Devotionalie
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Eine Devotionalie ist ein Gegenstand, der die Frömmigkeit (lat. devotio - Hingabe, Ehrfurcht) fördern soll, z.B. Kreuz, Rosenkränze, Heiligenfiguren, Weihwassergefäße, Segensspruchtafeln, Ringe und Medaillen mit religiösen Motiven. Das Wort wird gewöhnlich abwertend gebraucht und bezieht sich dann auf künstlerisch Minderwertiges und kommerziell Überteuertes.
Zentren des Devotionalienhandels sind die Wallfahrtsorte. Devotionalien kommen dort dem Bedürfnis entgegen, von einem starken Erlebnis ein Erinnerungsstück mit nach Hause zu nehmen. Sie sind insofern das religiöse Gegenstück zum Souvenir.
Im katholischen Bereich ist das Devotionalienwesen eine außerliturgische Fortsetzung der Sakramentalien und von diesen nicht scharf abgegrenzt. Oft wird für eine Devotionalie der kirchliche Segen erbeten.
Der Protestantismus steht Devotionalien wie allen Vergegenständlichungen des Glaubens traditionell ablehnend gegenüber. Doch lassen sich etwa in Wittenberg vergleichbare Erscheinungen beobachten. Manchmal haben auch Konfirmationsgeschenke, Familienbibeln oder religiöse Erbstücke einen ähnlichen Rang.
Verschiedene religiöse Symbole wie das Alpha und Omega, das Fischsymbol dienen dem Glaubensbekenntnis und sollen selbst nicht die Frömmigkeit fördern (sondern diese bloß nach außen bekunden). Dahingehend haben diese Symbole nicht den selben Stellenwert, als man den Devotionalien zubilligt.
Gelegentlich (und oft ironisch) werden auch Fanartikel wie Schals und Fahnen "Devotionalien" genannt. Auch persönliche Gegenstände aus dem militärischen Bereich wie Orden, Uniformteile usw. oder Hinterlassenschaften von Stars werden als "Devotionalien" gehandelt.
siehe: Heiligenbild, Heiligenfigur