Václav Talich
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Václav Talich (* 28. Mai 1883 in Kroměříž; † 16. März 1961 in Beroun) war ein bedeutender mährischer bzw. tschechoslowakischer Dirigent und Violinist. Er gilt als unmittelbarer Vorläufer und als Vorbild der berühmtesten Dirigenten seines Landes, Karel Ancerl und Rafael Kubelík, und war der Lehrer von Charles Mackerras.
Talichs Vater Jan war Kapellmeister, sein Bruder Jan junior Cellist. Nach Studien an der Prager Musikhochschule widmete sich Talich zunächst der Geige und brachte es 1903 sogar zum Konzertmeister der Berliner Philharmoniker unter Arthur Nikisch. Bereits 1904 musste er diesen Posten jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Odessa und Tbilissi stellten die ersten Etappen seiner anschließenden Karriere als Dirigent dar. Bis 1919 dirigierte er abwechselnd in Prag, Lublin und Pilsen, dann wurde er zum Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie ernannt. In den 1920er und 130er Jahren dirigierte er ebenfalls regelmäßig das Königliche Orchester Stockholm. Auf Druck der Deutschen Besatzer musste er, als nationalistisch gesinnter Künstler, den Prager Posten 1941 aufgeben, wurde jedoch nicht mit Berufsverbot geschlagen, wodurch er unmittelbar nach dem Krieg kurzweilig in den Verdacht der zumindest passiven Kollaboration geriet. Ab 1946 und bis zu seinem Tod war er ein international geehrter Gastdirigent und nahm für Supraphon zahlreiche wichtige Werke des böhmisch-tschechischen Repertoires auf.
Talich Orchesterleitung zeichnet sich generell durch ihren Elan und eine größere Konzentration auf „schöne Stellen“ als auf die gesamte Linie aus.
Nach Václav Talich ist das weltberühmte „Talich Quartett“ benannt.
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Personendaten | |
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NAME | Talich, Václav |
KURZBESCHREIBUNG | Tschoslowakischer Dirigent und Violinist |
GEBURTSDATUM | 28. Mai 1883 |
GEBURTSORT | Kroměříž |
STERBEDATUM | 16. März 1961 |
STERBEORT | Beroun |
Kategorien: Mann | Dirigent | Violinist | Tscheche | Geboren 1883 | Gestorben 1961