Werner Krauß
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Werner Johannes Krauß (* 23. Juni 1884 in Gestungshausen bei Coburg; † 20. Oktober 1959 in Wien), war ein deutscher Schauspieler.
Werner Krauß galt als einer der herausragenden Schauspieler seiner Zeit. Seinen internationalen Durchbruch schaffte er 1920 mit dem legendären Film Das Cabinet des Dr. Caligari. Als er 1934 zum deutschen "Staatsschauspieler" ernannt wurde, war klar, dass er sich - zumindest künstlerisch - auf das Nazi-Regime einließ. Vor allem seine Beteiligung am Propagandafilm Jud Süß, er spielte gleich sechs Juden (alle jüdischen Sprechrollen außer Joseph Süß Oppenheimer) führte zu einem zeitweiligen Berufsverbot nach dem Zweiten Weltkrieg. Nur sein überragendes Talent erlaubte ihm später eine Wiederaufnahme seiner Schauspielkarriere. Von 1948 bis 1959 war er wieder am Wiener Burgtheater tätig. Hans Söhnker sagte über ihn: "Über den einsamen Rang des Künstlers Krauß gibt es keine Diskussion. Nur an dem Menschen scheiden sich die Geister".
Im Jahre 1954 erhielt Krauß den Iffland-Ring, jedoch nicht - wie es sonst Tradition war - vom vorherigen Träger Albert Bassermann, der schon 1952 gestorben war, sondern vom Kartellverband deutschsprachiger Bühnenangehöriger. Er gab ihn an Josef Meinrad weiter, dieser wiederum an Bruno Ganz.
Auf der Sprechplatte Der alte Faust und Mephisto, die kurz vor seinem Tod veröffentlicht wurde, sprach er sowohl Goethes Faust als auch Mephisto. Grabstelle Zentralfriedhof Wien.
[Bearbeiten] Filme
- 1920: Das Cabinet des Dr. Caligari (Regie: Robert Wiene)
- 1921: Scherben (Regie: Lupu Pick)
- 1922: Othello (Regie: Dimitri Buchowetzki)
- 1924: Das Wachsfigurenkabinett (Regie: Paul Leni)
- 1925: Die freudlose Gasse (Regie: Georg Wilhelm Pabst)
- 1926: Tartüff (Regie: Friedrich Wilhelm Murnau)
- 1926: Der Student von Prag (Regie: Henrik Galeen)
- 1936: Burgtheater (Regie:Willi Forst)
- 1939: Robert Koch (Regie: Hans Steinhoff)
- 1940: Jud Süß (Regie: Veit Harlan)
- 1943: Paracelsus (Regie: Georg Wilhelm Pabst)
[Bearbeiten] Literatur
- Herbert Ihering: Werner Krauß. Ein Schauspieler und das neunzehnte Jahrhundert. Vorwerk 8, Berlin 1997, ISBN 3-930916-15-0
- Carl Zuckmayer: Geheimreport (Dossiers über deutsche Künstler, Journalisten und Verleger im 'Dritten Reich'), hrsg. von Gunther Nickel und Johanna Schrön, Göttingen: Wallstein 2002, S. 146-152
- Gunther Nickel / Johanna Schrön: »Wenn man einen Schauspieler braucht, muss man ihn auch vom Galgen schneiden«. Die Spruchkammerakte Werner Krauß. In: Zuckmayer-Jahrbuch, Bd. 6, Göttingen: Wallstein 2003, S. 221-370.
- Gunther Nickel / Johanna Schrön: Nachtrag. Zur Edition der Spruchkammerakte Werner Krauß. In: Zuckmayer-Jahrbuch, Bd. 7, Göttingen: Wallstein 2004, S. 441-457.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Werner Krauß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werner Krauss in der Internet Movie Database
- Fotos von Werner Krauß
Personendaten | |
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NAME | Krauß, Werner |
ALTERNATIVNAMEN | Krauss, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1884 |
GEBURTSORT | Gestungshausen |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1959 |
STERBEORT | Wien |