Ajmalin
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bezeichnungen | |
---|---|
Freiname | Ajmaline |
IUPAC-Name | ? |
Summenformel | C20H26N2O2 |
CAS-Nummer | 4360-12-7 |
Strukturformel | |
Chemisch-physikalische Daten | |
Molmasse | 326,433 g/mol |
Schmelzpunkt | ? |
Siedepunkt | – |
Ajmalin ist ein Indolalkaloid aus den Wurzeln der Indischen Schlangenwurzel (Rauwolfia serpentina). Es wird als verschreibungspflichtiges Arzneimittel aus der Gruppe der Antiarrhythmika zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (ATC-Code C01B A05) eingesetzt. In Deutschland wird es unter dem Handelsnamen Gilurytmal® von der Firma Solvay Arzneimittel vertrieben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wirkung
Ajmalin hemmt an den Herzmuskelzellen den schnellen Natriumstrom und reduziert die Geschwindigkeit der Depolarisation während der Phase 0 des Aktionspotentials. Somit wird es als Natriumkanalblocker mit verlängernder Wirkung auf die Dauer des Aktionspotenzials zur Klasse Ia der Vaughan/Williams Klassifikation gezählt.
[Bearbeiten] Anwendung
Supraventrikuläre Tachykardien (z. B. AV-junktionale Tachykardien, supraventrikuläre Tachykardien bei WPW-Syndrom, paroxysmales Vorhofflimmern), wenn sie symptomatisch und behandlungsbedürftig sind. Lebensbedrohliche ventrikuläre Tachykardien.
[Bearbeiten] Gegenanzeigen und Warnhinweise
Bei manifester Herzinsuffizienz, bedeutsamer Elektrolytstörung oder ausgeprägter Hypotonie sowie Überdosierung von Digitalis darf Ajmalin nicht angewandt werden, bei schwerer Bradykardie, SA-Blockierungen und höhergradigen AV-Blockierungen sowie Sinusknoten-Syndrom nur, wenn ein Herzschrittmacher implantiert ist. Bei eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens (Auswurffraktion < 35%) und in den ersten drei Monate nach Herzinfarkt darf es nur im Fall lebensbedrohlicher ventrikulärer Arrhyhtmien eingesetzt werden.
Bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion muss die Dosis angepasst werden. Unter der Therapie sollte die Nierenfunktion überwacht werden.
[Bearbeiten] Mögliche Nebenwirkungen
Besonders gefürchtet sind paradox proarrhythmische Effekte des Ajmalin, die insbesondere bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit auftreten können. Selten können Krampfanfälle und sehr selten Blutbildveränderungen auftreten.
[Bearbeiten] Siehe auch
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |