Wellenanlage
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Der Begriff Wellenanlage ist im Boots- und Schiffbau feststehender Begriff für eine Antriebsart, bestehend aus einem oder mehreren Innenbordmotoren im Rumpf des Bootes/Schiffes und einem oder mehreren konventionellen Propellern unter dem Heck.
Dabei wird die Kraft und Leistung von der Kraftmaschine über ein Getriebe,oder direkt bei Langsamläufern, als eine Drehbewegung über eine Antriebswelle zum Propeller, bzw. zur Schraube übertragen.
Der Begriff Wellenanlage schließt immer auch die Steuerungselemente mit ein, da ein Schiff/Boot mit einer Wellenanlage aber ohne die Ruderanlage zu keiner Richtungsänderung fähig wäre und nur stur geradeaus vor (oder zurück) fahren könnte.
Immer häufiger benutzt wird der Begriff erst, seitdem auch andere Antriebsarten, wie Jetantriebe, Außenbordmotore, Propellergondeln oder auch Z-Antriebe in Booten und Schiffen auftauchten, um die „klassische“ Antriebsart (eben nicht die unter Segeln) sprachlich von den anderen Antriebsarten unterscheiden zu können.
Die größten Vorteile von Wellenanlagen, gegenüber jeder anderen Antriebsart, ist der Umstand, dass eine Wellenanlage recht einfach zu konstruieren und zu warten ist und unter bestimmten Umständen sehr leise und wirtschaftlich sein kann.
Einzig die in der Konstruktion und im Bau sehr aufwendigen Propellergondeln haben die Wellenanlagen im Punkt Wirtschaftlichkeit inzwischen im Boots- und Schiffbau überholen können.
Der größte Nachteil von Wellenanlagen ist der Umstand, dass bei einmotorigen Schiffen / Booten fast jede andere Antriebsart eine deutlich bessere Maneuvrierfähigkeit des Wasserfahrzeuges mit sich bringt. Beim Rückwärtsfahren mit einem Motor kommt es bei Wellenanlagen zu einem starken seitlichen Versatz, was bei einmotorigen Schiffen / Booten ein deutlicher Nachteil ist. Bei zwei Motoren kann hingegen dieser Effekt gezielt zum Verbessern der Maneuvrierfähigkeit genutzt werden.