Wieting
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Wieting ist sowohl Katastralgemeinde wie auch Ortsteil der Gemeinde Klein Sankt Paul im politischen Bezirk Sankt Veit an der Glan und zählt 278 Einwohner (laut Volkszählung 2001). Das Haufendorf im mittleren Görtschitztal liegt beiderseits an der Görtschitztal Straße (B92) um die groß angelegte, seit 1480 zur Erzabtei St. Peter in Salzburg gehörige Propstei. Die römerzeitliche Besiedlung ist mit dem Erzabbau in Zusammenhang stehend.
[Bearbeiten] Propsteipfarrkirche St. Margareta
Urkundlich erwähnt wird die Kirche erstmals zwischen 1180 und 1193, sowie zwischen 1200 und 1206.
[Bearbeiten] Äußeres
Am Kirchplatz finden sich eine Votivinschrift, Spolien, eine römerzeitliche, enthauptete Sitzstatue (Landesgöttin Isis Noreia), eine Steinfigur des hl. Johannes Nepomuk und ein Taufbecken. Die letzte Restauration wurde 1973/1974 durchgeführt.
Es präsentiert sich eine große Kirche mit Vierungsturm und Kapellenanbau südlich des Chores; sie ist mit der westlich davon gelegenen Propstei durch einen gedeckten Gang verbunden. Die genaue Baugeschichte ist allerdings unklar.
[Bearbeiten] Inneres
Das große flachgedeckte Langhaus ist im Kern mit hoher Wahrscheinlichkeit romanisch. Vor dem Triumphbogen betritt man ein offenes Turmerdgeschoß mit einem spätgotischen Sternrippengewölbe über mächtigen Pfeilern; südlich und nördlich davon schließen sich querschiffartig Joche mit Kreuzrippengewölben an. Wandmalerei zwischen 1446 und 1459 präsentiert sich im Sternrippengewölbe des Turmerdgeschoßes vor dem Triumphbogen und in den beiden seitlich anschließenden Jochen mit Kreuzrippengewölben: Schlusssteine jeweils mit Wappen Laun von Haunstein, in den Gewölbefeldern im südlichen Sternjoch 4 Wappen Laun, Hanau, Rugkendorff und Lembucher wurden eingesetzt; im Mitteljoch dann Laun, Seissenegg, Anna Laun und Stegberg; im nördlichen Seitenjoch prangen 4 Wappen Laun, Hanau, Laun, Laun. Ein spätgotischer einjochiger Chor ist mit fünfachtel-Schluss und Netzrippengewölbe auf achteckigen und runden Diensten überbaut. Schlusssteine sieht der Betrachter im Gewölbe des Chores und des Turmjoches mit Christushaupt, das Lamm Gottes. Eine gotische Sakramentsnische wird mit einem Gitter geschützt. – Beschreibung der Gewölbemalereien im Chor: Schweifgrotesken, Christus und Maria, Engel mit Leidenswerkzeugen, Heilige um 1620; im Querhaus Gewölbemalereien mit Wappendarstellungen, Wappensteine der Familie Laun von Haunstein (1446-59).
Die südlich an den Chor anschließende Sakristei, ein quergelagerter Bau mit fünfachtel-Schluss und spätgotischem Sternrippengewölbe auf zum Teil figuralen Konsolen, ist wohl als Rest des 1277 sive carnarium geweihten romanischen Rundkarners anzusehen, der ursprünglich freistehend bereits 1459 beim Umbau der Kirche mit dem Kirchenraum verbunden und zur Sakristei umfunktioniert wurde. Spätgotisches Verbindungsportal zum Chor mit eisenbeschlagener Tür. – Im Inneren Wandmalerei, Rankenwerk, fragmentarische Reste einer Wandmalerei Ende 13. bzw. Anfang 16. Jahrhundert.
[Bearbeiten] Literatur
- Josef Höck: Geschichte der Propstei Wieting im Görtschitztal, Kärnten (1147-1848), Salzburg 1979; Erzabtei St. Peter - Eigenverlag; A-5010 Salzburg, Postfach 113
- DEHIO Kärnten. Topographisches Denkmälerinventar, S. 1069-1071. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001 (Dritte, erweiterte und verbesserte Auflage 2001, bearbeitet von Gabriele Russwurm-Biro), ISBN 3-7031-0712-X
- K.K. Central-Commission für Erforschung und Erhaltung von Kunst- und historischen Denkmalen: Kunst-Topographie des Herzogthums Kärnten, Wien, 1889, S. 410-412; aus der K.K. Hof- und Staatsdruckerei
[Bearbeiten] Weblinks
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Koordinaten: 46° 50' 10" N 14° 32' 30 O