Wirtschaftspädagogik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

Die Wirtschaftspädagogik ist eine Wissenschaft, die sich mit der Wirtschaftserziehung, als Teil davon mit der Didaktik der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere mit der Wissensvermittlung der Betriebswirtschaftslehre und ihrer Teilgebiete in der Ausbildung beschäftigt. Sie bildet die Schnittmenge aus Wirtschafts- und Erziehungswissenschaften ab.

Inhaltsverzeichnis

1 In Deutschland
2 In Österreich
3 In der Schweiz
4 Literatur
5 Weiterführende Informationen zum Studiengang

[Bearbeiten] In Deutschland

Wirtschaftspädagogik (abgekürzt WiPäd) kann in Deutschland an Universitäten studiert werden und im Diplomstudiengang mit dem berufsqualifizierenden Diplom-Handelslehrer oder im Masterstudiengang mit dem Master of Science in Business and Human Resource Education abschließen. Daneben gibt es in einigen (Bundes-)Ländern auch den Abschluss des Diplom-Wirtschaftspädagogen, der dem des Handelslehrers entspricht.

Das berufliche Betätigungsfeld umfasst die Lehrtätigkeit der Wirtschaftswissenschaften an Berufsschulen, Berufsfachschulen, Berufsoberschulen (BOS) und Wirtschaftsschulen. Da es sich beim Diplom um einen berufsqualifizierenden Abschluss handelt und das Studium dem der Wirtschaftswissenschaften teilweise sehr ähnlich ist, sind Einsatzbereiche für Wirtschaftspädogogen in der freien Wirtschaft z. B. in Personalabteilungen als Personal- und Organisationsentwickler ebenfalls denkbar.

[Bearbeiten] In Österreich

Wirtschaftspädagogik kann in Österreich ebenfalls nur an Universitäten (Innsbruck, Wien, Linz, Graz) studiert werden und wird mit Magistra bzw. Magister der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (Mag. rer. soc. oec.) abgeschlossen. Dieser Abschluss beinhaltet das Lehramt für die wirtschaftlichen Fächer an berufsbildenden höheren Schulen wie z. B. an den Handelsakademien, Handelsschulen, Tourismusschulen, Höhere Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe etc. Nach erfolgreichem Studienabschluss ist eine zweijährige Tätigkeit in der Privatwirtschaft oder Verwaltung notwendig, um die Anstellungserfordernisse des Landesschulrates zu erfüllen. Natürlich ist auch der Einsatz in der freien Wirtschaft möglich.

[Bearbeiten] In der Schweiz

Wirtschaftspädagogik kann in der Schweiz ebenfalls nur an Universitäten studiert werden und gilt als Ergänzungsstudium zur Betriebswirtschaftslehre. Der Doyen der Schweizer Wirtschaftspädagogik ist Prof. Dr. h. c. mult. Rolf Dubs, emeritierter Professor und Alt-Rektor der Universität St. Gallen (HSG). Dieser Abschluss beinhaltet ein höheres Lehramt und befähigt zur Lehrtätigkeit an Gymnasien oder Berufsschulen und ist zudem Voraussetzung für die Lehre an Schweizerischen Fachhochschulen. Entsprechend zahlreich sind Schweizer Wirtschaftspädagogen an Hochschulen in Lehre und Forschung tätig.

Die Wirtschaftspädagogik überschneidet sich an vielen Stellen mit der Berufspädagogik, der Betriebspädagogik und der Arbeitspädagogik; manchmal wird sie sogar als "Wirtschafts- und Berufspädagogik" oder "Wirtschafts- und Sozialpädagogik" mit diesen zusammengefasst.

[Bearbeiten] Literatur

Peter F. E. Sloane / Martin Twardy / Detlef Buschfeld, Einführung in die Wirtschaftspädagogik, 2. überarbeitete und erweiterte Auflage (2004), 406 Seiten, ISBN 3-933436-46-X
Johannes Baumgardt: Wirtschaftspädagogik. In: Handwörterbuch der Betriebswirtschaftslehre. Hrsg. v. Waldemar Wittmann u. a., Band 3, R-Z. Stuttgart, 5. Aufl. 1993, Spalten 4734–4749, ISBN 3-7910-8033-4 – guter ausgewogener Überblick über Aufgaben, Teilbereiche und Ansätze des Faches
Alfons Dörschel: Geschichte der Erziehung im Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft. Erich Schmidt Verlag, Berlin, 1. Aufl. 1972, 2. Aufl. 1976 , ISBN 3-503-01510-8 – guter Überblick über die Entwicklung der Wirtschafts- und Berufserziehung und wichtiger wissenschaftlicher Bemühungen darum
Karl Abraham: Wirtschaftspädagogik. Grundlagen der wirtschaftlichen Erziehung. Quelle & Meyer, Heidelberg, 1. Aufl. 1959, 2. Aufl. 1966 – Klassiker
Hermann Röhrs (Hrsg.): Die Wirtschaftspädagogik - eine erziehungswissenschaftliche Disziplin? Akademische Verlagsgesellschaft, Frankfurt a. M. 1967 - Sammlung grundlegender Aufsätze, Beschreibungen verschiedener Ansätze, Abgrenzungsversuche und Methoden der Wirtschaftspädagogik von Aloys Fischer (1926) bis Karlwilhelm Stratmann und Joachim Peege (1966)
Sigurd H. Brandt: Wirtschaftskundliche Gesellschaftsspiele im Unterricht. In: Allgemeiner Schulanzeiger. Heft 1/1981
Sigurd H. Brandt: Wirtschaftskundliche Simulationsspiele im sozio-ökonomischen Unterricht. In: Spielmittel. Heft 2/1984