Wilhelm Hesse
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilhelm Hesse (* 27. Dezember 1901 in Stadtoldendorf; † 21. August 1968 im Kreis Siegen), war ein deutscher Lehrer, NSDAP- und SS-Mitglied und von 1933 bis 1945 Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
[Bearbeiten] Frühe Jahre
1916 bis 1922 besuchte Hesse das Lehrerseminar in Braunschweig. Während er zwischen 1922 und 1924 als Volksschullehrer tätig war, bereitet er sich selbst auf das Abitur vor; anschließend studierte er von 1922-1927 Mathematik und Naturwissenschaften an den Universitäten Braunschweig und Göttingen. 1926 promovierte er zum Dr. phil. und trat 1927 in den Braunschweigischen Schuldienst ein. 1929 wurde er zum Studienrat befördert.
[Bearbeiten] Zeit des Nationalsozialismus
1930 wurde Hesse Mitglied der NSDAP und gründete 1931 die nationalsozialistische „Braunschweiger Tageszeitung“, das Sprachrohr und Propagandaorgan der NSDAP in Stadt und Land Braunschweig. Von 1932-1938 war er Kreisleiter von Braunschweig Stadt und gehörte seit Frühjahr 1933 dem Braunschweigischen Landtag an.
Hesse wurde Staatsbeauftragter beim Rat der Stadt Braunschweig und sorgte in dieser Position im Zeitraum vom 8. April bis 6. November 1933 dafür, dass Demokraten aus der Stadtverwaltung durch Entlassungen und Zwangspensionierungen entfernt wurden, um die so frei gewordenen Stellen anschließend durch Nationalsozialisten zu besetzen.
Am 18. Oktober 1933 wurde Hesse zum Oberbürgermeister gewählt und damit Nachfolger des von den Nationalsozialisten aus dem Amt vertriebenen Ernst Böhme (SPD). Am 1. April 1943 meldete er sich freiwillig zum Kriegseinsatz und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. In der Zeit seiner Abwesenheit wurde Hesse von Hans-Joachim Mertens im Amte vertreten
[Bearbeiten] Nachkriegszeit
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges enthob ihn die Militärregierung in Abwesenheit seines Oberbürgermeisteramtes und setzte ab 1. Juni 1945 wieder Ernst Böhme in das Amt ein. Nachdem Hesse am 31. Januar 1948 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war, verurteilte ihn das Spruchgericht in Bielefeld wegen seiner SS-Zugehörigkeit zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren, welche aber aufgrund seiner mehrjährigen Kriegsgefangenschaft umgehend als verbüßt galt.
Anschließend versuchte Hesse wieder in den Braunschweigischen Schuldienst aufgenommen zu werden, was aber 1951 endgültig abgelehnt wurde.
[Bearbeiten] Literatur
- Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon – Ergänzungsband, Braunschweig 1996
- Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996
[Bearbeiten] Weblinks
- Foto von Wilhelm Hesse
- Bilder der Einführung Hesses in das Amt des Oberbürgermeisters von Braunschweig
Wilhelm August Christian Freiherr von Mahrenholtz | Friedrich Ludwig Freiherr von Münchhausen | Johann Heinrich Wilmerding | Wilhelm Julius Ludwig Bode | Karl Wilhelm Heinrich Caspari | Wilhelm Pockels | Hugo Retemeyer | Paul Trautmann | Ernst Böhme | Wilhelm Hesse | Hans Joachim Mertens | Erich Bockler | Hugo Macke | Ernst Böhme | Otto Bennemann | Kurd Semler | Otto Bennemann | Martha Fuchs | Bernhard Ließ | Walter Klöditz | Günter Jaenicke | Gerhard Glogowski | Hartmut Scupin | Gerhard Glogowski | Werner Steffens | Gert Hoffmann
Friedrich Alpers (Finanz- und Justizministerminister) | Berthold Heilig (NSDAP-Kreisleiter) | Wilhelm Hesse (Oberbürgermeister) | Friedrich Jeckeln (Gestapo- und Polizeiführer) | Dietrich Klagges (Ministerpräsident) | Hartmann Lauterbacher (Gauleiter) | Ernst Emil Zörner (Landtagspräsident)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hesse, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | Lehrer, NSDAP-Politiker, SS-Mitglied und Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1901 |
GEBURTSORT | Stadtoldendorf |
STERBEDATUM | 21. August 1968 |
STERBEORT | Kreis Siegen |