Willibald Alexis
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Willibald Alexis, eigentl. Georg Wilhelm Heinrich Häring (* 29. Juni 1798 in Breslau; † 16. Dezember 1871 in Arnstadt) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter.
Alexis ist hugenottischer Abstammung. Er studiert in Berlin und Breslau Jura und arbeitet nach Abschluss des Studiums in Berlin als Kammergerichtsreferendar. Seit dieser Zeit schreibt er für das Berliner Conversationsblatt, dessen Redakteur er einige Jahre später wird. Vorübergehend arbeitet er auch für die Vossische Zeitung.
In Berlin gründet Alexis mehrere Lesekabinette und Buchhandlungen. Der Einfluss des Schotten Walter Scott (* 1771; † 1832), der 1820 Ivanhoe veröffentlichte, auf Alexis ist derart tiefgreifend, dass Alexis seinen Erstling als Übersetzung Scotts ausgibt. Auch Ludwig Tieck und die jungdeutsche Bewegung haben großen Einfluss auf Alexis.
Ab 1842 veröffentlicht Alexis zusammen mit Julius Eduard Hitzig eine Sammlung von Kriminalfällen, den neuen Pitaval. Die Gestalten seiner Romane stammen überwiegend aus der Mark Brandenburg. Seiner kulturhistorischen Beschreibungen und Schilderungen wegen bekommt Alexis schon zu Lebzeiten den Ehrennamen der märkische Scott. Alexis gilt als Begründer des historischen Realismus in der deutschen Literatur, den Theodor Fontane zum Höhepunkt führte.
1851 zieht Alexis nach Arnstadt, wo er bis zu seinem Tod am 16. Dezember 1871 lebt.
Die Brandenburger Gemeinde Kloster Lehnin setzte Alexis 1914 in der Nähe der Oberförsterei ein Denkmal. Neben der Pyramide aus Findlingen befindet sich heute der Waldfriedhof in der Puschkinstraße. Das Denkmal ist Ausgangspunkt für den Willibald-Alexis-Weg, der seit 2003 zu Stellen im Lehniner Wald- und Seengebiet führt, die Alexis in seinen Werken beschrieben hat. Lehnin, das Kloster und die reiche Sagenwelt des Ortes hat Alexis in Die Hosen des Herrn von Bredow, einem seiner bekanntesten Romane, und in Der Werwolf verewigt. Zahlreiche Besuche im Hause seines Schwagers, dem Lehniner Oberförster, gaben dem Schriftsteller immer wieder Inspiration für seine Charaktere und Beschreibungen.
Im Berliner Stadtteil Kreuzberg und im Brandenburger Stadtteil Hohenstücken erinnert die Willibald-Alexis-Straße an den Schriftsteller. In Lehnin trägt die Grundschule seit 1998 seinen Namen.
- Siehe auch - zum Verhältnis zu Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg; ferner: Wilhelmstraße (Berlin-Mitte)
- Zitate von Alexis in Wikipedia-Artikeln: Kloster Lehnin
[Bearbeiten] Werke
- Als Kriegsfreiwilliger nach Frankreich (1815) - (Text in Gutenberg)
- Die Treibjagd (1820)
- Cabanis (1832)
- Der falsche Woldemar (1842), historische Person: Falscher Woldemar - (Text in Gutenberg)
- Die Geächteten (1825)
- Schloß Avalon
- Das Haus Düsterweg (1835)
- Die Hosen des Herrn von Bredow (1846) - (Text in Gutenberg)
- Der Roland von Berlin (1840)
- Ruhe ist die erste Bürgerpflicht (1852) (Text in Gutenberg)
- Schloß Avalon (1827)
- Walladmor (1824)
- Der Werwolf (1847) - (Text in Gutenberg)
- Isegrimm (1854)
- Dorothee (1856)
[Bearbeiten] Literatur
- Richter, Paul K.: Willibald Alexis als Literatur- und Theaterkritiker. - Nendeln/Liechtenstein : Kraus, 1967
- Thomas, Lionel: Willibald Alexis. - Oxford : Blackwell, 1964
- Willibald Alexis / hrsg. von Wolfgang Beutin. - Bielefeld : Aisthesis-Verl., 2000
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Willibald Alexis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hermann Palm: Häring, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 10, S. 600–601.
- Biographie und Werkübersicht
Personendaten | |
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NAME | Alexis, Willibald |
ALTERNATIVNAMEN | Häring, Georg Wilhelm Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Dichter |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1798 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 16. Dezember 1871 |
STERBEORT | Arnstadt |