Wes Craven
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Wesley Earl Homer Craven (* 2. August 1939 in Cleveland, Ohio, USA) ist ein US-amerikanischer Regisseur und Drehbuchautor, vor allem bekannt für Horrorfilme, z. B. die Reihe der "Nightmare on Elm Street" und "Scream" Filme.
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[Bearbeiten] Biographie
Wesley Craven gehört zu den wohl einflussreichsten und berühmtesten Regisseuren, die das Horror-Genre hervor gebracht hat. Craven, ursprünglich Professor für Psychologie, feierte seinen Durchbruch mit dem Horror-Shocker "Last House On The Left" Anfang der siebziger Jahre. Das bis heute umstrittene Splatter-Movie revolutionierte die Art und Weise, auf die Horrorfilme bislang gedreht wurden und gab dem Genre - in Bezug auf den Vietnam-Krieg - eine fast politische Botschaft, was die Darstellung von Gewalt und Folter anbelangt.
Seinen gradlinigen und oftmals verstörenden Stil setzte er in "The Hills have Eyes" 1977 fort. Die Geschichte einer Familie, die in der Einöde von einem Rudel mutierter Kannibalen gejagt und getötet wird, wurde ein noch größerer Erfolg als "Last House On The Left".
Mitte der achtziger Jahre gelang Craven der endgültige Durchbruch, als er mit dem Alptraummörder Freddy in "Nightmare on Elm Street" eine neue Dimension von Horror auf die Leinwand brachte. 1994 versuchte er mit "Freddy's New Nightmare" die inzwischen durch zahlreiche Sequels verwässerte Story um den Schlitzer Freddy zu einem würdigen Ende zu bringen - ein Ansinnen, welches durch "Freddy vs. Jason" 2003 wieder relativiert wurde. Sein satirischer Vampirhorror "Vampire in Brooklyn" (1995) mit Eddie Murphy zieht genussvoll sowohl Rassen- als auch Horror-Klischees buchstäblich durch den Kakao, entwickelte sich aber zu einem Flop an den Kinokassen.
Erst 1996 gelang es Craven mit "Scream – Schrei!" das totgeglaubte Slasher-Genre mit neuem Leben zu füllen - der Mörder in der Munch-Maske entwickelte sich sofort zur Pop-Ikone, die satirische Geschichte um eine Gruppe Jugendlicher, die - trotz ihrer Kenntnisse von Horrorfilmen - schließlich auf die gleiche Weise umkommen, wie in diesen Filmen dargestellt - wurde ein Kassenschlager und finanziell nur noch vom Nachfolger "Scream 2" übertroffen.
Neben seiner Arbeit an "Scream" drehte Craven außerdem "Music of the heart", die wahre Geschichte einer Musiklehrerin aus Brooklyn, mit der sich Craven aus dem bekannten Horrorterrain herauswagte. Meryl Streep konnte eine Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin verzeichnen. Nachdem Craven 2000 mit "Scream 3" die Scream-Trilogie beendet hatte, versuchte er sich zunächst am Werwolf-Genre, welches mit "Cursed" (2005) einen sowohl finanziellen als auch künstlerischen Flop markierte. Im selben Jahr konnte Craven allerdings mit "Red Eye", einem Thriller mit Rachel McAdams und Cillian Murphy zu alter Form zurückfinden.
Als Produzent ist Wes Craven zudem verantwortlich für die Reihe "Wes Craven presents".
Wes Cravens Filme und die darin dargestellte Gewalt sind prägend für das gegenwärtige amerikanische Horrorkino. Inhaltlich behandelt Craven immer wieder die Geschichte einer Gruppe, die - zumeist unschuldig - in die Fänge brutaler und sadistischer Mörder geraten. Die Irrationalität und Brutalität der Gewalt lässt sich vor allem in Cravens frühen Werken wieder finden, welche durch seine Medienerfahrung mit dem Umgang von Gewaltdarstellung im Vietnamkrieg geprägt sind. Erst mit "Scream" verlässt Craven die "reale" Welt des Horrors, um sich einer medienkritischen und bewussten Form von Gewalt zuzuwenden, die selbstreflexiv mit Horror-Klassikern wie "Halloween" und "Prom Night" umgeht. Cravens Visualisierung von Gewalt bleibt dabei stehts realistisch, er zeigt Gewalt und Folter als hässlichste Form der menschlichen Seele ohne jegliche Stilisierung und Glorifikation - eine Methode, die Craven grundlegend von Regisseuren, wie Quentin Tarantino und Robert Rodriguez unterscheidet. Gewalt und Horror sind somit bei Craven niemals ästhetisch oder reines Mittel zum Zweck, sie dienen zur klaren Abgrenzung zwischen Gut und Böse.
Wichtig ist in Cravens Filmen der Moment der Hoffnung, welcher - zumeist durch die weibliche Indentifikationsfigur verkörpert - den Film trägt und den Zuschauer auch in den brutalsten Sequenzen nicht alleine lässt. Die Bewältigung der Angst wird somit für Hauptdarstellerin und Zuschauer zum wichtigsten Aspekt eines Craven Film.
Setzte sich Craven mit der "Scream"-Trilogie noch medienkritisch mit einer abgestumpften Fernseh-Gesellschaft auseinander, folgen seine jüngsten Projekte dem neuen Trend im amerikanischen Horror-Film nach 9/11: Horror und Bedrohung werden - ähnlich wie in den siebziger Jahren - nicht länger als interner Teil unserer Gesellschaft verstanden, sondern kommen von außen, sei es der Terrorist in "Red Eye" oder die, jeglicher Menschlichkeit beraubter Kannibalen in dem Remake von "The Hills have Eyes", welches Craven als Produzent betreute.
Ähnliche Strukturen finden sich in den ebenfalls jüngst erschienen Horrorfilmen "Wrong Turn", "Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre","Hostel" und "Chaos"- einem Remake von "Last house on the left side", welches durch seine extreme Darstellung von sexueller und körperlicher Gewalt zu einer neuen Kontroverse in der amerikanischen Filmindustrie geführt hat. Mit "Red Eye" setzt Craven auf einen weniger blutrünstigen, dafür psychologischen Horror und signalisiert eine Abkehr vom Slasher-Genre.
[Bearbeiten] Als Regisseur
- Red Eye (2005)
- Verflucht (2005)
- Scream 3 (2000)
- Music of the Heart (1999)
- Scream 2 (1997)
- Scream (Scream – Schrei!) (1996)
- Vampire in Brooklyn (1995)
- New Nightmare (Freddy's New Nightmare) (1994)
- Nightmare Cafe (1992) Fernsehserie
- The People Under the Stairs (Das Haus der Vergessenen) (1991)
- Night Visions (Das Grauen hat viele Gesichter) (1990) - TV Pilotfilm
- Shocker (1989)
- The Serpent and the Rainbow (Die Schlange im/und der Regenbogen) (1988)
- Deadly Friend (Der Tödliche Freund) (1986)
- Casebusters (1986) (TV)
- The Twilight Zone (Unbekannte Dimensionen) (1985) Fernsehserie
- The Hills Have Eyes Part II (Im Todestal der Wölfe) (1985)
- Chiller (Chiller - Kalt wie Eis) (1985)
- A Nightmare On Elm Street (Nightmare - Mörderische Träume)(1984)
- Invitation to Hell (Exit - Ausgang ins Nichts) (1984)
- Swamp Thing (Das Ding aus dem Sumpf) (1982)
- Deadly Blessing (Gesichter des Teufels) (1981)
- Stranger in Our House (Night Kill - Eine tödliche Bedrohung) (1978)
- Hügel der blutigen Augen (The Hills Have Eyes)(1977)
- Angela, the Fireworks Woman (1975)
- The Last House on the Left (Mondo brutale)(1972)
- Together (1971)
[Bearbeiten] Als Produzent (Auswahl)
- The Hills Have Eyes 2 (2007)
- The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen (2006)
- Wes Craven präsentiert Dracula (2000)
- Wes Craven präsentiert Carnival of Souls (1998)
- Wes Craven's Wishmaster (1997)
- Wes Craven's Mindripper (1992)
[Bearbeiten] Als Schauspieler
- Red Eye (2005)
- Scream 3 (2000)
- Scream 2 (1997)
- Scream – Schrei! (1996)
- Shadow Zone: The Undead Express (1996)
- The Fear (Morty) (1995)
- Nightmare on Elm Street 7 - Freddy's New Nightmare (1994)
- Body Bags (1993)
- Shocker (1989)
[Bearbeiten] Weblinks
- Cravens Homepage (englisch)
- Wes Craven in der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Craven, Wes |
ALTERNATIVNAMEN | Wesley Earl Craven |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Regisseur und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 2. August 1939 |
GEBURTSORT | Cleveland, Ohio, USA |