Wolfsflechte
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Wolfsflechte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Letharia vulpina | ||||||||||||
L. (Vain.) |
Die Wolfsflechte (Letharia vulpina) ist eine verzweigt wachsende Strauchflechte. Der Name leitet sich von vulpis = Fuchs ab, da sie früher zum Vergiften von Fuchsködern genutzt wurde. Sie ist der einzige europäische Vertreter der Gattung Letharia.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Die auffällig, zitronengelbe Wolfsflechte ist sparrig verzweigt, wächst strauchig oder bärtig und wird zwischen 10 und 15 cm lang. Nur selten werden die dunkelbraunen, gelb berandeten Fruchtkörper (Apothecien) ausgebildet. Thalluslappen matt; Rinde querrissig, Mark weißlich. Thallus grünlich-zitronengelb, faltig, kantig, gabelig verzweigt; an dünneren Endabschnitten mit Isidien besetzt.
[Bearbeiten] Vorkommen
Die Flechte ist boreal-alpin verbreitet und lebt im Bereich der Waldgrenze auf Nadelbäumen. In den Alpen besonders auf Zirbelkiefer (Pinus cembra) und der Europäischen Lärche (Larix decidua). Oft ist sie auch auf Schindeldächern und an verwitterten Scheunenbrettern oder Zäunen der genannten Bäume anzutreffen. Deshalb wird sie in Schweden auch als "taklav" (Dachflechte) bezeichnet.
[Bearbeiten] Inhaltsstoffe und Wirkungen
Die Färbung der Flechte ist auf den Gehalt von Vulpinsäure zurückzuführen, das als starkes Gift auf das zentrale Nervensystem wirkt. Es ist nicht nur für fleischfressende Wirbeltiere, sondern auch für Insekten und Mollusken giftig. Bei Pflanzenfressern soll das Gift keine Wirkung zeigen, was zumindest für Mäuse und Ratten bestätigt wurde.
Die Wolfsflechte kann bereits bei oberflächlichem Kontakt zu Hautallergien führen.
In Skandinavien wurden mit der Flechte früher Fuchs- und Wolfsköder vergiftet. Laut eines Berichts des Wolfsjägers Nikolaus Nilsson stirbt ein Wolf innerhalb von 24 Stunden, wenn er nicht kurz danach frisches Blut zu sich nimmt, da er sonst wieder genesen kann. Das Gift soll umso stärker wirken, je älter die Flechte ist.
[Bearbeiten] Sonstiges
In Deutschland steht die Flechte unter Naturschutz und gilt gemäß Roter Liste als "gefährdet".
[Bearbeiten] Literatur
- Marbach / Kainz: BLV Naturführer Moose, Farne und Flechten, München 2002, ISBN 3-405-16323-4
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Wolfsflechte – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |