Toghan Timur
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Toghan Timur (Ukhaatu Khan, Huizong 元惠宗, postum Shundi 順帝 * 1320; † 23. Mai 1370) war mongolischer Kaiser der Yuan-Dynastie. Seine Regierungszeit begann 1333 und endete 1368 mit der Vertreibung der Mongolen aus China.
Der letzte Mongolenherrscher Chinas war der Sohn Qoshilas und der Enkel Khaischans und wurde im Alter von 13 Jahren auf den Thron gesetzt. Zuvor hatten ihn sein Onkel, Toqa Timur (reg. 1328-1332) und dessen Frau Putashali einige Jahre nach Korea verbannt. Als 1332 noch Putashalis Kandidat, sein kleiner Halbbruder Irintschinpal verstarb, musste man ihn mangels Auswahl als Kaiser anerkennen.
Toghan Timur verbrachte seine Zeit bei Jagden, Riten einschließlich rituellen Sexpraktiken sowie mit mechanischen Konstruktionen im Palastgarten (er besaß anscheinend mechanische Kenntnisse). Die Regierung führten seine Kanzler: zuerst Bayan (hingerichtet 1340), dann dessen Neffe Toghta (mit Unterbrechungen bis 1354 regiert, 1356 ermordet). Beide führten eine gegensätzliche Politik: Bayan vertrat die mongolische Sichtweise (u.a. erneute Abschaffung der Beamtenprüfungen 1335) und Toghta betrieb eine Beschwichtigungspolitik gegenüber den Chinesen (Beamtenprüfungen, Steuererlässe, Kanalbau usw.), die aber letztlich genauso erfolglos blieb.
Die angestauten Probleme (schwache Währung, Banditenunwesen, Überschwemmungen des Hoang-ho) entluden sich 1352 im Aufstand der Roten Turbane, der das Land erschütterte und 1356 Hongwu in Nanking an die Macht brachte. Zhu Yuanzhang (Hongwu) brach mit den Ideen der Roten Turbane, beseitigte seine Gegenspieler und gründete seine eigene Dynastie (vgl. Ming-Dynastie). Die Mongolen hätten sich nach Anfangserfolgen vielleicht noch im Norden Chinas halten können, waren aber so demoralisiert, daß sie sich ab 1360 auch untereinander bekriegten. Dabei spielte Toghan Timur eine passive Marionetten-Rolle und wurde auch gegen seinen Sohn und Thronfolger Ajurchiridhara verwendet.
1368 eroberten die Ming-Truppen Peking, Toghan Timur starb auf dem Rückzug nach Norden. Seine Söhne Ajurchiridhara (reg. 1370-1378) und Toquz Timur (reg. 1378-88) flohen nach Karakorum.
Vorgänger |
Kaiser von China 1333-1368 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Khan der Mongolen 1333-1370 |
Nachfolger |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Toghan Timur |
ALTERNATIVNAMEN | Ukhaatu Khan; Huizong |
KURZBESCHREIBUNG | Kaiser Chinas aus der Yuan-Dynastie |
GEBURTSDATUM | 1320 |
STERBEDATUM | 23. Mai 1370 |