Baghras
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Baghras (auch Bagras oder Gaston/Gastin, von lat. Castron) war eine mittelalterliche Burg im Grenzgebiet zwischen dem Fürstentum Antiochia und Kleinarmenien, heute in der Provinz Hatay in der Türkei gelegen. Die Burg liegt auf einem steilen Felsen und wird durch ein Aquädukt mit Wasser versorgt. Sie verteidigte den Zugang nach Syrien von Norden her.
Baghras fiel 1134 oder 1137 an die Templer. Damit gehörte die Festung zusammen mit Roche Roussel und Darbsak zu den frühesten Besitzungen der Templer im Heiligen Land.
Baghras kam dann in den Besitz der Byzantiner und schließlich an den Rubeniden Thoros. Kaiser Manuel I. beauftragte Renaud de Chatillon, die Festung zurückzuerobern, doch wurde dieser von Thoros bei Alexandretta geschlagen. Thoros gab Baghras an die Templer zurück, die ihm im Gegenzug ihre Unterstützung zusagten. 1160-1161 gehörte Baghras zum Fürstentum Antiochia. 1170 nahm Fürst Mleh von Kleinarmenien seinen ehemaligen Glaubensbrüdern die Festung wieder ab, die sie erst nach seinem Tode 1175 erneut in Besitz nehmen konnten. Es ist nun als das nördliche Hauptquartier der Tempelritter belegt. 1188 nahm Saladin Baghras ein. Fulk von Bouillon eroberte die Festung für seinen Vetter, Fürst Lewon II. von Armenien (ab 1198 König Leo I. von Armenien). Dieser residierte hier 1191 und ließ wichtige Baumaßnahmen durchführen. 1193 konnte er hier Bohemund von Antiochia gefangennehmen, angeblich mit Hilfe von dessen Frau. Erst durch wiederholte Intervention des Papstes Innozenz III. versprach Leo 1212 die Rückgabe des gesamten Templerbesitzes, und diese erhielten dann 1216 die Burg tatsächlich zurück. 1266 widerstand die Burg einer Belagerung durch den Sultan von Aleppo. Nachdem der Mamelukken-Sultan Baibar 1283 Beaufort eingenommen hatten, schleiften die Templer Baghras und gaben es kampflos auf.
[Bearbeiten] Literatur
- Kristian Molin, Unknown crusader castles (London, Hambledon and London, 2001).
- Steven Runciman, Geschichte der Kreuzzüge (München 1986).
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.templiers.org/baghras.html (Französisch)
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