Diskussion:Wolf Biermann
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Ehrenbürger-Kontroverse
In der Version vom 29. Januar heißt es: "Der rot-rote Senat von Berlin tut sich jedoch schwer bei diesem Schritt, was insbesondere mit der Vergangenheit des kleineren Koalitionpartners Linkspartei (PDS) als DDR-Staatspartei zusammenhängen mag, mit der Biermann zeit seines Lebens in Auseinandersetzung lag." Diese Formulierung enthält die vage Vermutung "was zusammenhängen mag", die in einem Wikipedia-Artikel eigentlich keinen Platz hat. Sie ist durch keinerlei Aussagen von Linkspartei-Politikern gedeckt. Stattdessen finden sich in Pressebereichten nur Aussagen wir die folgenden: "Ich persönlich habe große Schwierigkeiten mit Biermanns sehr kriegsbefürwortenden und die ehemalige rot-grüne Bundesregierung attackierenden Positionen zum Irak-Krieg", sagte Linkspartei-Fraktionschefin Bluhm. Daneben stehe sein Kampf für Demokratie in der DDR, sein Engagement gegen Bevormundung durch den Staat, was sie sehr befürworte. Kölner Stadt-Anzeiger --Haspelmt 10:08, 30. Jan. 2007 (CET)
Hm, ich denke, dass die Meinung einer einzelnen Dame, auch wenn sie Fraktionschefin ist, auch nicht maßgeblich sein kann. Es ist schon kennzeichnend, dass ausgerechnet die Partei, die Biermann früher verfolgt hat (Auftrittsverbot, Ausbürgerung), heute gegen seine Ehrenbürgerschaft auftritt. Das sollte schon so dargestellt werden. --Hardenacke 11:26, 30. Jan. 2007 (CET)
- Vielleicht sollte man einfach die Haltung der Linkspartei (PDS) in der Frage erwähnen, ohne allzu viele Spekulationen über die Motive anzustellen, die bei den verschiedenen Fraktionsmitgliedern ja ohnehin nicht identisch sein müssen. Und die SPD hat ja, soweit ich es mitbekommen habe, inzwischen erklärt, zustimmen zu wollen. --Amberg 20:46, 30. Jan. 2007 (CET)
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- Auch wahr. --Hardenacke 21:03, 30. Jan. 2007 (CET)
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- Die Linkspartei lehnt die Ehrenbürgerwürde auch nicht rundweg ab, sondern hat eine differenzierte, kritische Position. "Dies sei Ausdruck der inneren Zerrissenheit der Partei, erläuterte der Linkspartei-Landesvorsitzende Klaus Lederer. Einerseits müsse man sich als SED-Nachfolgepartei der Verantwortung vor der eigenen Geschichte stellen, andererseits werde Biermanns Befürwortung des Irak-Krieges von vielen Abgeordneten nach wie vor kritisch gesehen. „Für Biermann spricht, dass er ausgebürgert wurde“, sagte Lederer. Gegen ihn spreche, dass er sich für Kriegseinsätze ausgesprochen und Menschen mit einer anderen Meinung zum Teil rüde abgebügelt habe." Handelsblatt Wenn also der Landesvorsitzende und die Fraktionsvorsitzende übereinstimmend die Kriegsuntersützung als Grund angeben, muss man nicht "über die Motive spekulieren". Die Motive sind öffentlich gemacht worden. Gerade weil bei oberflächlichen Beobachtern, die die Linkspartei vor allem als SED-Nachfolgerin sehen (und nicht so sehr als pazifistische Partei), leicht der Eindruck entstehen kann, dass die Linkspartei wegen seiner früheren SED-Kritik gegen Biermann ist, scheint es mir dringend nötig, die Motive anzugeben. Und im übrigen tat sich auch die SPD am Anfang sehr schwer mit diesem CDU-Vorschlag. --194.94.96.198 11:05, 1. Feb. 2007 (CET)
- Nun, die Linkspartei als pazifistische Partei zu sehen, ist natürlich fragwürdig, angesichts ihrer Geschichte, ihrer Mitgliederstruktur usw.; ist wohl auch ein „Ausdruck ihrer Zerrissenheit“. Und ich denke, der Eindruck täuscht nicht, wenn man diese Partei als Ganzes sieht - und nicht nur die Erklärungen einiger ihrer Repräsentanten. --Hardenacke 11:13, 1. Feb. 2007 (CET)
- Man mag die Linkspartei sehen, wie man will, aber man darf nicht spekulieren, dass viele Linkspartei-Mitglieder wegen seiner SED-Kritik gegen Biermann waren, und mit dieser Begründung einen Wikipedia-Artikel weniger informativ machen. In der Sache der Ehrenbürgerwürde ist die Sachlage völlig eindeutig, die Linkspartei im Berliner Abgeordnetenhaus hat sich völlig klar geäußert. Und auch in der SPD gab es Vorbehalte. Der ursprünglicche Autor der Passage hatte offenbar einfach die Presseberichte nicht richtig gelesen (ich nehme an, dass kein böser Wille im Spiel war) --Haspelmt 13:27, 1. Feb. 2007 (CET)
- Richtig, wir wollen hier nicht spekulieren, deshalb reicht m.E. die Feststellung der Tatsache vollkommen aus. Soll sich jeder selbst ein Bild machen. Die wahren Gründe werden wir hier nicht ergründen. --Hardenacke 14:34, 1. Feb. 2007 (CET)
- Man mag die Linkspartei sehen, wie man will, aber man darf nicht spekulieren, dass viele Linkspartei-Mitglieder wegen seiner SED-Kritik gegen Biermann waren, und mit dieser Begründung einen Wikipedia-Artikel weniger informativ machen. In der Sache der Ehrenbürgerwürde ist die Sachlage völlig eindeutig, die Linkspartei im Berliner Abgeordnetenhaus hat sich völlig klar geäußert. Und auch in der SPD gab es Vorbehalte. Der ursprünglicche Autor der Passage hatte offenbar einfach die Presseberichte nicht richtig gelesen (ich nehme an, dass kein böser Wille im Spiel war) --Haspelmt 13:27, 1. Feb. 2007 (CET)
- Nun, die Linkspartei als pazifistische Partei zu sehen, ist natürlich fragwürdig, angesichts ihrer Geschichte, ihrer Mitgliederstruktur usw.; ist wohl auch ein „Ausdruck ihrer Zerrissenheit“. Und ich denke, der Eindruck täuscht nicht, wenn man diese Partei als Ganzes sieht - und nicht nur die Erklärungen einiger ihrer Repräsentanten. --Hardenacke 11:13, 1. Feb. 2007 (CET)
- Die Linkspartei lehnt die Ehrenbürgerwürde auch nicht rundweg ab, sondern hat eine differenzierte, kritische Position. "Dies sei Ausdruck der inneren Zerrissenheit der Partei, erläuterte der Linkspartei-Landesvorsitzende Klaus Lederer. Einerseits müsse man sich als SED-Nachfolgepartei der Verantwortung vor der eigenen Geschichte stellen, andererseits werde Biermanns Befürwortung des Irak-Krieges von vielen Abgeordneten nach wie vor kritisch gesehen. „Für Biermann spricht, dass er ausgebürgert wurde“, sagte Lederer. Gegen ihn spreche, dass er sich für Kriegseinsätze ausgesprochen und Menschen mit einer anderen Meinung zum Teil rüde abgebügelt habe." Handelsblatt Wenn also der Landesvorsitzende und die Fraktionsvorsitzende übereinstimmend die Kriegsuntersützung als Grund angeben, muss man nicht "über die Motive spekulieren". Die Motive sind öffentlich gemacht worden. Gerade weil bei oberflächlichen Beobachtern, die die Linkspartei vor allem als SED-Nachfolgerin sehen (und nicht so sehr als pazifistische Partei), leicht der Eindruck entstehen kann, dass die Linkspartei wegen seiner früheren SED-Kritik gegen Biermann ist, scheint es mir dringend nötig, die Motive anzugeben. Und im übrigen tat sich auch die SPD am Anfang sehr schwer mit diesem CDU-Vorschlag. --194.94.96.198 11:05, 1. Feb. 2007 (CET)
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- Ich sehe das auch so wie Amberg. Ich habe deshalb Quellen für das angekündigte Abstimmungsverhalten der Abgeordnetenhaus-Fraktionen recherchiert und alle möglichen Motive dafür aus dem Artikel entfernt. Hat jetzt noch irgend jemand Einwände gegen die aktuelle Version? --Le petit prince ☎ messagerie 16:00, 1. Feb. 2007 (CET)
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- Zustimmung. --Hardenacke 16:17, 1. Feb. 2007 (CET)
- Ich habe immer noch Probleme, weil nicht gesagt wird, dass es auch in der SPD-Fraktion zunächst deutliche Stimmen gegen die Ehrenbürgerwürde gab. Erst die Bundes-SPD hat die Berliner Genossen zum Einschwenken auf die CDU-Grünen-Linie gebracht. Deshalb ist "Uneinigkeit" nicht der richtige Ausdruck. Außerdem suggeriert dieser Ausdruck, man müsse sich einigen (ist gar nicht nötig, denn SPD-CDU-FDP-Grüne haben genug Stimmen). Und wenn die Begründung fehlt, sollte man ganz weglassen, dass sich die Linkspartei der Stimme enthalten will. Sonst kann sehr leicht der falsche Eindruck entstehen, die Linkspartei teile nicht die positive Einschätzung der Leistungen Biermanns, der offenbar auch bei einigen Wikipedia-Autoren entstanden ist. Und schließlich ist es nicht richtig, in diesem Zusammenhang vom "rot-roten Senat" zu sprechen, denn die Ehrenbürgerwürde ist keine Senatsentscheidung, sondern eine Entscheidung des Abgeordnetenhauses. --Haspelmt 18:37, 1. Feb. 2007 (CET)
- Hallo Haspelmt, ich kann Deine Einwände aus den folgenden Gründen – nur stichpunktartig, um die Diskussion nicht in epische Längen zu führen – nicht ganz nachvollziehen:
- „Deutliche Stimmen“ in der SPD gegen die Würdigung? – Die Berliner SPD mag für eine Stellungnahme lange gebraucht haben, für eine explizite Stellungnahme gegen die Ehrenbürgerwürde Biermanns kann ich aber keine Belege finden. Im Gegenteil, Klaus Wowereit wird in Kommentaren der Feuilletonlandschaft eher vorgeworfen, sich nicht zu dem Thema geäußert zu haben.
- „Uneinigkeit“ impliziert mitnichten, es handele sich um eine Senatsentscheidung, sondern schlichtweg, dass es zu einer Abstimmung im Abgeordnetenhaus darüber kommen wird, anlässlich der SPD und Linkspartei.PDS unterschiedlich abstimmen werden. Das ist bei einer Abstimmung in gleich welchem Landesparlament, bei der Koalitions- wie Oppositionsfraktionen den Koalitionszwang aufrechterhalten, ein wichtiges Detail, insofern sehe ich kein Problem mit der Formulierung „rot-roter ...“; wir können es allerdings gerne in „Fraktionen der Berliner rot-roten Koalition“ ändern.
- Viele Grüße, --Le petit prince ☎ messagerie 19:09, 1. Feb. 2007 (CET)
- Hallo Haspelmt, ich kann Deine Einwände aus den folgenden Gründen – nur stichpunktartig, um die Diskussion nicht in epische Längen zu führen – nicht ganz nachvollziehen:
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- Ich sehe das auch so wie Amberg. Ich habe deshalb Quellen für das angekündigte Abstimmungsverhalten der Abgeordnetenhaus-Fraktionen recherchiert und alle möglichen Motive dafür aus dem Artikel entfernt. Hat jetzt noch irgend jemand Einwände gegen die aktuelle Version? --Le petit prince ☎ messagerie 16:00, 1. Feb. 2007 (CET)
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Hallo Haspelmt, ist es denn so kompliziert die Tatsachen so darzustellen, wie sie sind? Muss da immer noch ein kleines Geschwurbel drangehängt werden. Ich glaube, Wolf Biermann würde eine kleine Träne lachen, wenn er sieht, wie seine früheren Ausbürgerer sich heute winden müssen, um nicht den letzten Kredit zu verlieren - bei ihren Anhängern, weil sie die Ehrenbürgerschaft nicht noch deutlicher ablehnen, beim großen „Rest“ der Berliner, weil sie es tun. --Hardenacke 21:40, 1. Feb. 2007 (CET)
Nur noch als Ergänzung: Die endgültige Entscheidung über die Ehrenbürgerwürde ist tatsächlich eine Senatsentscheidung, gilt aber wohl nach Antrag des Abgeordnetenhauses traditionell nur noch als Formsache. Siehe unter anderem SPIEGEL ONLINE: Abgeordnetenhaus beschließt Ehrenbürgerwürde für Biermann. 2. Februar 2007 --Le petit prince ☎ messagerie 13:59, 2. Feb. 2007 (CET)
Foto
Gibt es denn keine Vorteilhafteres? Das sieht ja furchtbar aus! Edelseider 22:27, 2. Mär. 2007 (CET)
- Ich habe zwar auch kein vorteilhafteres Foto, habe den Wunsch aber einmal auf Wikipedia:Bilderwünsche#Künstler gesetzt, mal sehen, ob etwas kommt. --Le petit prince ☎ messagerie 23:52, 2. Mär. 2007 (CET)
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- Gute Idee, danke! Edelseider 08:48, 3. Mär. 2007 (CET)