Bücherdorf
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Bücher- oder Buchdörfer sind Orte mit einer außerordentlich hohen Anzahl an Antiquariaten, für die sie meistens weithin bekannt sind. Meistens handelt es sich um Ortschaften mit geringen wirtschaftlichen Perspektiven, die im Buch eine besondere Initiative der Wirtschaftsförderung sehen. Mit dem breiten Angebot mehrerer Antiquariate sollen Leute ins Dorf gelockt werden, die nie nur wegen ein paar wenigen Läden anreisen würden. Dies bringt der lokalen Bevölkerung Arbeit. Bücherdörfer profitieren insbesondere dann von den Büchern, wenn auch andere lokale Gewerbe, insbesondere das Gastgewerbe, von den Antiquariats-Besuchern profitieren können.
[Bearbeiten] Geschichte
Das erste Bücherdorf der Welt liegt abgelegen in Wales. Richard Booth eröffnete im Jahr 1961 im Dorf Hay-on-Wye ein Antiquariat aus dem Inhalt eines aus New York mitgebrachten Container voller Bücher. Heute verfügt Hay, wo nicht einmal 2000 Einwohner leben, über 38 Antiquariate. Viele davon haben sich auf einzelne Themen spezialisiert. Der Ort zieht viele Touristen an. Der Fremdenverkehr wird zusätzlich durch Buch-Veranstaltungen gefördert.
Gemäß dem Konzept von Hay sind in der Folge weitere Bücherdörfer in Europa und einige vereinzelte auf anderen Kontinenten entstanden.
Das erste Bücherdorf Deutschlands und des deutschsprachigen Raums wurde im September 1997 gegründet. Mühlbeck und Friedersdorf im Landkreis Bitterfeld verfügen heute über 15 Bücherläden bei nicht einmal 3000 Einwohnern. Den Grundstein bildeten 70.000 Bücher, die in ganz Deutschland gesammelt wurden. Heute sind rund 500.000 Bücher im Angebot.
[Bearbeiten] Liste der Bücherdörfer
[Bearbeiten] Weblinks
- Booktown Net (Englisch)
- Leipziger Bücherlei: Bücherdörfer (Adressen und kurze Texte)
- Projekt Bücherdorf Gingst/Rügen