Ulrich Matthes
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Ulrich Matthes (* 9. Mai 1959 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler.
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[Bearbeiten] Theater
Ulrich Matthes erhielt seine Schauspielausbildung Anfang der 80er Jahre bei der renommierten Lehrerin Else Bongers in Berlin, die unter anderem Hildegard Knef, Günter Lamprecht, Anita Kupsch, Gaby Dohm und Götz George ausbildete.
Am Theater wirkte er seit den 1980er Jahren an den Vereinigten Bühnen Krefeld/Mönchengladbach, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Münchner Staatsschauspiel, an den Münchner Kammerspielen, später in Berlin an der Schaubühne am Lehniner Platz und am Deutschen Theater sowie in Wien am Burgtheater. Legendär ist sein zweistündiger Kleistabend, den er mit Hermann Beil erarbeitete.
Ulrich Matthes ist seit der Saison 2004/05 festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Berlin (Wer hat Angst vor Virginia Woolf?, Minna von Barnhelm). Regie führte er zuvor schon in Frank Wedekinds Frühlings Erwachen in den Kammerspielen des Deutschen Theaters.
[Bearbeiten] Film
Ulrich Matthes wirkte in zahlreichen Filmen mit.
1995 spielte er in Nikolaikirche unter der Regie von Frank Beyer an der Seite von Ulrich Tukur. Er wirkte auch mit in der 267. Derrick-Folge Eine kleine rote Zahl und in der TV-Produktion Das Todesspiel (1996) von Heinrich Breloer.
Im Kino war er in Winterschläfer (1997), Aimee und Jaguar (1997), und Abgehauen (1998) zu sehen.
2004 spielte er gleich in zwei großen Kinofilmen, die sich mit dem Dritten Reich beschäftigten: In dem Oscar-Kandidaten Der Untergang verkörperte er Joseph Goebbels an der Seite von Corinna Harfouch als seine Gattin. In Der neunte Tag gelang ihm in der Regie von Volker Schlöndorff eine seiner reifsten Leistungen: Matthes spielte einen luxemburgischen Priester im KZ Dachau, der von den Nazis in Gestalt von August Diehl versucht wird, die Rolle des Judas zu übernehmen.
[Bearbeiten] Synchronisation
Seine markante Stimme lieh Matthes zudem zahlreichen fremdsprachigen Kollegen. So war er lange Zeit die deutsche Standard-Stimme von Kenneth Branagh (u.a. in Henry V., Hamlet, Viel Lärm um nichts, Othello). Daneben synchronisierte er auch Malcolm McDowell (Das Geheimnis des Dirigenten), Ralph Fiennes (Quiz Show) oder Richard Thomas (Im Westen nichts Neues).
[Bearbeiten] Hörspiel
Unter den zahlreichen Hörspielen und Hörbüchern, in denen Ulrich Matthes als Sprecher mitgewirkt hat, ist Das Kalkwerk von Thomas Bernhard in der Inszenierung von Ulrich Gerhardt (2001) hervorzuheben. Außerdem las Matthes Murakamis Roman Mister Aufziehvogel auf insgesamt 24 CDs mit einer Dauer von 28 Stunden. Er verlieh dabei sowohl der optimistisch-lakonischen Lebenseinstellung des Helden Toru Okada als auch der etwas vorlauten Sprechart der pubertären May Kashahara stimmliches Leben.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1986 Düsseldorfer Förderpreis als bester Nachwuchsschauspieler
- 1987 Schauspieler des Jahres ausgewählt von Theater heute
- 1990 Förderpreis des Berliner Kunstpreises
- 1991 O.E. Hasse-Preis
- 1998 Bayerischer Filmpreis - Darstellerpreis
- 2002 Preis für das beste Hörbuch für Pnin von Nabokov
- 2003 Deutscher Hörbuch Preis im Segment Beste Unterhaltung für Pnin von Nabokov
- 2005 Gertrud-Eysoldt-Ring - Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für herausragende schauspielerische Leistungen für die Rolle in Wer hat Angst vor Virginia Woolf? am Deutschen Theater Berlin.
- 2005 die Fachzeitschrift Theater heute wählt Matthes für seine Rolle in Wer hat Angst vor Virginia Woolf? zum "Schauspieler des Jahres".
- 2006 Berliner Theaterpreis [1]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ „Ulrich Matthes erhält Berliner Theaterpreis“, Tagesspiegel, 10. März 2007
[Bearbeiten] Weblinks
- Ulrich Matthes in der Internet Movie Database
- Literatur von und über Ulrich Matthes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ulrich Matthes in der Deutschen Synchronkartei
- „Die Windstille am Ende des Gedankens“, Tagesspiegel, 10. September 2005, Laudatio von Moritz Rinke
Personendaten | |
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NAME | Matthes, Ulrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 9. Mai 1959 |
GEBURTSORT | Berlin |