Großer Kohlweißling
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Großer Kohlweißling | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pieris brassicae | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Große Kohlweißling (Pieris brassicae) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Weißlinge.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Die Imagines erreichen eine Flügelspannweite von 60 Millimetern. Die Ecken der Vorderflügel sind schwarz.
Ähnliche Arten sind:
- Kanaren-Weißling (Pieris cheiranthi) (Pieridae)
- Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae) (Pieridae)
[Bearbeiten] Flugzeit
Der Große Kohlweißling tritt in zwei bis drei Generationen von März bis Ende Oktober auf.
[Bearbeiten] Lebensraum
Der Lebensraum des Falters ist variabel und an die Futterpflanze und ein entsprechendes Angebot an robusten, nektarspendenden Pflanzen wie Disteln und Flockenblumen gebunden.
[Bearbeiten] Lebensweise
In den Monaten Mai bis Juni werden von den Weibchen rund 100 Eier an den Blattunterseiten der Wirtspflanzen in Gruppen abgelegt. Aus den Eiern schlüpfen nach rund 14 Tagen die gelblich-grünen und schwarz gefleckten Raupen. Die jungen Raupen fressen gesellig in Gruppen während sich ältere Exemplare verteilen. Diese besitzen eine deutliche Warnfarbe und eine chemische Abwehr, die auf Schwefelverbindungen (Isothiocyanate) basiert und von der Futterpflanze stammen. Bis zur Verpuppung nach drei bis vier Wochen erreichen die Raupen eine Länge von bis zu 40 Millimetern. Die Raupen findet man an Kohlarten (Brassica spec.), aber auch an wilden Kreuzblütengewächsen (Brassicaceen). Viele Raupen werden auch von der Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) gemeldet.
[Bearbeiten] Schädling
Der Große Kohlweißling ist aus Sicht des Pflanzenschutzes weniger bedeutend. Im Kohlanbau am schädlichsten wird die im Juli bis September auftretende 2. Generation. Ein wichtiger Parasit, der auch zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt wird, ist die Kohlweißlings-Schlupfwespe.
[Bearbeiten] Verbreitung
Der Große Kohlweißling ist weit verbreitet und häufig. Er tritt von Nordafrika bis Fennoskandinavien in Erscheinung. In den nördlicheren Regionen ist sein Vorkommen wesentlich vom Wanderverhalten abhängig. Die Art wurde auf den meisten Mittelmeerinseln nachgewiesen. Die unregelmäßigen Nachweise auf den Kanarischen Inseln ist vermutlich auf das zufällige Einführen oder auf Verwechslungen mit dem Kanaren-Weißling (Pieris cheiranthi) zurückzuführen.
[Bearbeiten] Literatur
- Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-894-40115-X
- Günter Ebert, Erwin Rennwald: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 1, Tagfalter I. Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-800-13451-9
- G. Crüger, G. Backhaus, M. Hommes, S. Smolka, H. Vetten: Pflanzenschutz im Gemüsebau. Verlag Ulmer 2002. ISBN 3-800-13191-9
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Großer Kohlweißling – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |