Archaikum
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MNeoarchaikum Mesoarchaikum Paläoarchaikum Eoarchaikum N Älter
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Das Archaikum (auch Archäikum) ist ein Äon der Erdgeschichte. Es erstreckt sich von 3.800 bis 2.500 mya. Die veraltete Bezeichnung für dieses Erdzeitalter ist Azoikum.
Dem Archaikum geht das Hadaikum voran und es wird vom Proterozoikum abgelöst.
Das Archaikum wird in vier Ären unterteilt:
1. Eoarchaikum......(ab 3.800 mya)
2. Paläoarchaikum..(ab 3.600 mya)
3. Mesoarchaikum..(ab 3.200 mya)
4. Neoarchaikum....(ab 2.800 mya)
In den Beginn dieses Zeitabschnitts wird der Isua-Gneis aus der Gegend von Nuuk in Grönland datiert. Erst seit 1999 weiß man, dass sogar schon vor diesem Äon - im Hadaikum - bereits Gesteine gebildet wurden. Das älteste ist der Acasta-Gneis von 4.030 mya aus dem westlichen Kanadischen Schild. Der erste - hypothetische - Großkontinent Ur könnte sich vor 3 Milliarden Jahren aus diesen ersten hadaischen Festlandinseln (Kratonen) gebildet haben.
Obwohl lange Zeit angenommen wurde, dass aus dem Archaikum keine Fossilien erhalten sind, hat sich herausgestellt, dass schon innerhalb kürzester Zeit nach der Bildung stabiler Krustenbestandteile Evolutionsprozesse - vorerst die Chemische Evolution ab 3.800 mya - begonnen haben: Makromoleküle waren in der Lage, sich durch Anlagerung anderer Moleküle zu vergrößern und sich selbst zu reproduzieren. Im frühen Archaikum kann dieser Zeitpunkt als der Beginn des Lebens auf der Erde angesetzt werden.
Die ältesten bisher gefundenen Chemofossilien, also fossile Spuren von Lebewesen, sind mikroskopische ‚Fäden‘ in Gesteinen die, erstmals in Südafrika entdeckt, als Überreste von 3,5 Mrd. Jahre alten Cyanobakterien gelten könnten. Später folgen dann - noch aus dem Archaikum - eindeutig biogene Fossilreste.
Naturgemäß ist die Menge der findbaren Fossilien und Gesteine aus diesem Äon minimal, da die meisten Landmassen aus dieser Zeit, die solche Spuren tragen könnten, völlig zu feinstem Sand erodiert sind und, metamorphiert, Grundlage von Sedimentgesteinen wurden, bzw. durch die tektonischen Bewegungen der Erdkruste in der Asthenosphäre des Erdmantels aufgeschmolzen wurden. Nur in den Kratonen und Terranen der Kontinentalkerne, die sich seit dieser Zeit nicht mehr verändert haben, besteht die Chance solche Funde zu machen.
Erst seit 1970 konvergierten die Befunde der einzelnen Geowissenschaften, das Plattentektonik-Modell - bereits 1915 von Alfred Wegener postuliert - konnte die älteren Theorien zur Gebirgsbildung bzw. zur Struktur der Erdoberfläche ablösen, und die aktuelle Sichtweise ermöglichen.
Die Atmosphäre im frühen Archaikum enthielt noch keinen freien Sauerstoff.