Zionisten in den Kriegen zwischen 1948 bis 1967 jeweils die besser ausgerüstete und die besser geführten Truppen - und all dies bevor amerikanische Hilfe zu fließen begann."
- "Heute ist Israel die stärkste militärische Macht im Mittleren Osten. Ihre konventionellen Streitkräfte sind jenen der Nachbarn weit überlegen und es ist das einzige Land der Region, welches Atomwaffen besitzt."
- "Dass Israel eine Demokratie ist, umrundet durch feindlich gesinnte Diktaturen, kann das jetzige Niveau der Unterstützung nicht rechtfertigen." Eher hätten nichtdemokratische Länder Unterstützung notwendig, etwa durch eine verbesserte Ausbildung für Journalisten.
- "Die Erschaffung des Staates Israel war unzweifelhaft eine angemessene Antwort zu der langen Reihe von Verbrechen gegen Juden - doch sie brachte eine Serie neuer Verbrechen gegen eine größtenteils unschuldige Drittpartie hervor - nämlich die Palästinenser."
- Israel sei genausowenig an einer echten Friedenslösung interessiert wie seine Nachbarn, sagt der Bericht.
- "Yitzhak Shamir, ein früherer Terrorist [im Kampf gegen britische Truppen] und späterer Premierminister von Israel, erklärte einmal, dass 'weder jüdische Ethik noch jüdische Tradition Terrorismus als Kampfmittel verbiete'".
[Bearbeiten] Rezeption
[Bearbeiten] Lob
Der frühere US-Botschafter Edward Peck, der jetzt am Independent Institute tägig ist, schrieb:
"Der erwartete Tsunami von wütenden Reaktionen - welche den Bericht verdammten, deren Autoren verteufelten und bestritten, dass es eine solche Lobby gäbe - bestätigte sowohl die Existenz dieser Lobby und dessen aggressiver, durchdringender Präsenz."
und
"Meinungen unterscheiden sich über die langfristigen Kosten und Vorteile für beide Nationen, doch die Ansichtern der Lobby wurden zur Basis der amerikanischen Nahostpolitik."
Rupert Cornwell begrüßte in der britischen Zeitung The Independent eine Debatte über Amerikas Unterstützung für Israel, und bezichtigte die "jüdische Lobby der "Unterdrückung einer ernsten Debatte über die amerikanischen Beziehungen mit Israel" und eine "Verschmelzung des israelischen Konflikts mit den Palästinensern mit dem amerikanischen Krieg gegen den Terrorismus".
Tony Judt, ein Historiker der New York University in der New York Times:
"Es wird den künftigen Generationen von Amerikanern nicht selbstverständlich vorkommen, weshalb die imperiale Macht und das internationale Ansehen der Vereinigten Staaten so eng verbündet sind mit diesem kleinen, kontroversen 'Vasallen (client state)' am Mittelmeer."
Ein ehemalige höherer Beamter der CIA, Michael Scheuer, welcher heute für CBS News die Terrorismuslage analysiert, zu National Public Radio:
"Sie [Mearsheimer und Walt] sollten Anerkennung erhalten für ihren Mut, überhaupt eine Arbeit über dieses Thema zu verfassen. Ich hoffe, sie fahren fort und nehmen sich die saudische Lobby vor, welche für die USA vielleicht gefährlicher ist als die israelische Lobby."
Zbigniew Brzezinski, früherer Sicherheitsberater Jimmy Carters, schrieb:
"Die massive Hilfe an Israel ist effektiv eine Riesensubvention (entitlement), welcher relativ wohlhabende Israelis zulasten der amerikanischen Steuerzahlern bereichert. Weil Geld ersetzbar ist [und umgeleitet werden kann], finanzieren diese Hilfsgelder genau jene Siedlungen, welche die USA ablehnt und dem Friedensprozess im Weg stehen."
[Bearbeiten] David Duke
Ein nennenswerter Teil der öffentlichen Debatte über "The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy" entstand wegen der Antwort des früheren Parlamentariers von Louisiana, David Duke, welcher früher der Anführer des Ku Klux Klans war. Duke hat die ganze halbe Stunde seiner Internet-Radiosendung des 18. März 2006 diesem Bericht gewidmet.
David Duke fühlte sich durch diese Publikation gerechtfertigt und erklärte:
"Vor uns liegt die Aufgabe, die Kontrolle über die amerikanische Außenpolitik und die Massenmedien den jüdischen, extremistischen Neokonservativen zu entreißen."
Dazu Mary-Kay Wilmers, Redakteur des "London Review of Books":
"Ich möchte nicht, dass David Duke diesen Artikel unterstützt. Dies macht mich unbehaglich. Doch als ich das Stück nochmals gelesen habe, erkannte ich nichts, was nicht hätte abgedruckt werden sollen. Vielleicht ist es so, weil ich Jüdin bin, und weil ich denke, dass ich sensibel auf Antisemitismus reagiere. Und ich denke nicht, dass die Kritik an der US-Außenpolitik, oder Israels Art, diese zu beeinflussen, antisemitisch ist."
[Bearbeiten] Gemischte Kritiken
Der Kolumnist Christopher Hitchens bestätigte, dass "AIPAC und andere jüdische Organisationen einen enormen Einfluss auf die Nahostpolitik ausüben", und behauptete, dass der Bericht "viel Wahrheit und einige Originale enthält" und dass er "[sogar] noch weiter gehen würde als Mearsheimer und Walt". Dennoch fügt er hinzu, dass "was nicht echt ist, nicht wahr ist und was wahr ist, nicht echt ist" und dass die Vorstellung "z. T. irreführend und gruselig" ist, dass der "jüdische Schwanz den amerikanischen Hund wedelt ... die Amerikaner nur in den Irakkrieg gezogen sind, um Ariel Sharon zu erfreuen ... und die Allianz zwischen den beiden Ländern uns den Zorn von Osama Bin Laden zugezogen hat"[1]
Ein Leitartikel im Haaretz wandte ein, dass der Bericht "einen Versuch darstellt, die Juden für die Entwicklungen verantwortlich zu machen, die mit ihnen nicht in Verbindung stehen" und führt weiter aus, dass "die Schlussfolgerung, die Israel von der Anti-Israel Stimmung in diesem Artikel ziehen kann, ist, dass es nicht ewig immun dagegen sein wird." Es schließt daraus, dass "es unverantwortlich wäre, die ernste und verstörende Botschaft des Artikels zu ignorieren ... der Artikel des Professors keine Verachtung verdiene, sondern als Warnsignal betrachtet werden müsse."[2]
Laut Jefferson Morley vom Washington Post hat "[der Artikel] in den internationalen Internetmedien zum größten Teil positive Kritik erhalten. Im Gegensatz dazu haben aber israelische und amerikanische Kommentatoren es als skandalös und abscheulich beschrieben."[3]
In dem Eric Alterman von The Nation die letzten der drei "überraschenden Schwächen" des Berichts erörtert, schreibt er, dass "es drittens nicht ungerecht ist, die AIPAC als anstößig und sogar als anti-demokratisch zu bezeichnen, aber man ebenso dasselbe über zum Beispiel die NRA, die Big Pharma und andere mächtige Lobbyisten sagen müsste. Der Autor weiß das, aber scheint es zu vergessen. Daher bewirkt es, dass die Juden, die diesen Artikel lesen, sich ungerechterweise ausgeschlossen fühlen und dazu veranlasst werden, emotionelle Kurzschlussreaktionen zu vollführen. Berechtigen diese Probleme zu der Folgerung, dass die Autoren anti-semitisch sind? Natürlich nicht." [4]
Joseph Massad, Professor für arabische Politik-Wissenschaften und Geschichte an der Columbia University, schreibt: "Ist die pro-israelische Lobby in den Vereinigten Staaten extrem mächtig? Als jemand, der sich, in Form ihrer ungeheuerlichen Versuche, mich an meiner eigenen Universität aus dem Job zu drängen, seit drei Jahren der vollen Wucht ihrer Macht ausgesetzt sieht, antworte ich mit einem schallend lauten Ja. Ob sie in erster Linie für die auf Palästinenser und die arabische Welt zugehende US-Politik verantwortlich sind? Absolut nicht." [5]
Michelle Goldberg verfasste eine detaillierte Analyse von Walts und Mearsheimers Thesen. Sie wies auf einige "erstaunliche Auslassungen" hin, wie zum Beispiel die Fatah oder der Schwarze September, die Attentate von München 1972 oder die Geiselbefreiiung von Entebbe; offenbar alles Aktionen, bei denen die USA keine Hand im Spiel hatten. "Jemand könnte behaupten, dass Israel mehr Palästinenser getötet habe als umgekehrt, aber dies ändert nicht die Rolle des palästinensischen Terrorismus im Hinblick auf die amerikanische Einstellung gegenüber Israel." Sie fand aber auch positive Punkte: "Walt und Mearsheimer liegen richtig darin, dass die Diskussion über Israel in den amerikanischen Mainstream-Medien und in der Politik oft ausgeblendet wird. Tatsächlich findet man in einer liberalen israelischen Tageszeitung wie Haaretz viel kritischere Berichterstattung über die israelische Besetzung palästinensischer Gebiete als in jeder amerikanischen Zeitung."
Michael Massing, verantwortlicher Redakteur beim Columbia Journalism Review, schreibt: "Das Vernachlässigen des Anteils palästinensischer Gewalt ist ein ernstzunehmender Fehler des Berichtes. Seine Tendenz, die israelischen Übergriffe zu betonen, während die der Gegenseite weitgehend ausgeblended werden, wirkt verstörend." Andererseits sagt er auch: "Die gehässige Kampagne gegen John Mearsheimer und Stephen Walt stellt ein Paradebeispiel von Einschüchterungstaktik der Lobby und ihrer Unterstützer dar. Die breite Beachtung jedoch, die ihre Auffassungen finden, zeigt, dass diese Rechnung, zumindest in diesem Falle, nicht aufgeht. Ungeachtet aller Schwachstellen bewirkt ihre Veröffentlichung, dass ein allzu lange tabuisiertes Thema in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerät". [6]
[Bearbeiten] Kritik
Eine Anzahl von Harvard-Professoren hat das Papier kritisiert. Marvin Kalb, ein Verwaltungsbeamter der Kennedy School von Harvard, sagte, das Papier lasse grundlegende Standards der akademischen Forschung vermissen. [7]
Ruth Wisse, Professorin für Jiddische Literatur und Vergleichende Literaturforschung schrieb: "Wenn die Autoren unterstellen, dass die Zweiparteien-Unterstützung Israels im Kongress ein Ergebnis jüdischen Einflusses sei, dann funktionieren sie genau wie klassische Verschwörungstheoretiker, die Entscheidungen lieber schändlichen Allianzen anstatt dem demokratischen Wahlprozess zuschreiben"." [8]
David Gergen, Professor für Öffentlichen Dienst an der Kennedy School in Harvard, schrieb, dass die Vorwürfe in dem Papier eine "wilde Abwandlung dessen seien, was er persönlich schon seit Jahren im Oval Office wahrgenommen habe". [9]
Der Rechtsprofessor Alan Dershowitz griff in einem umfangreichen Artikel die Faktenbasis des Papiers sowie die Motivation der Autoren und ihre wissenschaftliche Vorgehensweise an. Dershowitz erklärt: "Das Papier enthält drei grundlegende Fehlertypen: Zitate werden aus dem Zusammenhang gerissen, wichtige Fakten werden falsch wiedergegeben oder weggelassen, und es wird sich einer geradezu ärgerlichen Unlogik bedient." [10]
Der Abgeordnete Eliot L. Engel beschrieb die Autoren als "unehrliche, sogenannte Intellektuelle", er behauptete, sie seien "für ihre Dummheit bekannt", die zwar das Recht hätten, diese zu veröffentlichen, aber das es "dem Rest von uns" zustünde, "sie als die Antisemiten, die sie seien" bloßzustellen. [7]
Die Anti-Verleumdungs-Liga (Anti-Defamation League) veröffentlichte eine Analyse des Papiers, welche es als "amateurhafte und voreingenommene Kritik an Israel, an den amerikanischen Juden und amerikanischer Politik" und als eine "schlampige Schmähschrift" beschrieb. [11]
Das Komitee für Genauigkeit in der amerikanischen Mittelost-Berichterstattung (Committee for Accuracy in Middle East Reporting in America, CAMERA) veröffentlichte eine detaillierte Kritik an dem Papier, nach dem es "wegen faktischer und logischer Fehler und Weglassungen rätselhaft wirke, ungenaue Zitate enthält, extrem schlechte Beurteilbarkeit bezüglich der Quellen aufweise und, im Gegensatz zu üblicher wissenschaftlicher Praxis, bereits existierende, ernsthafte Arbeiten zum Thema ignoriere". [12]
Eliot A. Cohen, Professor an der Paul H. Nitze School of Advanced International Studies (SAIS) der Johns Hopkins University, wendet ein, der Artikel enthielte die traditionellen Erkennungszeichen von Antisemitismus: "zwanghafte, irrational-feindselige Vorstellungen über Juden", Vorwürfe von "Untreue, Subversion oder Verrat, des Innehabens okkulter Macht und der Mitgliedschaft in Geheimbünden, die Institutionen und Regierungen manipulieren" ebenso wie eine Auswahl "all dieser unfairen, hässlichen und falschen Vorstellungen über Juden als Einzelpersonen oder Gruppen" unter gleichzeitiger Unterdrückung "jeglicher entlastender Information". [13]
Die Daily Mail-Journalistin Melanie Phillips nennt das Papier in ihrem privaten Weblog "teilweise reif, als Beispiel einer (justiziablen - Anm. d. Übers.) Protokolle der Weisen von Zion-Beleidigung gelten zu können". Die "fundamentalen Fehlinterpretationen und Verzerrungen in diesem LRB-Papier" seien ziemlich frappierend. Zum Beispiel lehnt sie die enthaltene Behauptung, die israelische Staatsbürgerschaft basiere auf dem Blutverwandschaftsprinzip, als "total unwahr" ab, weil Araber und andere Nicht-Juden trotzdem israelische Staatsbürger seien. Der Behauptung der Autoren, daß Kritiker Israels "gute Chancen haben, als Antisemiten gebrandmarkt" zu werden, stellt sie entgegen, dass sie damit vielmehr "ausgezeichnete Chancen haben, im London Review of Books abgedruckt zu werden". [14]
Stephen Zunes, Politik-Professor an der Universität von San Francisco, liefert eine detaillierte Punkt-für-Punkt-Kritik des Papiers, und schreibt: "Es ist etwas einerseits bequemes, aber auf unbehagliche Weise Altbekanntes an der Tendenz, eine vermeintlich mächtige und reiche jüdische Gruppierung für die zunehmend kontrovers beurteilte generelle Marschrichtung der US-Politik verantwortlich zu machen. Tatsächlich soll, wie schon durch die aufgebauschten Behauptungen jüdischer Mächte in der Geschichte, von den tatsächlichen Machthabern abgelenkt und der Verdacht auf einen Sündenbock gelenkt werden. Dies soll nicht heißen, das Mearsheimer, Walt oder wer sonst Besorgnis über eine israelische Lobby äußert, antisemitisch seien, aber die Art und Weise, wie diese hochgespielte Debatte dem Antisemitismus der Geschichte ähnelt, sollte uns alle innehalten lassen." [15]
Noam Chomsky, Linguistik-Professor am MIT, findet die These des Papier nicht sonderlich überzeugend. Stephen Zunes habe richtig ausgeführt, dass es "weitaus mehr mächtige Interessengruppen als nur AIPAC (oder die Lobby im allgemeinen) gäbe, die einen Anteil am Geschehen in der Golfregion haben, wie z. B. die Ölgesellschaften, die Waffenindustrie und andere, deren Lobbyarbeit und Spendenaufkommen bei Kongress-Wahlkämpfen die der berühmt-berüchtigten zionistischen Lobby und ihrer Spenderallianzen bei weitem übersteigen". [16]
Jeffrey Herf, Professor für Geschichte an der Universität von Maryland, und Andrei S. Markovits, Professor für vergleichende Politikwissenschaften und deutsche Studien an der Universität von Michigan, schrieben einen Brief, der wie folgend beginnt: [17]
"Die Anschuldigung, mächtige Juden agierten hinter den Kulissen, sind ein Teil der gefährlichsten Traditionen des modernen Antisemitismus. So lesen wir John Mearsheimers und Steven Walts 'The Israel Lobby' mit Bestürzung. Wir kennen und schätzen John Mearsheimer seit über zwanzig Jahren, was den Essay um so beunruhigender macht." Sie fahren mit Erörterungen zentraler Themen des Essays fort und werfen Mearsheimer und Walt vor, die Macht und Wirkung des radikalen Islamismus in der internationalen Politik herunterzuspielen.
Samuel G. Freedman, Journalistik-Professor an der Columbia University, auf den sich in dem Arbeitspapier bezogen wird, macht geltend, dass die Autoren "Quellmaterial falsch darstellen, um unter dem Deckmantel gelehrter Distanziertheit eine verzerrte Analyse zu präsentieren". [18]
Benny Morris, Professor für Mittelost-Geschichte an der Ben-Gurion-Universität, leitet eine sehr detaillierte Analyse mit dieser Bemerkung ein: "Wie viele gegenwärig tätige pro-arabische Propagandisten zitieren Mearsheimer und Walt häufig meine Bücher und entnehmen manchmal solche Aussagen direkt, die ihre Argumente zu bekräftigen scheinen. Aber ihre Arbeit ist eine Travestie der Geschichte, die ich seit zwei Jahrzehnten studiert und mitgeschrieben habe, und voller Schäbigkeit und Verlogenheit." [19]
Jonathan Rosenblum, Kolumnist für Maariv und die Jerusalem Post, sagte, dass Mearsheimer und Walt es bevorzugen würden, "Präsident Bush, Vize-Präsident Dick Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld (vom vorigen Präsidenten Bill Clinton ganz zu schweigen) als hilflose Tölpel der Lobby darzustellen, anstelle ihre politischen Wahlmöglichkeiten zu diskutieren". [20]
Madeleine Albright, US-Außenministerin von 1997 bis 2000, bestätigte die starke Rolle der Israel-Lobby und sprach vom Widerstand seitens dieser, als es um den Verkauf von Flugzeugen an Saudi-Arabien 1978, während ihrer Amtszeit im Nationalen Sicherheitsrat zur Zeit der Carter-Regierung, ging. Dennoch hat sie "ein echtes Problem mit einigen der Dinge" im Mearsheimer-Walt-Papier, welche sie als "hochgradig überbetont" bezeichet. Sie schließt: "Ich denke, es ist sehr einfach, jetzt plötzlich von einer übermächtigen jüdischen Lobby zu reden... Ich würde es nicht so sehr betonen, wie ich die Tatsache betonen würde, dass die USA eine unauflösliche Beziehung zu Israel haben, die auf der Geschichte und der Kultur beruht." [21]
Dennis B. Ross, früherer Botschafter und Chefunterhändler bei Nahost-Friedensverhandlungen, schrieb: "Tatsächlich haben wir in der Zeit, in der ich die amerikanischen Nahost-Friedensverhandlungen leitete, niemals etwas unternommen, weil es 'die Lobby' so wollte. Das soll nicht bedeuten, dass die AIPAC und andere keinen Einfluss haben. Den haben sie. Aber sie entstellen nicht die US-Politik oder unterminieren Amerikas Interessen. Republikanische wie demokratische Präsidenten haben immer an das besondere Verhältnis zu Israel geglaubt, weil Werte etwas in der Außenpolitik bedeuten. Politik-Entscheider wissen das, während Mearsheimer und Walt es nicht tun." [22]
Shlomo Ben-Ami, unter Barak Außenminister Israels, schrieb: "Mearsheimers und Walts Fokus auf den Einfluss der Israel-Lobby auf Amerikas Nahost-Politik ist weitgehend überbewertet. Sie stellen US-Politiker als entweder zu inkompetent, um Amerikas Nationalinteressen zu verstehen, oder so pflichtvergessen dar, diese für das eigene politische Überleben an jedwede druckausübende Gruppierung zu verkaufen. Sicherlich spielen Sentiment und Idealismus eine Rolle in Amerikas Bekenntnis zu Israel, aber auch die gemeinsamen Interessen und die Erfordernisse der Realpolitik." [23]
Aaron Friedberg, Professor für Politik-Wissenschaften an der Princeton-Universität kritisiert scharf die Vorstellung, dass Lobbyisten die Interessen eines fremden Landes über ihre eigenen stellen könnten. Er schließt: "Zumindest ist das ein verleumderischer und nicht überprüfbarer Verratsvorwurf an Personen, deren Ansichten zur Nahost-Politik von jener der Autoren abweichen. Im schlechtesten Fall ist es die üble Nachrede kollektiver Unloyalität, voller unappetitlicher historischer Anklänge. Mearsheimers und Walts erfolgreiche Karriere fußt auf streng wissenschaftlicher Herangehensweise an politische Studien. Traurigerweise ist ihre Meinung hier nicht nur unwissenschaftlich, sondern auch aufrührerisch, unverantwortlich und falsch." [24]
Eine Liste weiterer Kritiker des Papiers findet sich, inklusive Links, auf der Website der Engage-Organisation. [25].
[Bearbeiten] Reaktion zur Aufnahme der Arbeit
Die Kennedy School of Government der Harvard-Universität ließ ihr Logo von der Arbeit entfernen und verfasste einen pointierteren Disclaimer, welcher darauf hinwies, dass das Werk bloß die Ansichten der Autoren widerspiegele. In einer Erklärung dazu sagte die Schule: "Der einzige Zweck der Entfernung war, die öffentliche Konfusion zu beenden; und es wurde nicht beabsichtigt [...] zu signalisieren, die Schule würde sich von einem seiner dienstälteren Professoren distanzieren" und erklärten, keine Position zu beziehen zu Schlussfolgerungen und Forschungsarbeiten seiner Fakultäten.
Mark Mazower, ein Geschichtsprofessor der Columbia-Universität, schrieb, dass es nicht möglich sei, eine offene Debatte über das Thema des Papiers zu führen: "Augenfällig ist weniger die Substanz derer Argumente, sondern vielmehr die wütende Reaktion: Bezüglich aller Intentionen und Zwecke - die spezielle Beziehung zwischen den USA und Israel zu diskutieren ist immer noch ein Tabu in den amerikanischen Mainstream-Medien. [...]".
Kritik am Papier selber wurde als "moralische Erpressung" und "Schikane" bezeichnet in einem Editoral der "The Financial Times": "Moralische Erpressung - die Angst, dass jede Kritik an Israel-Politik und der US-Unterstützung dazu führt, als Anti-Semit bezeichnet zu werden - ist ein mächtige Entmutigung dafür, abweichende Ansichten zu publizieren... Amerikaner in einen Konsens zu drängen ist schlecht für Israel und macht es den USA unmöglich, sein eigenes nationales Interesse auszudrücken." Weiter lobte das Editorial das Papier, mit der Bemerkung "Sie [Walt und Mearsheimer] argumentieren gekonnt, dass außerordentlich effizietente Lobbyarbeit in Washington zum politischen Konsens geführt hat, dass die amerikanischen und die israelischen Interessen unteilbar und identisch seien."
Journalist Richard Cohen antwortete in der Washington Post an die Adresse von Eliot A. Cohens früherem Editorial in der gleichen Zeitung, "The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy" sei nicht anti-semitisch, und nannte Eliot Cohens Stück "anstössig": "Walt und Mearsheimer mit Rassisten zu vergleichen ist üble Nachrede und widerlegt in keiner Weise die Argumente gegen die Israel-Lobby." Richard Cohen befand die Arbeit als nicht bemerkenswert, nannte seine grundlegende Punkte "unbestreitbar", fand sie aber "ein wenig liederlich und einseitig (nichts über die Arabische Öl-Lobby)."
Politkommentatorin Molly Ivins glaubt, dass "die schiere Disproportion, die Vehemenz machte die Angriffe [...] so abscheulich. Mearsheimer und Walts sind beide respektierte Politikwissenschafter - trotzdem wurde ihre Arbeit mit den Protokollen der Weisen von Zion verglichen, was lächerlich ist."
Die Herausgeberin der London Review of Books, Mary-Kay Wilmers, sagte nach Anschuldigungen des Antisemitismus "eines der verwirrendsten Dinge ist die Art, wie langfristig dem Antisemitismus zugespielt wurde - dies, indem viele, andauernde Appelle nützliche Kritik an Israel verhindern."
[Bearbeiten] Mearsheimers und Walts Antwort
Mearsheimer erklärte: "Wir waren uns darüber im Klaren, dass die Lobby es uns heimzahlen würde." und "Es war zu erwarten, dass etwas von der Geschichte, die wir zu berichten hatten, an uns kleben bleiben wird. Es ist keine Überraschung, dass die Lobby nun zum Angriff übergeht." [26]
Weiterhin erklärte er: "Es war zu erwarten, als Antisemiten bezeichnet zu werden, obwohl wir beide pro-jüdisch sind und die Existenz Israels nachdrücklich befürworten." [27]
Mearsheimer und Walt antworteten ihren Kritikern in einem Brief an London Review of Books: [28]
- Der Anschuldigung, die Lobby als eine gutorganisierte jüdische Verschwörung bezeichnet zu haben, begegnen sie mit dem Verweis auf ihre Darstellung der Lobby als "lose Verbindung aus Einzelpersonen und Organisationen ohne ein zentrales Hauptquartier".
- Zum Vorwurf der Einseitigkeit bemerken sie: "Wir haben auch darauf hingewiesen, dass die Unterstützung für Israel kaum der einzige Grund für das schlechte Ansehen der USA in Nahost sein kann."
- Dem Vorwurf, "Israels moralische Verfehlungen aufzulisten", während den Versäumnissen anderer Staaten zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet würde, begegnen sie mit dem Verweis auf "das hohe Maß materieller und diplomatischer Hilfe", die die Vereinigten Staaten speziell Israel leisten, welches sie in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellten.
- Die Feststellung, dass die US-Unterstützung für Israel die "aufrichtige Unterstützung der amerikanischen Öffentlichkeit" widerspiegele, bestätigen sie, aber führen an, dass "diese Popularität wesentlich auf dem Erfolg der Lobby beruhe, Israel in einem vorteilhaften Licht darzustellen, während es gelingt, die öffentliche Wahrnehmung und Diskussion der weniger appetitlichen Aktionen Israels effektiv einzuschränken".
- Dem Vorwurf, Kräfte "wie 'erzkonservative arabische und islamische Interessengruppen... und das diplomatische Establishment'" aufzurechnen, entgegnen sie, dass diese keine ernstzunehmende Gegenkraft für die mutmaßliche Lobby seien.
- Dem Argument, dass Öl und nicht Israel der Antrieb hinter der Nahost-Politik sei, stellen sie entgegen, dass, wenn es so wäre, die USA dann die Palästinenser anstelle Israel bevorzugen würden, und weder den Irak-Krieg begonnen hätten noch gegenwärtig den Iran bedrohen würden.
Weiterhin werfen sie verschiedenen Kritikern vor, ihr Ansehen durch In-Verbindung-Bringen mit Rassisten zu beschmutzen, und setzen sich mit verschiedenen Behauptungen Alan Dershowitz' auseinander, ihre Fakten, Referenzen oder Zitate seien falsch.
[Bearbeiten] Referenzen
Die Grundlage dieses Artikels bildet der Artikel in der englischen Wikipedia, Version vom 14. Juli 2006. Dort sind die Autoren jenes Artikels einsehbar.
- ↑ Hitchens, Christopher. Overstating Jewish Power: Mearsheimer and Walt give too much credit to the Israeli lobby, Slate, March 27, 2006. Accessed March 29, 2006.
- ↑ A warning from America, Haaretz Editorial, March 23, 2006. Accessed March 27, 2006.
- ↑ Morley, Jefferson. Global Divide on Israel Lobby Study, Washington Post, March 31, 2006. Accessed April 6, 2006.
- ↑ Eric Alterman,AIPAC's Complaint The Nation, May 1, 2006 (posted April 13, 2006)
- ↑ Joseph Massad, Blaming the lobby Al-Ahram Weekly, March 23-29, 2006
- ↑ Michael Massing, The Storm over the Israel Lobby, New York Review of Books, June 8, 2006
- ↑ a b Clyne, Meghan. Harvard's Paper on Israel Called 'Trash' By Solon, New York Sun, March 22, 2006. Accessed March 24, 2006.
- ↑ Harvard attack on ‘Israel lobby’ is actually a targeting of American public, Wall Street Journal, March 22, 2006
- ↑ An unfair attack, U.S. News & World Report, April 3, 2006
- ↑ Dershowitz, Alan. "A reply to the Mearsheimer Walt "Working Paper"", April 6, 2006. Accessed April 6, 2006.
- ↑ Mearsheimer and Walt's Anti-Israel Screed: A Relentless Assault in Scholarly Guise, Anti-Defamation League Analysis, March 24, 2006. Accessed March 28, 2006.
- ↑ Safian, Alex. Study Decrying “Israel Lobby” Marred by Numerous Errors, Committee for Accuracy in Middle East Reporting in America, March 20, 2006. Accessed March 24, 2006.
- ↑ Cohen, Eliot, "Yes, It's Anti-Semitic", The Washington Post, 5. April 2006
- ↑ Phillips, Melanie. "The graves of academe", March 21, 2006. Accessed April 6, 2006.
- ↑ Stephen Zunes, The Israel Lobby: How powerful is it really?, Mother Jones, May 18, 2006
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- ↑ Letters, London Review of Books, vol. 28, no. 7, April 6, 2006
- ↑ Samuel Freedman, A footnote's footnote, Jerusalem Post, April 25, 2006
- ↑ Benny Morris, And Now For Some Facts, The New Republic, May 8, 2006; posted April 28, 2006
- ↑ Jonathan Rosenblum,Paper on Israel Lobby poses threat, Jewish Journal, April 28, 2006
- ↑ Council on Foreign Relations, [1], May 1, 2006
- ↑ Dennis Ross, The Mind-set Matters Foreign Policy, Jul/Aug 2006
- ↑ Shlomo Ben-Ami, The Complex Truth, Foreign Policy, Jul/Aug 2006
- ↑ Aaron Friedberg, An Uncivilized Argument, Foreign Policy, Jul/Aug 2006
- ↑ http://www.engageonline.org.uk/archives/index.php?id=17
- ↑ Mekay, Emad. "Israel Lobby Dictates U.S. Policy, Study Charges", Inter Press Service News Agency, March 22, 2006. Accessed March 26, 2006.
- ↑
- ↑ Mearsheimer, John J. and Walt, Stephen. letter to the London Review of Books, May 11, 2006.
[Bearbeiten] Weblinks
- Die Israel-Lobby und die US-Aussenpolitik, deutsch
- AIPAC Press Releases
- The myth of the "Jewish lobby" in the Frontline (India's National Magazine) Volume 20 - Issue 20, September 27 - October 10, 2003.
- Letters to the London Review of Books: Vol. 28 No. 7, Vol. 28 No. 8, Vol. 28 No. 9, Vol. 28 No. 10, Vol. 28 No. 11, Vol. 28 No. 12
- Alternative link to Mearsheimer and Walt paper hosted at University of Chicago "The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy," Kennedy School of Government Working Paper No. RWP06-011
- The Forward Professor Says American Publisher Turned Him Down