Aufbau-Verlag
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Der Aufbau-Verlag, 1945 in Berlin gegründet, wurde der größte belletristische Verlag der DDR.
Die Verlagsgruppe beschäftigt zurzeit 68 Mitarbeiter und veröffentlichte ca. 350 Neuerscheinungen. Im Jahr 2002 machten die Aufbau-Verlage einen Umsatz von 14,8 Millionen Euro.
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[Bearbeiten] Geschichte
Im Auftrag des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands veranlasste dessen Präsident der Dichter Johannes R. Becher am 16. August 1945 die Gründung der Aufbau-Verlag GmbH. Die vier Gesellschafter waren zwei Verlagskaufleute, ein Journalist und der spätere DDR-Kulturminister Klaus Gysi. Im selben Monat erteilte die Sowjetische Militäradministration in Deutschland die Lizenz und der Verlag begann mit der Produktion der ersten Bücher.
1991 privatisierte die Treuhandanstalt den Aufbau-Verlag. Käufer war der Frankfurter Immobilien-Unternehmer Bernd F. Lunkewitz, der den Verlag seitdem durch den Zukauf anderer traditionsreicher Verlagshäuser erweiterte. Zur Aufbau-Verlagsgruppe gehören heute der Aufbau-Verlag, der Aufbau Taschenbuch Verlag, der Verlag Rütten & Loening, der Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig sowie Der Audio Verlag (DAV). Einen der größten Erfolge nach der Privatisierung landete der Verlag 1995 mit der Publikation der Tagebücher von Victor Klemperer, „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten“.
Ende 2003 stellte Lunkewitz die selbständige Tätigkeit des Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig ein, seitdem führt ihn der Aufbau-Verlag als „Segment mit eigener Programmleitung“[1] fort.
[Bearbeiten] Verlagsprogramm
Im Bereich Belletristik erscheinen Werke der Deutschen und Europäischen Klassik sowie der Klassischen Modernen. Ein weiterer wichtiger Bereich des Verlagsprogramms sind die Gesamtausgaben von Autoren wie Bertolt Brecht (Große Berliner und Frankfurter Ausgabe), Hans Fallada (Weltrechte), Lion Feuchtwanger (Weltrechte), Theodor Fontane (Große Brandenburger Ausgabe), Friedrich Schiller (Berliner Ausgabe) und Anna Seghers (Werkausgabe).
Zeitgenössische Autoren deutscher und internationaler Literatur bei Aufbau sind unter anderem Polina Daschkowa, Nino Filastò, Lenka Reinerová, Fred Vargas, Thomas Lehr und Eva und Erwin Strittmatter.
Im Programmbereich Kinderbuch erscheinen seit Frühjahr 2000 liebevoll edierte Bilderbücher von Autoren und Illustratoren wie Rotraut Susanne Berner, Barbara Frischmuth, Norman Junge und Mario Giordano.
Im Sachbuchbereich erscheinen autobiografische Berichte, Zeitgeschichtliches, Texte zur Gesellschafts- und Kulturkritik, Biografien, Bildbände und Essays. Autoren in diesem Bereich sind unter anderem Alfred Kerr, Victor Klemperer und Brigitte Reimann.
Der Aufbau Literaturkalender erscheint 2006 im 39. Jahrgang.
Die Zeitschrift ndl (neue deutsche literatur), erstmals 1953 vom Schriftstellerverband der DDR herausgegeben und ab 1991 beim Aufbau-Verlag, erscheint seit 2004 im Verlag Schwartzkopff Buchwerke, Berlin.
Die Zeitschrift Sinn und Form (herausgegeben von der Akademie der Künste), erscheint sechsmal jährlich und wird vom Aufbau-Verlag vertrieben.
[Bearbeiten] Archiv
Die Dokumente des Verlags, die der Berliner Staatsbibliothek gehören, mehr als eine Million Blätter aus der Nachkriegszeit bis 1990, sind digitalisiert und verfilmt; der Forschung zugänglich[2]. Etwa auch ein Brief vom SED-Zentralkomitee, der den Verlagschef Klaus Gysi 1959 über den „polnischen revisionistischen Literaturkritiker Reich-Ranitzki“[3] ausfragte.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Christian Esch: Gustav Kiepenheuer Verlag verlässt Leipzig. In: Berliner Zeitung, 28. Februar 2003, ISSN 0947-174X.
- ↑ Christian Esch: Literatur im Stahlfass. In: Berliner Zeitung. 29. November 2006, ISSN 0947-174X.
- ↑ In: Frankfurter Allgemeine. 30. November 2006. ISSN 0174-4909
