August Sedláček
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August Sedláček (28. August 1843 in Mladá Vožice – 14. Januar 1926 in Písek) war tschechischer Historiker, Genealoge und Heraldiker.
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[Bearbeiten] Leben
Nach seinem Abitur 1863 in Písek, studierte er von 1863 bis 1867 an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag. Unter anderem besuchte er auch Vorlesungen der Historiker Václav Vladivoj Tomek, Antonín Gindely, Konstantin Höfler, sowie der Archäologen Jan Erazim Vocel und des Philologen Jan Kvíčala. Einen großen Einfluss übte auf ihn auch Archivar Josef Emler aus. Nach Beendigung des Studiums war er als Professor für Geschichte sowie von Sprachen wie Latein, Tschechisch und Deutsch bis 1869 in Litomyšl tätig, danach bis 1875 in Rychnov nad Kněžnou und bis 1899 in Tábor. In Rychnov lernte er auch seine Frau Ernestina Havlatová kennen, die er 1871 heiratete. Nach dem Tod seiner Frau arbeitete er seit 1899 als Archivar in Písek. 1922 heiratete er die halb so alte Lehrerin Teraza Bercalová.
Sedláček war ein Naturliebhaber. Im fortgeschrittenen Alter kaufte er sich noch ein Wildgehege um der Natur näher zu sein. Darin pflanzte er seltene Bäume und Blumen. Er war aber auch ein großer Patriot, dem jedes Mal, wenn er die tschechische Hymne hörte, die Tränen in die Augen schossen.
[Bearbeiten] Werke
Seit seiner Jugend interessierten ihn historische Topographie und Kastellogie. Das Ergebnis zwanzigjährigen Sammelleidenschaft veröffentlichte er in seinem 15-bändigen Werk Hrady, zámky a tvrze království Českého (Burgen, Schlösser und Festungen des Königreichs Böhmen). In zahlreichen Archiven sammelte er eine unvorstellbare Menge von Material. Als Vorbild diente ihm dabei das romantisch verfasste Werk von Franz Alexander Heber aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Alleine seine genealogische und topographische Kartothek beinhaltete über 400.000 Blätter. Eine Reihe von Büchern sind als handschriftliche Entwürge zurück geblieben. Zahlreiche Beiträge zur Geschichte böhmischer Städte publizierte er in seinem 1.500 Seiten starken Werk Dějiny královského krajského města Písku nad Otavou (Geschichte der Königsstadt Pisek über Otrava). Das Buch erschien zum 10jährigen Jubiläum der Gründung der Tschechoslowakei. Für seine Arbeit wurde er zum Ehrendoktor der Karls-Universität ernannt.
Die Werke Sedlacesk wurden durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse fortgeführt. Hier waren vor allem Historiker wie Dobroslava Menclová und Tomáš Durdík beteiligt, die sich auf die Burgen spezialisierten, sowie Fachmann für Schlösser Pavel Vlček.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen in tschechischer Sprtache
- Hrady, zámky a tvrze království Českého I–XV (1882–1927) – Burgen, Schlösser und Festungen des Königreichs Böhmen. Der letzte Teil enthielt ein komplettes Register des Historikers Josef Vítězslav Šimák und erschien erst nach Sedlacek´s Tod. Laut František Kutnar war es eine monumentale Arbeit, "… ein letztes Zeugnis dessen, was in der Wissenschaft die unermüdliche Arbeit eines Einzelnen schaffen kann." Das Buch beinhaltet nicht nur die Geschichte von knapp 3.000 Objekten und deren geschichtliche Entwicklung, sondern bietet auch weiteres topographisches, heraldisches und genealogisches Material. Die einzelnen Nachweise sammelte der Autor in Archiven in Wien, Berlin, Dresden, Königsberg, Bautzen, München und Breslau. Das Werk wird derzeit neu aufgelegt.
- Sbírka pověstí historických lidu českého v Čechách, na Moravě a ve Slezsku (1898)
- Místopisný slovník historický království Českého (1908) - Historischer Ortslexikon des Königsreichs Böhmen, beinhaltet alle Burgen und Adelssitze, von denen vor 1300 berichtet wurde.
- Českomoravská heraldika (1. díl začal psát Martin Kolář, dokončil Sedláček) I–II (1902–1925) – Böhmisch-Mährische Heraldik, Fortsetzung des historischen Ortslexikons. Hier beeinflusste und inspirierte ihn vor allem sein älterer Kollege auf dem Gymnasium in Tábor und Mitarbeiter des Ottův slovník naučný Martin Kolář.
- Dějiny královského krajského města Písku nad Otavou I–III (1911–1913)
- Snůška starých jmen, jak se nazývaly v Čechách řeky, potoky, hory a lesy (1920)
- O starém rozdělení Čech na kraje (1921)
- Paměti a doklady o staročeských mírách a váhách (1923)
- Atlasy erbů a pečetí české a moravské středověké šlechty 1–5 (2001–2003)
[Bearbeiten] Weiterführende Literatur
- Josef Blüml, „August Sedláček a české dějepisectví“, in: August Sedláček a pomocné vědy historické (Sborník prací z konference ke stopadesátému výročí narození Augusta Sedláčka). Uspořádala Božena Kopičková. Mladá Vožice 1995, str. 11–22.