Benutzer:Trac3R/Devot
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Der Begriff devot bezeichnet langläufig die Eigenschaft einer Person, sich einer dominanten Macht unterwerfen zu wollen. Er bildet also das Gegenstück zur Herrschsucht.
[Bearbeiten] Ursprung
Im Lateinischen bedeutet devotus "den Unterweltsgöttern geweiht" (von votum "Gebet", "Gelübde"); die devotio bedeutete Weihung an die Unterweltsgötter, Selbstverfluchung. Das bekannteste (oder, bei genauerer Nachprüfung, vermutlich eher einzige) Beispiel aus der römischen Geschichte ist Decius Mus (vgl. Liste der römischen Konsuln), der sich in einer Schlacht, die den Römern verlorenzugehen drohte, selbst devovierte, um die sichere Niederlage abzuwenden. Ein Priester half ihm bei dem Ritual; dann stürzte Decius sich in die Reihen der Feinde, fiel und führte so den Sieg herbei (Livius, ab urbe condita, VIII, 9). Das scheint ein Überrest einer archaischen magischen Praxis zu sein, denn es handelt sich um eine Art Menschenopfer, nur verbrämt durch Patriotismus und durch die Freiwilligkeit des Opfers. Seine "Funktionsweise" stellt man sich am besten als eine Art von Ansteckung vor: Decius "infiziert" erst sich selbst mit dem Fluch und "überträgt" ihn dann auf die Feinde.
[Bearbeiten] Sprachgebrauch
Heute kann das Wort Hingabe oder Aufopferung an verschiedene Instanzen bedeuten, allerdings wird devot gemeinhin als Synonym für unterwürfig und sklavisch verwendet, aber auch für die Aufgabe von Autonomie bis hin zum blinden Gehorsam. Dieses Verhalten kann seine Ursachen in religiösem oder politischem Idealismus haben, bei dem jegliche Kritik an der Obrigkeit verloren geht.
Religiös motivierte Verhaltensformen dieser Art äußern sich in übertriebenem Büßertum, bei der Selbstverletzungen mit Geißel und Bußgürtel als Zeichen der Demut gegenüber Gott oder dem Nachempfinden der Leiden von Propheten oder des Erlösers einen Höhepunkt darstellen. Der Übergang zum Masochismus ist dabei fließend. Auch heute sind Fälle dieser Art bekannt, so lassen sich zum Beispiel gläubige Christen auf den Phillipinen zu Karfreitag ans Kreuz schlagen oder geißeln sich die Imamiten während der Muharram-Passionsfeiern selbst.
Bei rein körperlichem Verlangen nach Unterwerfung, bezeichnet der Begriff das Verhalten des passiven Partners bei Rollenspielen. Dabei ist, wie im Masochismus, nicht unbedingt eine sexuelle Motivation erforderlich.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Devotionalie
- Submission
- Hörigkeit_(Psychologie)
- Domina_(BDSM)
- Dominanz_(Psychologie)
- Adoro_te_devote
