Wanne-Eickel Hauptbahnhof
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wanne-Eickel Hauptbahnhof ist der bedeutendste Bahnhof im Bereich der ehemaligen Stadt Wanne-Eickel, die 1975 mit der Stadt Herne zusammengeschlossen wurde.
Der Bahnhof entstand aus dem Güterbahnhof Pluto-Thies, der 1856 für den Gleisanschluss der Zeche Pluto an die 1847 eröffnete Cöln-Mindener Eisenbahn auf dem Feld des Bauern Storp errichtet wurde. 1864 kam ein Haltepunkt für den Personenverkehr hinzu. 1867 wurde eine neue Bahnhofsanlage für den Güterverkehr eröffnet, die, weil sich die umliegenden Orte nicht auf einen Namen einigen konnten, von der Bahnverwaltung nach einer Flurbezeichnung der Umgebung mit dem Namen Wanne versehen wurde. Dieser Name wurde 1875 bei Zusammenschluss der Orte Eickel, Bickern, Crange, Holsterhausen und Röhlinghausen zum Amt Wanne übernommen und hat sich bis in die Ortsbezeichnung „Wanne-Eickel“ hinein erhalten.
Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke nach Münster (Westfalen) am 1. Januar 1870 wurde der Bahnhof Wanne zum Eisenbahnknotenpunkt. Hermann Rühmann betrieb hier zusammen mit seiner Frau bis 1913 ein Bahnhofsrestaurant, unterstützt von seinen beiden Söhnen Hermann und dem zwei Jahre jüngeren Heinz, dann übernahm er in Essen das neue Hotel Handelshof. 1913 wurden Bahnhofsgebäude und Betriebswerk umgebaut und erweitert.
Nach Bildung der kreisfreien Stadt Wanne-Eickel im Jahr 1926 wurde auch der Name des Bahnhofs in Wanne-Eickel Hbf geändert. Er entwickelte sich zum größten Rangierbahnhof des mittleren Ruhrgebiets und vereinte als einziger Bahnhof im Ruhrgebiet alle vier Betriebsarten: Neben seiner Funktion als Rangierbahnhof war er auch Heimatbahnhof für über 300 Lokomotiven und Triebfahrzeuge, Bahnhof für den Güter- und für den Personenverkehr.
Heute noch besitzt er als Hauptbahnhof eine wichtige verkehrliche Bedeutung als Kreuzungspunkt der Ost-West-Verbindung Dortmund-Oberhausen mit der Nord-Süd-Verbindung Münster-Essen. Außerdem liegt der Bahnhof an der Emschertalbahn (Dortmund - Wanne-Eickel - Dorsten) und an der Nokia-Bahn (Gelsenkirchen - Bochum). In dem ursprünglich zweiseitig angelegten Rangierbahnhof ist nur mehr das Rangiersystem der Richtung West-Ost bis zu seiner spätestens für 2007 vorgesehenen Stilllegung in Betrieb, während das Rangiersystem der Gegenrichtung sowie die kleine Rangieranlage für Eilgutzüge und die Stückgutumladehalle bereits stillgelegt sind.
Nach dem Zusammenschluss von Wanne-Eickel und Herne im Jahr 1975 blieb der Name des Hauptbahnhofs von Wanne-Eickel, der auch der größte Bahnhof der Stadt Herne blieb, unverändert. 2003 plante die Deutsche Bahn AG seine Umbenennung in „Bahnhof Herne-Wanne“ oder „Herne Hauptbahnhof“. Diese Pläne stießen jedoch auf Wanner Seite auf großen Widerstand, so dass sich auch die Kommunalpolitiker in Wanne-Eickel damit befassten.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 31' 53" N 7° 9' 57" O