Venzone
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Venzone | |
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Staat: | Italien |
Region: | Friaul-Julisch Venetien |
Geographische Koordinaten: | Koordinaten: 46° 20′ 0″ N, 13° 8′ 0″ O46° 20′ 0″ N, 13° 8′ 0″ O |
Fläche: | 54 km² |
Einwohner: | 2.297 () |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einw./km² |
Postleitzahl: | 33010 |
Vorwahl: | 0432 |
ISTAT-Nummer: | 030131 |
Venzone (furlanisch Vençon, slowenisch Pušja ves, deutsch veraltet Peuschelsdorf) ist ein kleiner Ort in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien am Eingang in das Canale del Ferro, dem Beginn des Kanaltals.
[Bearbeiten] Geschichte
Die günstige geographische Lage am Eingang zu den Alpentälern machte Venzone schon seit den Kelten (500 v. Chr.) zu einem wichtigen Grenzort. Den Kelten folgten die Römer, die aus Venzone ihr „statio“ entlang der Via Iulia Augusta, die von Aquileia in den nördlichen Märkten führte, machten. Verschiedene archäologische Funde, die während der Restaurationsarbeiten am Dom gefunden wurden, bestätigen die Präsenz eines römischen Gebäudes an diese Stelle.
In den darauf folgenden Jahrhunderten zogen Markomannen, Westgoten, Hunnen, Ostgoten, Byzantiner, Langobarden und Karolinger durch das Gebiet. Während der Herrschaft der Karolinger (776-952) wurde die erste städtebauliche Einheit in Venzone geschaffen. 923 wurde Venzone erstmals offiziell im Clause de Abintione erwähnt. Im Jahre 1077 wurde Venzone unter das Patriarchat von Aquileia gestellt. Von nun an war die Kontrolle des Handelsverkehrs wichtigste Aufgabe des Ortes. Im Jahre 1200 übergab das Patriarchat von Aquileia der Familie Mels Venzone als Lehen. Der Familie Mels ist es zu verdanken, dass im Jahre 1247 Venzone Gemeinde wurde und 1252 das Recht erhielt, einen Wochenmarkt abzuhalten.
1258 ließ Glizolio di Mels eine doppelte Stadtmauer samt tiefem Festungsgraben errichten. Im Jahre 1336 kam Venzone, nachdem das Gemeindelehen im Jahr zuvor dem Grafen von Gorizia (Görz) abgetreten worden war, unter Patriarch Bertram von St. Genesius wieder unter die Herrschaft des Patriarchats von Aquileia. 1420 schließlich wurde Venzone in die Republik Venedig eingegliedert. Damit begann für den Ort der wirtschaftliche Niedergang – vor allem deshalb, weil der Handelsverkehr, der über Jahrhunderte die einzige Einnahmenquelle darstellte, nun andere Wege bevorzugte.
Im Jahre 1797 wurde Venzone von französischen Truppen Napoléons erobert; nach dem Frieden von Campo Formio kam es bis 1866 unter österreichische Herrschaft.
1965 wurde es, inzwischen zur italienischen Provinz Udine gehörend, zum Nationalmonument erklärt. 1976 wurde es bei den beiden Erdbeben, die die Region Friaul erschütterten, dem Erdboden gleichgemacht, später wieder aufgebaut.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Das wichtigste Bauwerk Venzones ist der Dom: Er wurde 1300 begonnen und 1338 geweiht. Zu sehen sind Kunstwerke wie das riesige Fresko von der Weihe des Doms, Hl. Martin und der Arme, der Hl. Georg und der Drache und ein Vesperbild aus Stein aus dem 15. Jahrhundert, das zu den vortrefflichsten deutschen Werken in Italien gerechnet wird. Im Dom kann man allerdings auch andere Einflüsse aus Mitteleuropa sehen: die Pietà (400) von der Salzburger Schule; das Holzkruzifix (15. Jahrhundert), hingegen stammt von einer friulanischen Schule, ebenso wie die Fresken der Cappella di S. Michele, wo auch Mumien erhalten sind: mumifizierte Leichen, die aufgrund eines antibiotischen parasitischen Schimmels, den man im Dom findet, gut erhalten sind. Einer Legende nach soll sich Napoléon bei seinem Durchmarsch durch Venzone gewünscht haben, hier begraben zu werden (und der Nachwelt so erhalten bleiben).
Am Hauptplatz befinden sich die Casa Calderari und das Rathaus (1390-1410): das Erdgeschoss mit einer geöffneten Loggia und mit Fresken von Pomponio Amalteo (15. Jahrhundert) und das Obergeschoss, das durch eine Außentreppe erreichbar ist, mit einer Reihe von zweibogigen Fenstern. Auf einem Türmchen an der Ecke ist eine Uhr und eine Skulptur mit dem Löwen von San Marco angebracht, dem Wahrzeichen Venedigs. In der Mitte des Platzes befindet sich vor dem Palazzo Radiussi mit seinen unechten gotischen dreibogigen Fenstern und dem Renaissance-Portal) ein Brunnen aus dem Jahr 1878.
Von der Kirche des Hl. Giovanni Battista aus dem 14. Jahrhundert ist heute nur noch die Fassade zu sehen. Folgt man der Hauptstraße weiter zur anderen Seite des Ortes, erreicht man die Porta San Genesio (1309). Dies ist das einzige Stadttor, das all die Jahre und Erdbeben unversehrt überstanden hat. Durch diese Hauptstraße kommt man noch zum Palazzo Orgnani Martina (16. Jahrhundert).
[Bearbeiten] Literatur
- Roberta Costantini, Fulvio Dell`Agnese, Micol Duca, Antonella Favaro, Monica Nicoli, Alessio Pasian: Friuli-Venezia Giulia. I luoghi dell`arte, S. 297-299; Bruno Fachin Editore, Triest
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