Zyklus (Funktionentheorie)
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Ein Zyklus ist eine Verallgemeinerung einer geschlossenen Kurve und dient in der Funktionentheorie vor allem der Berechnung von komplexen Kurvenintegralen.
[Bearbeiten] Definition
Ein Zyklus ist eine formale Summe von ganzzahligen Vielfachen von stetigen Kurven in
mit der Bedingung, dass jeder Punkt
unter Berücksichtigung der Vielfachheit ni genauso oft als Anfangs- wie als Endpunkt der Kurven γi auftritt.
Das Integral längs eines Zyklus Γ über einer integrierbaren Funktion f ist definiert durch
.
Die Spur ist die Vereinigung der Bilder der einzelnen Kurven, d.h.
.
Ist eine Teilmenge, dann heißt Γ ein Zyklus in D genau dann, wenn die Spur
in D liegt.
Die Windungszahl wird analog zu der einer geschlossenen Kurve definiert, nur unter Verwendung des oben definierten Integrals, d.h. für schreibt man
.
Das Innere (Interior) eines Zyklus sind genau diejenigen Punkte, für die die Windungszahl nicht verschwindet:
Analog dazu ist das Äußere (Exterior) genau die Menge der Punkte, für die die Windungszahl verschwindet:
Ein Zyklus heißt nullhomolog in genau dann, wenn das Innere
vollständig in D liegt. Dies ist genau dann der Fall, wenn die Windungszahl für alle Punkte aus
verschwindet.
Zwei Zyklen Γ1, Γ2 heißen homolog in genau dann, wenn ihre formale Differenz Γ1 − Γ2 nullhomolog in D ist.