Alboin
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Alboin (* vor 526, † 28. Juni 572 oder 573 in Verona) entstammte wie sein Vorgänger Audoin der Familie der Gausen und war ein König der Langobarden. Alboin war der Gründer des langobardischen Reichs in Italien.
Er folgte zwischen 560 und 565 seinem Vater Audoin auf den Thron, schlug 566 an der Spitze der Langobarden, die damals in römischem Sold an Drau und Donau siedelten, die Gepiden, deren König Kunimund er tötete. Darauf drang er, nachdem er sich mit den Awaren unter Kagan Bajan verständigt hatte, 568 in Italien ein. Dabei handelte es sich nicht nur um einen Feldzug, sondern um die Verlegung nahezu der gesamten langobardischen Bevölkerung. Grund war angeblich ein Hilferuf des Narses, dem oströmischen Statthalter Italiens; in Wirklichkeit wollte Alboin wohl vor dem awarischen Druck ausweichen. Mit Alboin zogen Teile zahlreiche anderer Völkerschaften, darunter auch Romanen, Gepiden und Sachsen.
In kürzester Zeit eroberten die Langobarden den nördlichen und mittleren Teil des von den vorangegangenen Gotenkriegen Justinians verwüsteten Italiens, außer Rom, Ravenna und den Seestädten. In Cividale setzte Alboin seinen Neffen Gisulf als dux ein; 569 fiel Verona und die Langobarden stießen bis nach Trient vor; bald darauf fiel auch Mailand. Im Jahre 572 nahmen sie Pavia nach dreijähriger Belagerung ein. Die Stadt entwickelte sich im Laufe der Zeit zum wichtigsten Hauptort des Langobardenreiches. Insgesamt richteten die Langobarden erheblich schwerere Verwüstungen an als zuvor die Goten, die sich relativ schnell in die Strukturen des Römischen Reiches eingefügt hatten.
Alboin hatte noch vor seiner Thronbesteigung Chlodoswinth, eine Tochter des Frankenkönigs Chlothar I., geheiratet, die aber wohl bereits (vor) 567 gestorben war. Seine nächste Ehe schloss er mit Rosamunda, der Tochter des von ihm erschlagenen Gepidenkönigs Kunimunds. 572 fiel Alboin einer Verschwörung Rosamundes zum Opfer und wurde ermordet, wobei die Quellen diese Tat legendenhaft ausschmücken.
Wichtigste Quelle ist die (nicht immer zuverlässige) Historia Langobardorum des Paulus Diaconus. Nachfolger Alboins als König der Langobarden wurde Cleph. Unter ihm war die Königsherrschaft allerdings wesentlich schwächer. Die langobardischen Herzöge, insbesondere die von Friaul, Spoleto und Benevent regierten weitgehend unabhängig vom König. Die Aufteilung Italiens in den langobardischen Norden, die starken Herzogtümer der Mitte und den byzantinischen Süden, die sich während Alboins Herrschaft und kurz nach seinem Tod herausbildete, legte den Grundstein für die Aufteilung Italiens, die bis ins 19. Jahrhundert anhielt.
[Bearbeiten] Film
1962 gab es eine Verfilmung von Carlo Campogalliani mit dem Namen: "Alboin, König der Langobarden" (OT: Rosmunda e Alboino). Sie behandelt nur einen Teil seines Lebens.
[Bearbeiten] Literatur
- Felix Dahn: Alboin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 1, S. 223–224. [veralteter Forschungsstand]
- Reinhard Wenskus: Alboin. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Bd. 1, S. 132f.
[Bearbeiten] Link
Vorgänger: Audoin |
Herzöge/Könige der Langobarden | Nachfolger: Cleph |
Personendaten | |
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NAME | Alboin |
ALTERNATIVNAMEN | Albuin |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von |
GEBURTSDATUM | vor 526 |
STERBEDATUM | 28. Juni 572 oder 573 |
STERBEORT | Verona |