Andenkondor
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Andenkondor | ||||||||||
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Männlicher Andenkondor (Vultur gryphus) im Tiergarten Nürnberg
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Vultur gryphus | ||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Der Andenkondor (Vultur gryphus) ist eine Vogelart, die zu den Neuweltgeiern (Cathartidae) gehört. Er ist einer der größten flugfähigen Vögel der Erde.
Er misst eine Körperlänge von 110 Zentimetern und kann ein Gewicht von 12 Kilogramm erreichen. Seine Flügelspannweite kann bis zu 3,2 Meter erreichen. Damit besitzt er eine der größten Spannweiten im Reich der Vögel (neben der des Albatrosses) – mit der soll er eine Flughöhe von bis zu 7000 Metern erreichen. Er besitzt weiße Federn auf der oberen Gefiederhälfte sowie eine flaumige und weiße Halskrause. Der Kopf ist rötlich gefärbt. Der Andenkondor kann ein Alter von über 70 Jahren erreichen.
Im Unterschied zum Kalifornien-Kondor (Gymnogyps californianus) trägt beim Andenkondor das Männchen einen fleischartigen Kamm auf dem Scheitel. Das Männchen hat graue Augen, während das Weibchen eine rote Augenfarbe besitzt.
Die Brutzeit beträgt bis zu 65 Tage. Beide Partner sind für das Ei verantwortlich. Das Junge wird zweimal am Tag gefüttert, später nur mehr einmal. Nach 6 Monaten wird der Jungvogel flügge.
Die Jungtiere haben bis zum Alter von 8 Jahren eine braune Gefiederfarbe, die dann in schwarz-weiß wechselt.
Das Verbreitungsgebiet des Andenkondors reicht von Kolumbien entlang der Anden bis nach Patagonien. Sie halten sich hauptsächlich in gebirgigen Gebieten auf, in denen sie oft die variierende Luftströmung für ihren Gleitflug ausnutzen. Oftmals legt der Kondor auch kurze Strecken zu Fuß zurück.
Der Kondor gehört zu den bedrohten Arten auf dieser Erde. Viele Tierschützer haben es sich zum Ziel gesetzt, die Kondore nachzuzüchten und sie auszuwildern. In den letzten Jahren wurden mehrere Kondore gefangen und aufgezogen. Über 40 Andenkondore konnten so im Norden Südamerikas ausgewildert werden.
Der Andenkondor gehört zu den Nationalzeichen von Kolumbien, Ecuador, Bolivien und Chile, und ist auf deren Wappen zu sehen.
Der Tod des Andenkondors ist sagenumwoben. Angeblich schwingt er sich in luftige Höhen, um seinen Tod im Sturzflug zu finden, indem er gegen eine Felswand fliegt und an ihr zerschellt. Knochenfunde konnten diese Theorie bisher nicht widerlegen. (Quelle: Adlerwarte Berlebeck; dortige Info-Tafel Andenkondor)
[Bearbeiten] Storch oder Greifvogel?
Lange wurde die Familie der Neuweltgeier zur Ordnung der Falconiformes, der Greifvögel, gezählt. Nach neuesten Erkenntnissen zählen sie aber zur Ordnung der Schreitvögel (Ciconiiformes). Das aufgrund folgender Merkmale, welche sie mit Storchartigen gemeinsam haben:
- Die Arten der Neuweltgeier besitzen weder Greifklauen noch einen Stimmapparat
- Bei der Paarung zeigt sich ein Schnäbelverhalten
- Bei Neuweltgeiern lässt sich ein Kotbespritzen der Füße beobachten
- Die chemische Zusammensetzung des Bürzelsekrets ist dem von Schreitvögeln sehr ähnlich
Diese und weitere Merkmale haben zur Änderung der Ordnungsbezeichnung geführt. Die mit den Altweltgeiern gleichgesetzte Einteilung beruht also auf reiner Konvergenz.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Andenkondor – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Vultur gryphus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 20. Januar 2007