Weißlinge
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Weißlinge | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Pieridae | ||||||||||
Duponchel, 1832 | ||||||||||
Unterfamilieen | ||||||||||
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Die Weißlinge (Pieridae) sind eine Familie der Schmetterlinge (Lepidoptera) und kommen weltweit mit ca. 1.000 Arten vor. Der deutsche Name stammt von der Grundfärbung einer ihrer bekanntesten Vertreter, dem Kohlweißling (Pieris rapae), doch gehören zu dieser Familie auch viele Arten mit gelber Grundfarbe, wie z. B. der bekannte Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 40 bis 72 Millimetern und haben einen schlanken bis mittelmäßig gebauten Körper. Ihre Vorderflügel sind breit und werden nur ca. 1,5 bis 1,85 mal so lang, wie breit. Die breit abgerundeten Hinterflügel sind ungefähr gleich breit wie die Vorderflügel. Die Flügelgrundfärbung ist meist weiß, cremefarben oder gelb. Manche Arten, wie z. B. die Männchen des Aurorafalters (Anthocharis cardamines) haben aber neben der Grundfärbung bunt gefärbte Flügelbereiche. Apias nero ist sogar komplett rot gefärbt. Andere imitieren mit ihrer Färbung ungenießbare Falter (Batessche Mimikry). Die seitlichen (lateralen) Chitinplatten des Pronotums sind bei dieser Familie als einzige nicht verwachsen.[1] Die an der Spitze keulenförmig verdickten Fühler sind mittellang und erreichen ein Drittel bis etwa die Hälfte der Vorderflügellänge. Die Tiere haben keine Maxillarpalpen, ihr Saugrüssel ist voll entwickelt. Alle sechs Beine sind voll ausgebildet. Als einzige Schmetterlingsfamilie haben die Arten der Weißlinge gegabelte Klauen an den Tarsen der Vorderbeine. Die Falter weisen einen Sexualdichroismus auf, das heißt, dass die Männchen anders gefärbt sind als die Weibchen.
Die Vorderflügel haben 10, 11 oder 12 Flügeladern mit einer Analader (1b). Die Hinterflügel haben 9 Adern mit zwei Analadern (1a und 1b).
Die Raupen sind einerseits mit Grün- oder Brauntönen gut getarnt, andererseits auffällig in Warnfarben gefärbt, da sich einige Arten von giftigen Pflanzen ernähren und so selbst giftig sind.[2] Sie haben voll entwickelte Bauchbeinpaare und sind kurz oder auch lang behaart.
[Bearbeiten] Vorkommen
Die Tiere kommen weltweit vor und besiedeln sogar Teile der Arktis und der Antarktis, sowie Hochgebirge und kommen auch in Wüstengebieten vor. Ihre Hauptverbreitungsgebiete sind aber die tropischen Regionen Afrikas und Asiens. In Neuseeland waren sie ursprünglich nicht heimisch, es wurden aber Arten eingeschleppt.[1]
[Bearbeiten] Lebensweise
Die Falter sind tagaktiv und sind als sonnen- und Wärme liebende Tiere oft in Freiland anzutreffen. Sie benötigen viel Flüssigkeit, weswegen man sie oft in großen Gruppen an Pfützen und anderen feuchten Stellen beim Saugen beobachten kann.
Die Eier sind spindelförmig und überwiegend weiß, gelb, orange oder rot gefärbt.[1] Die Raupen ernähren sich meist polyphag von Kreuz- und Schmetterlingsblütlern. Sie verpuppen sich in Gürtelpuppen, bei denen die Puppe ohne Gespinst frei an einen Gürtelfaden und am unteren Ende befestigt, nach oben hängt.
[Bearbeiten] Weißlinge und der Mensch
Bisher ist nur eine Art bekannt (Eucheira socialis), deren Raupen gemeinschaftlich in einem Gespinst leben. Diese Art werden im Süden Mexikos als Nahrungsmittel gezüchtet. Die Azteken fertigten aus ihren Seidenfäden sogar Papier.[1]
Unter den Weißlingen gibt es Arten, die in der Landwirtschaft als Schädlinge auftreten können. Dies sind die Arten der Gattung Pieris an Kohl und die der Gattung Colias an Luzerne.[1]
[Bearbeiten] Systematik
Die Familie der Weißlinge kommen im deutschsprachigen Raum (A, CH, D) mit 26 Arten in drei Unterfamilien vor.[3] In ganz Europa sind sie mit 51 Arten vertreten.[4]
[Bearbeiten] Unterfamilie Dismorphiinae
- Senfweißling (Leptidea sinapis) (Linnaeus, 1758) A, CH, D
- Tintenfleck-Weißling (Leptidea reali) Reissinger, 1989 A, CH, D
- Leptidea morsei Fenton, 1881 A
[Bearbeiten] Unterfamilie Pierinae (Echte Weißlinge)
[Bearbeiten] Tribus Anthocharini
- Aurorafalter (Anthocharis cardamines) (Linnaeus, 1758) A, CH, D
- Anthocharis euphenoides (Staudinger, 1869) CH
- Euchloe crameri (Butler, 1869) CH?
- Euchloe simplonia (Boisduval, 1828) CH
[Bearbeiten] Tribus Pierini
- Baumweißling (Aporia crataegi) (Linnaeus, 1758) A, CH, D
- Großer Kohlweißling (Pieris brassicae ) (Linnaeus, 1758) A, CH, D
- Karstweißling (Pieris mannii) (Mayer, 1851) A, CH
- Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae) (Linnaeus, 1758) A, CH, D
- Pieris ergane (Geyer, 1828) A
- Rapsweißling oder Grünaderweißling (Pieris napi) (Linnaeus, 1758) A, CH, D
- Bergweißling (Pieris bryoniae) (Hübner, 1806) A, CH, D
- Kanaren-Weißling (Pieris cheiranthi) (Hübner, 1808)
- Alpen-Weißling (Pontia callidice) (Hübner, 1800) A, CH, D
- Pontia daplidice (Linnaeus, 1758) D?
- Resedafalter (Pontia edusa) (Fabricius, 1777) A, CH, D
[Bearbeiten] Unterfamilie Coliadinae (Gelblinge)
- Alpen-Gelbling (Colias phicomone) (Esper, 1780) A, CH, D
- Hochmoorgelbling (Colias palaeno) (Linnaeus, 1761) A, CH, D
- Colias erate (Esper, 1805) A
- Postillion (Colias croceus) (Fourcroy, 1785) A, CH, D
- Regensburger Gelbling oder Orangeroter Heufalter (Colias myrmidone) (Esper, 1780) A, D
- Colias chrysotheme (Esper, 1781) A
- Goldene Acht (Colias hyale) (Linnaeus, 1758) A, CH, D
- Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis) Ribbe, 1905 A, CH, D
- Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) (Linnaeus, 1758) A, CH, D
[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ a b c d e N. P. Kristensen: Lepidoptera, Moths and Butterflies, 1: Evolution, Systematics, and Biogeography. Handbuch der Zoologie 4 (35) S. 279ff, Walter de Gruyter. Berlin, New York 2003, ISBN 3-11-015704-7
- ↑ Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, S. 28, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- ↑ Lepiforum e.V. (Hrsg.): Pieridae. (Zugriff am 03.02.2007)
- ↑ Fauna Europaea (Hrsg.): Pieridae. (Zugriff am 03.02.2007)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Weißlinge – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |