Atzendorf
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Atzendorf ist eine im Südwesten des Landkreises Schönebeck (Sachsen-Anhalt) in der Magdeburger Börde zur Gemeinde Förderstedt gehörende Ortschaft. Wegen der Lage im Regenschatten des Harzes ist das Lokalklima recht trocken; Atzendorf gilt als regenärmster Ort Deutschlands.
- Fläche: 21,1 km²
- Einwohnerzahl: 1.630 (Stand 2003)
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[Bearbeiten] Geschichte
Atzendorf wurde erstmals im Jahre 973 urkundlich erwähnt. Atzendorf blickt auf eine recht bewegte Geschichte zurück, beispielsweise die Verwüstung des Dorfes im Laufe des 30-jährigen Krieges (insbesondere im Jahre 1635) oder das Sterben vieler Einwohner durch die Pocken im Jahre 1714. Zudem wurde der Ort immer wieder von großen Bränden nahezu vernichtet.
Im 18. Jahrhundert wurde dann die Magdeburger-Leipziger-Chaussee errichtet und Atzendorf erhielt eine Poststation, in der auch der Zar von Russland, Prinz Wilhelm von Preußen oder Napoléon abstiegen.
Im 19. Jahrhundert wurde die Braunkohlengrube "Marie" erschlossen, die dem Ort zu wirtschaftlichem Aufschwung verhalf.
Begünstigt durch die Lage in der fruchtbaren Magdeburger Börde und den Bau der Eisenbahnlinie von Schönebeck (Elbe) nach Staßfurt entstand eine Zuckerfabrik und eine Zichorien-Darre. Ausdruck des so zeitweise erlangten wirtschaftlichen Wohlstands ist die ungewöhnlich große Sankt-Eustachius-Kirche.
Am 10. März 2004 wurde Atzendorf in die Gemeinde Förderstedt eingegliedert.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- St. Eustachius-Kirche mit einer Grundfläche von 1000 qm und einem 55 Meter hohem Turm.
- Kriegerdenkmal
[Bearbeiten] Söhne und Töchter des Ortes
- Otto Kilian (1879-1945), kommunistischer Politiker, Journalist und Schriftsteller
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Atzendorf besteht am Calbeschen Weg in unmittelbarer Nähe der Bundesstraße 71 ein Gewerbegebiet.
Koordinaten: 51,91993° N; 11,59757° O