Westendorf (Tirol)
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Tirol |
Bezirk: | Bezirk Kitzbühel |
Fläche: | 95,52 km² |
Einwohner: | 3.454 (Stand: 2001) |
Bevölkerungsdichte: | 36,2 Einwohner je km² |
Höhe: | 783 m ü. A. |
Postleitzahl: | A-6363 |
Vorwahlen: | +43 (0) 5334 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 47° 25′ N, 12° 12′ O47° 25′ N, 12° 12′ O |
Kfz-Kennzeichen: | KB |
Gemeindeschlüssel: | 70420 |
Gemeindegliederung: | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfplatz 1 6363 Westendorf |
Offizielle Website: | www.westendorf.tirol.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Anton Margreiter (L. Westendorf f. Arbeitn. u. Tour.) |
Karte: Lage innerhalb Tirols | |
Westendorf ist eine Gemeinde im Brixental in Tirol.
Im Winter ist Westendorf ein beliebter Wintersportort mit zahlreichen Aufstiegshilfen und Skipisten. Außerdem ist das örtliche Skigebiet Mitglied der Skiwelt Wilder Kaiser Brixental, dem größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs. Im Sommer eignet sich Westendorf sehr gut als Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen und Ausflüge in die Grasberge der Kitzbüheler Alpen.
Eine internationale Jury wählte das Dorf 1998 im Rahmen der "Entente Florale" zum "Schönsten grünenden und blühenden Dorf Europas".
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Westendorf liegt auf einer sonnigen Terrasse des Brixentals, am Fuß der Choralpe. Das Gemeindegebiet besteht aus einem Haufendorf und weiteren Weilern und Höfen in der Umgebung, sowie einem Gewerbegebiet. Nach Süden hin zweigt das Windautal ab, welches als beliebtes Naherholungsgebiet gilt.
Ein Großteil des Gemeindegebietes ist bewaldet oder landwirtschaftlich genutzt.
[Bearbeiten] Flüsse
Die Brixentaler Ache und die Windauer Ache durchfließen das Gemeindegebiet.
[Bearbeiten] Ortsteile
Achenberg, Au, Außersalvenberg, Bichling, Burgwegen, Feichten, Hechenmoos, Holzham, Hörhag, Kummern, Moosen, Mühltal, Nachsöllberg, Oberwindau, Rettenbach, Ried, Salvenberg, Schwaigerberg, Straßhäusl, Vorderwindau, Windau;
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
An Westendorf grenzen die Gemeinden Brixen im Thale, Hopfgarten im Brixental, Kirchberg in Tirol, Söll und im Bundesland Salzburg die Gemeinden Neukirchen am Großvenediger und Wald im Pinzgau.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Jahr | Bevölkerung |
---|---|
2001 | 3.454 |
1991 | 3.157 |
1981 | 2.810 |
1971 | 2.681 |
1961 | 2.228 |
1951 | 2.034 |
1939 | 1.783 |
1934 | 1.802 |
1923 | 1.648 |
1910 | 1.605 |
1900 | 1.367 |
1890 | 1.300 |
1880 | 1.370 |
1869 | 1.324 |
[Bearbeiten] Geschichte
Die ersten Funde in Westendorf gehen bis in die Bronzezeit zurück, wobei die gefundenen Brandgräber beim Bau der Bahnhofstrasse 1926 zerstört wurden. Die Funde, die damals gemacht wurden, befinden sich heute im Landesmuseum Ferdinandeum. Die Artefakte weisen mehrere Besonderheiten auf: einerseits gibt es eine beachtliche Menge davon, andererseits besteht ein Teil der gefundenen Gegenstände aus Bronze, die nicht aus Tirol stammt.
In der Römerzeit gehörte Westendorf zur Provinz Noricum, wobei der Ort direkt an der Grenze lag. 476 wurde diese Provinz von Odoaker aufgelöst, wodurch sicherlich viele Einwohner ins benachbarte Rätien überwechselten.
1234 wird Westendorf erstmals urkundlich erwähnt und zwar in einer Schenkung des Grafen Otto von Wasserburg an das Kloster Rott. Es gibt aber mehrere Anhaltspunkte dafür, dass der Ort und die Kirche schon früher existierten: 902 übergab der edle Randolt seinen Besitz im Brixental an den Bischof von Regensburg. Um den eigenen Anspruch auch gegen den Bischof von Brixen durchsetzen zu können, ist anzunehmen, dass die Regensburger Bischöfe eine Kirche im Gebiet bei Westendorf errichteten. Des weiteren ist die Kirche dem hl. Nikolaus geweiht, was auf eine Errichtung im 11./12. Jahrhundert schließen lässt.
Beim 4. Laterankonzil wird die Gründung des Bistums Chiemsee im Jahre 1215 beschlossen. Dieser neuen Diözese wurde auch das gesamte Brixental zugesprochen, wobei der Bischof von Chiemsee die landesherrliche und geistliche Gewalt hatte, der Erzbischof von Salzburg aber das Patronats- und Zehentrecht. 1385 kam das Brixental in Folge eines Kaufvertrages gänzlich zum Erzbistum Salzburg, das geistliche Recht blieb aber beim Bistum Chiemsee.
Die St. Nikolauskirche in Westendorf wird 1320 erstmals urkundlich erwähnt. Der gotische Bau wurde 1771 von Andre Huber umgebaut.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde im Windautal nach Kupfer, Bleiglanz und Schwefelkies geschürft.
Westendorf war dem Gericht Itter unterstellt, dem 1514 von Kaiser Maximilian I. auch die hohe Gerichtsbarkeit übertragen wird. Im 16. Jahrhundert herrschte rund um Westendorf reger Bergbau. 1803 kam das Erzbistum Salzburg in Folge der von Napoleon propagierten Säkularisierung an das Großherzogtum Toskana und 1805 an Österreich. 1809 kommt Salzburg wie Tirol an Bayern und erst 1814 gelangt es wiederum zu Österreich.
Am 1. Mai 1816 kam das gesamte Brixental nach einem Beschluss von Kaiser Franz I. zu Tirol, wobei im selben Jahr Westendorf zu einer eigenständigen Gemeinde erhoben wird.
Abschnittsbefestigung von Burgegg: Heute findet man bei Westendorf Höfe mit dem Namen "Burwegen" und "Burweg". Betrachtet man die Landkarte in diesem Gebiet, so findet man ein durch Bäche umgrenztes Plateau, das sich aufgrund seiner Lage zu einer Festung eignete. Hatte man früher angenommen, dass es sich hierbei um eine prähistorische Befestigungsanlage handelte, so nimmt man heute an, dass sich an der Stelle eine mittelalterliche Erdburg mit Holzteilen befand. Leider wurden in der Gegend weder Mauerreste noch sonstige Funde gemacht und auch schriftliche Quellen zur Anlage existieren nicht.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Westendorf ist hauptsächlich zweisaisonal touristisch ausgerichtet.
Im Kalenderjahr 2004 hatte die Gemeinde 424.297 Nächtigungen aufzuweisen. Davon fielen 166.214 (39,2%) auf die Sommersaison und 258.083 (60,8%) auf die Wintersaison. Tirolweit stand die Gemeinde Westendorf bei den Nächtigungszahlen an 29. Stelle (2004). Den Touristen standen im Jahr 2004 rund 3.800 Gästebetten zur Verfügung.
In der Gemeinde gibt es viele Auspendler (590 im Jahr 2001). Dem gegenüber standen lediglich 273 Einpendler.
[Bearbeiten] Verkehr
Westendorf ist über die Salzburg-Tiroler-Bahn sowie die Bundesstraße 170 zu erreichen. Es besteht Autobahnanschluß über die Inntalautobahn (A12) mit der Ausfahrt Wörgl.
[Bearbeiten] Medien
Seit Jänner 1985 existiert in Westendorf der "Westendorfer Bote", eine monatlich erscheinende Dorfzeitung, die von der Pfarre Westendorf und der Erwachsenenschule Westendorf herausgegeben wird. Sie steht sowohl der Gemeinde als auch allen Vereinen und Institutionen zur Verfügung und wird gratis an alle Haushalte verteilt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Silvia Berger, Ski-Rennläuferin (ÖSV)
- Josef Mitterer, Professor für Philosophie
[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
Sepp Kahn, Brixentaler Mundartdichter aus Itter; (verbringt die Sommer als Senner auf einer Alm im Windautal)
[Bearbeiten] Weblinks
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