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Wolf Biermann - Wikipedia

Wolf Biermann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wolf Biermann bei der Frankfurter Buchmesse, Oktober 2003
Wolf Biermann bei der Frankfurter Buchmesse, Oktober 2003

Karl Wolf Biermann (* 15. November 1936 in Hamburg) ist ein deutscher Liedermacher und Lyriker.

Inhaltsverzeichnis

Jugend in Hamburg

Wolf Biermann ist Sohn von Dagobert und Emma Biermann. Sein Vater Dagobert, ein jüdischer Hamburger Werftarbeiter, der im kommunistischen Widerstand organisiert war, wurde 1943 im KZ Auschwitz ermordet. Er hatte Schiffe der Kriegsmarine sabotiert. Die anglo-amerikanischen Luftangriffe auf Hamburg im Sommer 1943 (Operation Gomorrha) überlebte Wolf Biermann nur dadurch, dass sich seine Mutter Emma mit ihm durch einen Sprung in den Nordkanal vor den Flammen des brennenden Stadtviertels Hammerbrook rettete.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Wolf Biermann den Jungen Pionieren bei und vertrat 1950 die Bundesrepublik Deutschland beim 1. Deutschlandtreffen der FDJ in der DDR. Er war eines der wenigen Arbeiterkinder, die das Heinrich-Hertz-Gymnasium in Hamburg besuchten.

Übersiedlung und Leben in der DDR

Nach seinem Schulabschluss 1953 siedelte er als Siebzehnjähriger auf Veranlassung von Margot Honecker, die ihn seit seiner Kindheit kannte, in die DDR über. Bis 1955 lebte er in einem der Polytechnischen Oberschule angeschlossenen Internat in Gadebusch bei Schwerin, dann begann er ein Studium der politischen Ökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zwischen 1957 und 1959 war er als Regieassistent am Berliner Ensemble tätig. Bis 1963 studierte er Philosophie und Mathematik an der Humboldt-Universität.

1960 lernte Biermann Hanns Eisler kennen, der ihn maßgeblich prägte. Biermann begann, Gedichte und Lieder zu schreiben. 1961 gründete er das Ost-Berliner Arbeiter- und Studententheater (b. a. t.). Seine Inszenierung des Stückes Berliner Brautgang, das vom Mauerbau handelt, wurde verboten, und noch vor der Premiere 1963 musste das Theater geschlossen werden. Über Biermann wurde ein befristetes Auftrittsverbot verhängt, das ein halbes Jahr währte. Außerdem weigerte sich die SED 1963 ohne Angabe von Gründen, ihn als Mitglied aufzunehmen.[1] Aus den nach der Wende gefundenen Stasi-Akten Biermanns geht allerdings hervor, dass die in der SED Zuständigen der Vorstellung erlegen waren, Biermann müsse aufgrund der Vielzahl seiner künstlerischen Aktivitäten regelmäßiger Konsument aufputschender Drogen sein und vor diesem Hintergrund eine Partei-Aufnahme ablehnten.[2]

Seinen ersten Gastspielauftritt in der Bundesrepublik hatte Biermann 1964. Im April 1965 trat er mit seinen Liedern in einem Kabarett-Programm von Wolfgang Neuss in Frankfurt am Main auf, dessen Aufnahme als LP unter dem Titel Wolf Biermann (Ost) zu Gast bei Wolfgang Neuss (West) erschien. Im gleichen Jahr veröffentlichte Biermann den Lyrikband Die Drahtharfe (Verlag Klaus Wagenbach) in der Bundesrepublik, im Dezember verhängte das 11. Plenum des ZK der SED ein totales Auftritts- und Publikationsverbot in der DDR gegen ihn.

Nachdem Biermann in dem Bemühen, eine mögliche Veröffentlichung seiner Lieder auf den DDR-Plattenlabels Amiga oder Eterna nicht auf immer unmöglich zu machen, über Jahre hinweg auf Schallplatten-Veröffentlichungen in der Bundesrepublik verzichtet hatte,[3] erschien 1968 seine erste eigene Langspielplatte Chausseestraße 131. Durch die mit dem Auftritts- und Publikationsverbot einhergehende Unmöglichkeit, ein professionelles Tonstudio zu nutzen, entstanden die Aufnahmen zu Chausseestraße 131 in Biermanns Wohnung mit Hilfe eines aus dem Westen geschmuggelten Grundig-Tonbandgeräts sowie eines Sennheiser-Mikrophons, das durch seine Kugelcharakteristik auch noch die Geräusche der vorbeifahrenden Straßenbahn einfing.[4]

Weitere Veröffentlichungen in der Bundesrepublik folgten, die unter der Hand auch in der DDR verbreitet wurden. Im September 1976 konnte Biermann in Prenzlau in einer Kirche seit langem auch in der DDR wieder auftreten.

Ausbürgerung aus der DDR

Ausbürgerung nach dem „Kölner Konzert“

1976 wurde Biermann von der IG Metall zu einer Konzertreise in die Bundesrepublik Deutschland eingeladen, wofür ihm die Behörden der DDR eine Reisegenehmigung erteilten. Das erste Konzert fand, vom Dritten Fernsehprogramm des WDR live übertragen, am 13. November in der Kölner Sporthalle statt. Dieses Konzert — Biermann hatte die DDR stellenweise kritisiert, bei anderen Anlässen wie etwa einer Diskussion über den 17. Juni aber auch verteidigt – diente dem Politbüro der SED als Vorwand für die Ausbürgerung wegen grober Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten, wie von ADN am 16. November verbreitet wurde[5]. Nach der Ausbürgerung übernahm das ARD-Fernsehen das Konzert in voller Länge. Erst durch diese Übertragung – das Dritte Fernsehprogramm des WDR konnte in der DDR nicht empfangen werden – erfuhren viele Menschen in der DDR zum ersten Mal etwas über Biermanns Lieder.

Folgen der Ausbürgerung

Die Ausbürgerung Biermanns war ein einschneidendes und prägendes Erlebnis für die Künstler- und Dissidenten-Szene der DDR. Gab es nach dem Machtantritt Erich Honeckers 1971 Hoffnung auf eine gesellschaftliche Liberalisierung und Ansätze von Meinungsfreiheit, wurden diese Hoffnungen durch das repressive Vorgehen 1976 wieder zerstört. Nicht wenige Dissidenten änderten ihre Haltung zur DDR nach der Ausbürgerung Biermanns von einer solidarischen Kritik hin zu radikaler Distanz zur DDR.

Viele, auch sehr berühmte Personen in Ost und West, protestierten gegen Biermanns Ausbürgerung. Am 17. November 1976 veröffentlichten 13 namhafte DDR-Schriftsteller einen von Stephan Hermlin initiierten, gemeinsam mit Stefan Heym formulierten offenen Brief an die DDR-Führung, in dem sie an diese appellierten, die Ausbürgerung Biermanns zurückzunehmen.[6] Um eine Veröffentlichung sicherzustellen, übergab die Gruppe den Brief nicht nur dem Neuen Deutschland, sondern ebenfalls der französischen Nachrichtenagentur AFP.[6] In den der Veröffentlichung folgenden Tagen schlossen sich der Erklärung rund 100 weitere Schriftsteller, Schauspieler und bildende Künstler an.[7]

Dieser offene, unerwartete Protest gab der DDR-Führung jedoch nur neuen Anlass für weitere Schikanen gegen die Unterzeichner, was weitere Künstler aus der DDR vertrieb. 1977 kamen so auch Biermanns frühere Gefährtin, die bekannte ostdeutsche Schauspielerin Eva-Maria Hagen, und ihre Tochter aus früherer Ehe Catherina (besser bekannt als Nina Hagen) in die Bundesrepublik Deutschland. Gerulf Pannach und Christian Kunert von der verbotenen Band Renft und der Schriftsteller Jürgen Fuchs wurden vom MfS noch im November 1976 verhaftet und nach neun Monaten Haft und unter Androhung von langen Haftstrafen zur Ausreise gezwungen, ebenso die Schauspielerin Katharina Thalbach. Auch Manfred Krug unterzeichnete den Protest, worauf ihm, trotz seiner Beliebtheit in der DDR (mehrfacher Publikumsliebling), weitere Rollen und Konzerte verwehrt wurden. Schon gedrehte Filme werden nicht mehr gezeigt. Als Folge dessen siedelte er 1977 nach einem Antrag auf Ausreise in BRD über.[8]

Zahlreiche Proteste gab es auch im Westen, sogar in den Reihen SED-naher Kommunisten. In der DKP-Hochburg Marburg unterzeichneten mehrere Dutzend DKP-Mitglieder die Protesterklärung von Gernot Brehm, Markus Fußer, Hagen Kühn, Wolfgang Niclas, Helmuth Schütte, Günter Platzdasch, Andreas Rommelspacher und anderen, die auch auf dem ersten Cover der Biermann-LP des Kölner Konzerts Das geht sein' sozialistischen Gang abgedruckt wurde.

Exil in der Bundesrepublik

Im Westen setzte Biermann seine Karriere fort. In seinen Liedern kritisiert er immer wieder die DDR und brach nach eigenem Eingeständnis mit seiner sozialistischen Überzeugung, obwohl er vorher stets dafür eingetreten war, wirklichen Sozialismus oder Kommunismus anstelle von Stalinismus aufzubauen. Für einen Besuch bei dem todkranken Robert Havemann erhielt Biermann im April 1982 unter Auflagen eine einmalige Genehmigung zur Einreise in die DDR.

Im Sommer 1989 wurde Wolf Biermann mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg vor der Höhe ausgezeichnet. Im Vorfeld der großen Demonstration auf dem Berliner Alexanderplatz am 4. November 1989 bemühte sich die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley um einen Auftritt des Liedermachers bei der Kundgebung,[9] die DDR-Behörden verhinderten seine Teilnahme jedoch. Erst am 1. Dezember 1989 durfte Biermann zu einem Konzert in den Leipziger Messehallen wieder in die DDR einreisen. Das Konzert wurde erstmals sowohl im bundesdeutschen als auch im DDR-Fernsehen live übertragen.

Nach der Wiedervereinigung

Im wiedervereinigten Deutschland erhielt Biermann zahlreiche Preise und Ehrungen: 1991 wurde er mit dem Mörike-Preis und dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. 1993 ehrte ihn die Stadt Düsseldorf mit dem Heinrich-Heine-Preis. Am 17. Mai 1998 erhielt er den Deutschen Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung und 2006 den Joachim-Ringelnatz-Preis für Lyrik. Das Große Bundesverdienstkreuz erhielt Biermann anlässlich seines 70. Geburtstages im Berliner Schloss Bellevue durch Bundespräsident Horst Köhler.

Politisch machte Biermann seit Ende der neunziger Jahre durch dezidiert antipazifistische Äußerungen auf sich aufmerksam. Er befürwortete den Kosovo-Krieg der NATO 1999[10] und den Irak-Krieg der USA und ihrer Verbündeten 2003. Noch im Herbst 2006 vertrat er die Auffassung, der Irak-Krieg hätte im Jahre 2003 sogar vermieden werden können, wenn Deutschland und Frankreich sich an der Koalition der Willigen im Vorfeld des Angriffs beteiligt hätten, da in diesem Falle Saddam Hussein abgetreten wäre.[11]

Im Jahr 2006 trennte sich Biermann nach über 30-jähriger Zusammenarbeit von seinem Verlag Kiepenheuer & Witsch, um zu Hoffmann und Campe zu wechseln. Ausschlaggebend war das Buch Lichtjahre - Eine kurze Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis heute von Volker Weidermann. Weidermann hatte in seinem Buch irrtümlich behauptet, Biermann sei Mitglied der KPD gewesen und habe sich erst mit dem Zusammenbruch der DDR vom Kommunismus abgewandt.[12] Die drei Seiten lange Buch-Passage über Biermann schloss mit der Erwähnung seines 1994 veröffentlichten Werkes Großer Gesang des Jizchak Katzenelson und der Bemerkung, seitdem sei es „sehr, sehr still um Wolf Biermann“ geworden.[13]

Nach einem Vorschlag der Fraktionen von CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus erhielt Wolf Biermann 2007 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Berlin. Biermann habe wie kein zweiter die Stadt besungen, das SED-Unrecht und die Teilung Berlins bekämpft.[14] Bereits 2003 hatte die Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, die Ehrenbürgerwürde für Biermann in einem Brief an den regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit vorgeschlagen.[15]

Zwischen den Fraktionen der Berliner rot-roten Koalition bestand Uneinigkeit über die Ernennung Biermanns zum Ehrenbürger der Stadt: Während sich die Fraktion der SPD dem Vorschlag anschloss, lehnte der kleinere Koalitionspartner Linkspartei.PDS die Ernennung ab und enthielt sich in der entscheidenden Sitzung der Stimme.[16] [17] Das Berliner Abgeordnetenhaus nahm den fraktionsübergreifenden Antrag schließlich am 1. Februar 2007 an.[18] Der Berliner Senat stimmte der Ehrung am 6. Februar 2007 zu.[19] In einer Reaktion bezeichnete Biermann die Debatte um seine Ernennung zum Ehrenbürger als „Provinzposse“ und äußerte später in Bezug auf den Berliner Senat, es sei „verbrecherisch, dass die SPD mit der PDS ins Bett“ gehe.[20] Am 26. März 2007 wurde Wolf Biermann zum 115. Ehrenbürger von Berlin ernannt.

Trivia

  • Die Leipziger Ausstellung Mauersprünge zeigte in den Jahren 2002 und 2003 einen Schreibtisch von Wolf Biermann, den er lange vor seiner Ausbürgerung aus der DDR in der Mitte zersägt und dessen eine Hälfte er der Frau seines Freundes Jürgen Böttcher-Strawalde geschenkt hatte. Während die verschenkte Schreibtisch-Hälfte bei seiner Ausbürgerung 1976 in der DDR blieb, wurde ihm die eigene Tisch-Hälfte mit seinem anderen Mobiliar in die Bundesrepublik nachgesandt.[21] Der Kultur-Teil des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL würdigte das Exponat mit den Worten, nun füge sich in Leipzig wieder zusammen, was einst auseinandergerissen wurde.[22] Heute befinden sich beide Teile des zersägten Tisches im Bestand des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig.[21]

Auszeichnungen

Werk

Diskographie

  • Wolf Biermann zu Gast bei Wolfgang Neuss, 1965
  • 4 neue Lieder, 1968 (im Verlag Klaus Wagenbach erschienene EP)
  • Chausseestraße 131, 1968
  • Der Biermann kommt, 1970 (niederländische Raubpressung von Tonbandaufnahmen aus der Mitte der sechziger Jahre)
  • Warte nicht auf beßre Zeiten, 1973
  • aah - ja!, 1974
  • Liebeslieder, 1975
  • Es gibt ein Leben vor dem Tod, 1976
  • Der Friedensclown, 1977
  • Das geht sein' sozialistischen Gang, 1977 (Doppel-CD mit Livekonzert vom 13. November 1976)
  • Trotz alledem!', 1978
  • Hälfte des Lebens, 1979
  • Eins in die Fresse, mein Herzblatt, 1980 (Live-Doppel-CD)
  • Wir müssen vor Hoffnung verrückt sein, 1982
  • Im Hamburger Federbett, 1983
  • Die Welt ist schön...*, 1985
  • Seelengeld, 1986 (Doppel-CD)
  • VEBiermann, 1988
  • Gut Kirschenessen * DDR - ca ira!, 1989
  • Nur wer sich ändert, 1991
  • Süsses Leben - Saures Leben, 1996
  • Brecht, Deine Nachgeborenen, 1999 (Live-Doppel-CD)
  • Paradies uff Erden - Ein Berliner Bilderbogen, 1999
  • Ermutigung im Steinbruch der Zeit, (Mitschnitt des Konzerts anlässlich des 25. Jahrestags der Ausbürgerung im Berliner Ensemble am 16. November 2001) 2001
  • Großer Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk, Lesung von Yitzak Katzenelson 2004 (Live-Doppel-CD)
  • Das ist die feinste Liebeskunst - Shakespeare-Sonette, 2005
  • Hänschen - klein ging allein..., 2005, Sonder-CD/Live-Mittschnitt eines Konzertes vom 05. Dezember 2004, im Verein Erkenntnis durch Erinnerung e. V. (Freier Träger der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden) bzw. der Stiftung Sächsische Gedenkstätten (nicht im Handel erhältlich)
  • Heimat - Neue Gedichte, (Lesung) 2006

Mit Ausnahme der nicht mehr erhältlichen Veröffentlichungen 4 neue Lieder und Der Biermann kommt sowie der CD Hänschen - klein ging allein... und dem Hörbuch Heimat - Neue Gedichte (Hoffmann und Campe) sind alle CDs ausschließlich erhältlich im Zweitausendeins-Versand.

Literatur

  • Liebesgedichte, 1962
  • Sonnenpferde und Astronauten, 1964
  • Nachrichten von den Liebenden, 1964
  • "Die Drahtharfe, 1965
  • Mit Marx- und Engelszungen. Gedichte, Balladen, Lieder, 1968
  • Der Dra-Dra. Die Grosse Drachentoeterschau in acht Akten mit Musik, 1970
  • Deutschland. Ein Wintermaerchen, 1972
  • Für meine Genossen. Hetzlieder, Gedichte, Balladen, 1972
  • Das Märchen vom kleinen Herrn Moritz, der eine Glatze kriegte, 1972
  • Nachlaß I, 1977
  • Preußischer Ikarus, 1978
  • Das Märchen von dem Mädchen mit dem Holzbein. Ein Bilderbuch von Natascha Ungeheuer, 1979
  • Verdrehte Welt - das seh' ich gerne. Lieder, Balladen, Gedichte, Prosa, 1982
  • Affenfels und Barrikade, 1986
  • Klartexte im Getümmel. 13 Jahre im Westen, 1990
  • Über das Geld und andere Herzensdinge - Prosaische Versuche über Deutschland, 1991
  • Alle Lieder, 1991
  • Der Sturz des Daedalus oder Eizes für die Eingeborenen der Fidschi-Inseln über den IM Judas Ischariot und den Kuddelmuddel in Deutschland nach dem Golfkrieg, 1992
  • Alle Gedichte, 1995
  • Wie man Verse macht und Lieder. Eine Poetik in acht Gängen, März 1997
  • Paradies uff Erden. Ein Berliner Bilderbogen, 1999
  • Die Ausbürgerung. Anfang vom Ende der DDR von Wolf Biermann und Fritz F. Pleitgen, 2001
  • Über Deutschland Unter Deutschen., 2002
  • Die Gedichte und Lieder 1960 bis 2001, 2003
  • Eleven Outlined Epitaphs. Elf Entwürfe für meinen Grabspruch von Bob Dylan und Wolf Biermann, 2003
  • Das ist die feinste Liebeskunst. 40 Shakespeare Sonette von Wolf Biermann und William Shakespeare, 2004
  • Heimat. Neue Gedichte, 2006

Zitate

„Ach du, ach das ist dumm:
Wer sich nicht in Gefahr begibt
− der kommt drin um.“

Wolf Biermann: Selbstportrait für Reiner Kunze[23]

„Die Stasi ist mein Eckermann.“

Wolf Biermann: Die Stasi-Ballade[23]

„Jetzt bin ich vom Regen in die Jauche gekommen.“

Wolf Biermann kurz nach seiner Ausbürgerung aus der DDR[24]

„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“

Wolf Biermann: Nur wer sich ändert (gewidmet Arno Lustiger)[25]

„DDR-Bürgerrechtler waren es, solche wie Reinhard Schult, Bärbel Bohley, Katja Havemann, Angelika Barbe, und Hans Schwenke und Ingrid Koeppe, die 1990 mit einem Hungerstreik in einem von uns besetzt gehaltenen Bürobunker in der Magdalenenstraße den Plan einer totalen Vernichtung der Akten des MfS vereitelten. [...]

Mir graut bei dem Gedanken, daß Mielkes Mannen immer noch an belastendes Material rankommen könnten, an Beweismaterial, das solche Karrierekünstler und davongekommenen Täter wie Stolpe und Gysi, wie Schalck-Golodkowski und Markus Wolf lieber manipuliert, gesäubert oder ganz vernichtet haben wollen.“

Wolf Biermann: Einmal im Leben Prophet – Rede zur Verleihung des Nationalpreises am 17. Mai 1998 in Berlin (zum Umgang mit den Stasi-Akten)[26]

„Ich sehe im Multi-Kulti-Geschwärme meiner alternativen Zeitgenossen die seitenverkehrte Version des Rassendünkels von gestern.“

Wolf Biermann: Deutschland verrät Israel.[11]

Quellen

  1. Wolf Biermann: „Das Schlimmste war die Entmündigung“. Interview (Teil 2) auf SPIEGEL ONLINE, 13. November 2006
  2. Wolf Biermann, Eva-Maria Hagen, Nina Hagen, Oliver Schwarzkopf (Hrsg.): Ausgebürgert. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1996, ISBN 3896020609, S. 82
  3. Wolf Biermann: VEBiermann, 1988. Booklet zur CD-Wiederveröffentlichung 1998
  4. Wolf Biermann: Chausseestraße 131, 1968. Booklet zur CD-Wiederveröffentlichung 1996
  5. ADN-Meldung vom 16. November 1976
  6. a b Susanne Beyer: Der Schatten des Herbstes. DER SPIEGEL 44/2006 vom 30. Oktober 2006, S. 198–204 (S. 198)
  7. Offener Brief zur Biermann-Ausbürgerung. Frankfurter Rundschau vom 23. November 1976
  8. Biographie von Manfred Krug. LeMO: Lebendiges virtuelles Museum Online, ein Projekt des DHM
  9. Wolf Biermann: „Mein Herz schlägt mir bis zum Hals hoch.“ Telefongespräch mit Bärbel Bohley (Ost-Berlin) im Deutschlandfunk, 24. Oktober 1989
  10. Wolf Biermann: „Der Kosovo-Krieg und die Intellektuellen“. Interview im Deutschlandfunk, 15. April 1999
  11. a b Wolf Biermann: Deutschland verrät Israel. DIE ZEIT 44/2006 vom 26. Oktober 2006, S. 63
  12. Börsenblatt online: Wolf Biermann wirft KiWi mangelnde Sorgfalt vor. 6. April 2006
  13. Europolitan: Wolf Biermann wechselt im Streit den Verlag. 5. April 2006
  14. Frank Hessenland: Städtischer Lorbeerkranz für einen Dichter. Deutschlandfunk, 7. Januar 2007
  15. SPIEGEL ONLINE: Birthler sondierte schon vor Jahren in Sachen Biermann. 16. Januar 2007
  16. SPIEGEL ONLINE: Berliner SPD für Biermann-Würdigung. 16. Januar 2007
  17. Ulrich Zawatka-Gerlach: Liedermacher als Ehrenbürger: Biermann spaltet Rot-Rot. Der Tagesspiegel vom 17. Januar 2007, S.
  18. Abgeordnetenhaus für Biermann-Ehrenbürgerwürde. Inforadio, 1. Februar 2007
  19. Senat stimmt Ehrenbürger Nummer 115 zu. Der Tagesspiegel vom 7. Februar 2007
  20. Joachim Fahrun, Stefan Schulz: „Rot-Rot ist ein Verbrechen“ - SPD entsetzt. Berliner Morgenpost vom 25. März 2007, S. 12
  21. a b Auskunft des Kurators der Ausstellung „Mauersprünge“, Prof. Dr. Bernd Lindner, vom 23. Oktober 2006
  22. Zeitgeschichte - Ein Tisch wird vereinigt. DER SPIEGEL 32/2002 vom 5. August 2002, S. 135
  23. a b Wolf Biermann: aah – ja!, 1974
  24. Wolf Biermann: „Vom Regen in die Jauche?“. Interview im Deutschlandfunk, 23. Dezember 1977
  25. Wolf Biermann: Nur wer sich ändert, 1991
  26. Wolf Biermann: Einmal im Leben Prophet – Rede zur Verleihung des Nationalpreises am 17. Mai 1998 in Berlin. Berliner Zeitung vom 23. Mai 1998, S. M1

Literatur

  • Wolf Biermann, Eva-Maria Hagen, Nina Hagen, Oliver Schwarzkopf (Hrsg.): Ausgebürgert. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1996, ISBN 3896020609

Weblinks

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