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AC Cobra 427

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

AC Cobra 427
AC Cobra 427

Die AC Cobra 427 ist ein angloamerikanischer Sportwagen, der ursprünglich für den Renneinsatz entwickelt wurde. Die Produktion begann 1962.

Das von der 1905 gegründeten Automobilfirma AC (Autocarrier) entwickelte Modell AC Ace wurde durch den Texaner Carroll Shelby durch größere Motorisierung zur Cobra weiterentwickelt, nachdem er AC vorschlug, einen amerikanischen Achtzylinder in das Ace-Chassis einzubauen. Die Cobra wurde durch ihn berühmt. Shelby setzte in die Cobra einen Ford-Motor ein, weshalb manche Amerikaner auch von einer Ford Cobra sprechen. Heute werden für eine originale Cobra teils Preise über 300.000 Euro bezahlt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entwicklungsgeschichte der AC Cobra 427

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Die Ace-Produktion sank bereits, als der frühere Rennfahrer Carroll Shelby aus Amerika 1961 anbot, das Auto mittels eines stärkeren Ford-V8-Motors aufzuwerten. Die Formalitäten waren schnell geregelt, und Ford begann, modifizierte Ford 4,2-Liter-V8-Motoren zu liefern.

Shelbys Vorschläge wurden im AC-Werk Thames Ditton schnell umgesetzt, sodass der erste Wagen schon im Februar 1962 auf amerikanischen Straßen fuhr. Es wäre ein leichtes gewesen, einen V8 einfach in den Motorraum zu setzen. Stattdessen wurde jedoch zusätzlich der Rahmen verstärkt sowie Kraftübertragung und Aufhängung dem stärkeren Motor angepasst. Das Salisbury-Differential aus dem Jaguar E-Type wurde komplett mit Scheibenbremsen geliefert. Für die Kraftübertragung sorgte ein Borg-Warner-Viergang-Getriebe.

Die Spur wurde verbreitert, ebenso die Kotflügel. So entstand die Cobra-typisch schlanke, aber muskulös wirkende Form. Die Fahrleistungen waren atemberaubend (die Höchstgeschwindigkeit lag bei 240 km/h) und führten sofort zu Rennerfolgen in Amerika. Dadurch ermutigt beteiligte Ford sich stärker und schickte neue Entwicklungsvorschläge nach Thames Ditton, wo die Autos ohne Motoren ausgeliefert wurden.

Das amerikanische Rennprogramm führte zu einer Reihe von Neuerungen der 1962er Cobra 289 mit ihrem 4,7-Liter-V8-Motor und der Zahnstangenlenkung. Der Name AC wurde im Januar 1962 in den USA in Mk II geändert.

Im Januar 1965 erschien dann der Typ 427 mit 7-Liter-Maschine, 425 PS und 641 Nm bei 6500 RPM.

Die Entwicklung der Cobra 427 hatte aber bereits früher begonnen. Vorangetrieben wurde sie durch den experimentierfreudigen Rennfahrer Ken Miles, der 1964 einen 427 Kubikzöller in das Chassis einer 289er Cobra montierte. Dieser Ford- Motor stammte aus der Nascar – Rennserie. Während der erste Einsatz dieses Fahrzeugs noch in einem spektakulären Unfall endete, war der zweite professionell vorangetriebene Versuch schon etwas erfolgreicher. Jedoch wurde sehr schnell deutlich, dass die bisherige Cobra mit dieser Leistung überfordert war. Somit wurde, mit Hilfe von Spezialisten aus dem Hause Ford und AC-Cars, das Fahrzeug praktisch rundum erneuert. Die 427er Cobra besitzt einen steiferen Rahmen und Schraubenfedern in Mc Pherson -Bauweise. Die Blattfedern des ursprünglichen Modells wurden endgültig ersetzt, die Räder an Dreieckslenkern aufgehängt. Die Lagerung der Radaufhänung erfolgte je nach geplantem Einsatzzweck der Cobra entweder in Gummi (Straßenversionen) oder in viel härterer Bronze (Rennversionen bzw. sportliche Straßenversionen). Selbstverständlich mussten die Antriebswellen und die Bremsen (vorne 292mm Durchmesser, hinten 273mm Girling Scheibenbremsen) des Fahrzeugs viel größer dimensioniert werden, um mit der brachialen Kraftentfaltung zurecht zu kommen. Außerdem wurde die Karosserie nochmals verbreitert, um Platz für die breiteren Reifen in der Dimension 8,15x15 zu schaffen. Die Fahrzeuge wurden weiterhin in England gefertigt und später in den USA lackiert und mit Motoren ausgestattet. Da es sich bei dem 427er um einen Leichtbaumotor für Renneinsätze handelte, bestanden seitens der Ford Motor Company Lieferschwierigkeiten für diesen Treibsatz. Somit wurde die Mehrzahl der 427er Cobras tatsächlich mit einem 428 Kubikzöller bestückt, wie man auch an dem Aufkleber auf der Cobra des ersten Bildes erkennen kann. Der 428er war leistungsmäßig etwas schwachbrüstiger als der 427er, wobei viele Fahrer mit den 360PS noch immer mehr als genug Leistung zur Verfügung hatten. Reinrassige Rennsportmodelle wurden jedoch definitiv mit dem 427er ausgestattet. Zu diesen zählen auch die wenigen zu homologationszwecken gebauten 427 S/C Modelle, die das Bild von der Cobra mit Rennstreifen und Sidepipes nachhaltig prägten. S/C steht für "Semi Competition" und so waren diese Modelle von einem reinen Rennwagen auch nicht mehr weit entfernt. Sie unterschieden sich von der normalen Cobra in verschiedenen Details wie z. B. Instrumentenbestückung, den erwähnten Sidepipes oder den Verzicht auf unnötige Ausstattungen. Von diesem Modell wurden allerdings nur 50 Stück gebaut, von denen 16 so weit modifiziert wurden, dass sie als erfolgreiche Rennwagen eingesetzt werden konnten. Da das Problem der Repliken bei der Cobra sowieso extreme Ausmaße angenommen hat, wurden natürlich viele Cobras zu S/C "Look a likes" umgebaut, die an das Original jedoch niemals heranreichen konnten. Insgesamt wurden von der Shelby Cobra 427 nur 348 Modelle gebaut. Die Produktion der Shelby Cobras wurde 1966 eingestellt. AC stellte seine eigene schraubengefederte und mit der breiteren Karosserie versehene 289er Version bis 1968 her, verlor dann aber das Interesse an diesem Fahrzeug, da man versuchte weniger brachiale Konzepte auf Basis des Cobra Fahrgestells zu entwickeln und in Europa abzusetzen. Shelby konzentrierte sich auf den ebenfalls legendären Shelby Mustang, auf Basis des Ford Mustang Fastback.

Die Zeit der Cobra schien abgelaufen. Brian Angliss, Gründer von Autocraft in Brooklands, kam mit AC überein, das Emblem weiterführen zu dürfen, und erhielt die unverwechselbare Form am Leben. In den frühen 90er Jahren tauchte die Cobra als AC Mark IV wieder auf. Diese Fahrzeuge sind die einzigen "Nachbauten", die an das Original heranreichen und es in Teilen übertreffen, ohne das Konzept zu verwässern. Demntsprechend teuer werden diese Fahrzeuge verkauft. Seit 1995 werden auch wieder Shelby Cobras in Las Vegas gebaut. Diese Fahrzeuge machen nur wenige Zugeständnisse an die modernen Zulassungsvorschriften und können zu Recht als das weitergeführte Original bezeichnet werden, da sie von Carroll Shelby mit dem originalen 427er Motor in den U.S.A gebaut werden. In logischer Folge haben diese Fahrzeuge die Fahrgestellnummern CSX 4xxxx

[Bearbeiten] Cobra-Versionen

AC Cobra 427: die Urversion von 1962

Cobra Mark II 289: Hatte denselben Aufbau wie die Erstversion, war aber mit dem 4,7-Liter-V8-Motor von Ford ausgerüstet und meistverkauftes Modell in Europa.

Cobra 427: Modifizierte, verstärkte Variante des Mk II, ausgestattet mit einem 7-Liter-V8-Motor und über 250 km/h schnell

AC 428: Das Cobra-427 Chassis mit neuem Coupé- oder Spideraufbau aus Stahl, entworfen von Frua in Turin. Ohne Einfluss von Shelby ausschließlich von AC zwischen 1966 und 1973 produziert.

Cobra Mark IV: Überarbeitete Version mit stärkeren Gitterrohren, Scheibenbremsen, Fünfgang-Getriebe und Luxusausstattung, ab 1975 von Autocraft hergestellt.


  • 1953 Die AC Ace, ein offener Sportzweisitzer, erschien im Markt und war bald bei englischen Sportwagenfahrern sehr beliebt. Das Fahrzeug war sowohl im Club-Rennsport sehr erfolgreich als auch im Straßenbetrieb verwendbar.
  • 1954 Das Aceca-Coupe wurde auf der London Motor Show vorgestellt und ab dem darauffolgenden Jahr produziert.
  • 1957 Beim 24 Stunden-Rennen in Le Mans belegt ein Ace Bristol den zehnten Gesamtrang.
  • 1958 Ein Ace Bristol mit Spezialkarosserie belegt in Le Mans den achten Gesamtrang, eine Normalversion belegt den neunten Platz.
  • 1961 Der Texaner Carrol Shelby, ein ehemaliger US-Rennfahrer, beginnt mit Unterstützung der Ford-Motor-Company Verhandlungen mit AC Cars über den Einbau eines großen V8-Motors in einen AC Ace. Das Fahrzeug wird von AC Cars gebaut. Resultat ist die AC Cobra, aufgrund seines extrem niedrigen Leistungsgewichts einer der schnellsten und brutalsten Sportwagen, die jemals gebaut wurden.
  • 1962 Die Produktion von AC Cars konzentriert sich ganz auf die Herstellung der Cobra. Jedes Fahrzeug wird in Handarbeit gebaut.
  • 1963 Die Produktionszahl erreicht 15 Cobras pro Woche.
  • 1964 Die AC Cobra erreicht auf der M1-Autobahn einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord von 183 mph (ca. 293 km/h) und wird ins Guinness-Buch der Rekorde als schnellstes Straßenauto der Welt eingetragen. Diesen Titel hält sie lange Jahre.
  • 1965 AC Cobra gewinnt die Sportwagenweltmeisterschaft. In diesem Jahr wird eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf US-Autobahnen von 112 km/h eingeführt.
  • 1966 AC Cars produziert die 428, ein Sieben-Liter-Modell mit italienischem Design von Pietro Frua aus Turin. 29 Cabrios und 51 Coupés werden gebaut, bis 1973 die Produktion eingestellt wird.
  • 1970 Während der 70er und frühen 80er Jahre entwickelt AC den ME3000, einen komplett neuen Mittelmotorsportwagen mit zwei Sitzen.
  • 1985 Eine verbesserte 5.0 Liter-AC Mark IV wird in den USA vorgestellt und verkauft. Sie wird mit den Originalwerkzeugen hergestellt und entspricht den amerikanischen Zulassungsvorschriften.
  • 1990 Die "Lightweight"-Version wird vorgestellt.
  • 1991 Die AC Ace wird bei Autocraft neu konstruiert und gebaut.
  • 1993 Die AC Ace bekommt die europaweite Zulassung und wird bei der London Motor Show vorgestellt.
  • 1994 Die AC Ace geht in Produktion.
  • 1997 Bei der London Motor Show wird die neue AC Cobra Superblower vorgestellt.
  • 1998 Bei der Birmingham Motor Show wird eine limitierte Version des AC MK II 289 FIA Roadster vorgestellt und neben der AC Ace und der AC Superblower gezeigt.
  • 1999 Die neue AC Cobra MK IV Carbon Road Series (CRS mit Carbonkarrosserie) wird vorgestellt.
  • 2000 Die neue AC 212 S/C mit einem 3,5 l-Biturbo-V8 von Lotus wird bei der Birmingham Motor Show vorgestellt.

Inzwischen gibt es von der Cobra wesentlich mehr Nachbauten als Originalmodelle. Das qualitative Spektrum ist sehr breit gestreut. Sehr preiswerte und gängige Nachbauten (als Kit Cars) nutzen Achsen und Fahrgestellteile von gebrauchten oder verunfallten Jaguar-Limousinen und einen Vierzylinder-Ford-Motor; die Karosse ist oftmals ein GFK-Laminat. Um diese Nachbauten brachen in der Vergangenheit schon häufiger Copyright-Rechtsstreitigkeiten aus, teils bis zur Verunmöglichung einer Zulassung für die Privatleute bzw. Käufer und Erbauer der Kit Cars.

[Bearbeiten] Weblinks

Website der Firma von Carroll Selby

Shelby American Automobil Club

[Bearbeiten] Literatur

Trevor Legate: Cobra, The First 40 Years. Touchstone Books, Sutton Valence 2006 (auf Englisch).

Rinsey Mills: AC Cobra. Haynes Publishing, Sparkford 2002 (ebenfalls auf Englisch, deutsche Fassung erscheint im Herbst 2006).

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